BGB (24) | ||
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B1 B2 433 535 611 631 [ « ] [ I ] [ » ] 705 812 823 B3 B4 B5 | [ ] |
Tielzeit-Wohnrechteverträge (F) | ||
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[ Motive ] |
(1) 1Ein Teilzeit-Wohnrechtevertrag ist ein Vertrag, durch den ein Unternehmer einem Verbraucher gegen
Zahlung eines Gesamtpreises das Recht verschafft
oder zu verschaffen verspricht, für die Dauer
von mehr als einem Jahr ein Wohngebäude mehrfach
für einen bestimmten oder zu bestimmenden
Zeitraum zu Übernachtungszwecken zu nutzen.
2Bei der Berechnung der Vertragsdauer sind sämtliche im Vertrag vorgesehenen Verlängerungsmöglichkeiten
zu berücksichtigen.
(2) 1Das Recht kann ein dingliches oder anderes
Recht sein und insbesondere auch durch eine Mitgliedschaft
in einem Verein oder einen Anteil an einer
Gesellschaft eingeräumt werden.
2Das Recht kann
auch darin bestehen, aus einem Bestand von Wohngebäuden
ein Wohngebäude zur Nutzung zu wählen.
(3) Einem Wohngebäude steht ein Teil eines Wohngebäudes gleich, ebenso eine bewegliche, als Übernachtungsunterkunft gedachte Sache oder ein Teil derselben.
§§§
1Ein Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt
ist ein Vertrag für die Dauer von mehr als einem Jahr,
durch den ein Unternehmer einem Verbraucher gegen
Zahlung eines Gesamtpreises das Recht verschafft
oder zu verschaffen verspricht, Preisnachlässe
oder sonstige Vergünstigungen in Bezug auf
eine Unterkunft zu erwerben.
2§ 481 Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend.
§§§
(1) Ein Vermittlungsvertrag ist ein Vertrag, durch den sich ein Unternehmer von einem Verbraucher ein Entgelt versprechen lässt für den Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss eines Vertrags oder für die Vermittlung eines Vertrags, durch den die Rechte des Verbrauchers aus einem Teilzeit-Wohnrechtevertrag oder einem Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt erworben oder veräußert werden sollen.
(2) Ein Tauschsystemvertrag ist ein Vertrag, durch den sich ein Unternehmer von einem Verbraucher ein Entgelt versprechen lässt für den Nachweis der Gelegenheit zum Abschluss eines Vertrags oder für die Vermittlung eines Vertrags, durch den einzelne Rechte des Verbrauchers aus einem Teilzeit-Wohnrechtevertrag oder einem Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt getauscht oder auf andere Weise erworben oder veräußert werden sollen.
§§§
(1) 1Der Unternehmer hat dem Verbraucher rechtzeitig
vor Abgabe von dessen Vertragserklärung zum
Abschluss eines Teilzeit-Wohnrechtevertrags, eines
Vertrags über ein langfristiges Urlaubsprodukt, eines
Vermittlungsvertrags oder eines Tauschsystemvertrags
vorvertragliche Informationen nach Artikel 242
§ 1 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche
in Textform zur Verfügung zu stellen.
2Diese müssen klar und verständlich sein.
(2) 1In jeder Werbung für solche Verträge ist anzugeben,
dass vorvertragliche Informationen erhältlich
sind und wo diese angefordert werden können.
2Der
Unternehmer hat bei der Einladung zu Werbe- oder
Verkaufsveranstaltungen deutlich auf den gewerblichen
Charakter der Veranstaltung hinzuweisen.
3Dem Verbraucher sind auf solchen Veranstaltungen
die vorvertraglichen Informationen jederzeit zugänglich
zu machen.
(3) Ein Teilzeit-Wohnrecht oder ein Recht aus einem Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt darf nicht als Geldanlage beworben oder verkauft werden.
§§§
1Der Unternehmer muss den Verbraucher vor Vertragsschluss
in Textform auf das Widerrufsrecht einschließlich
der Widerrufsfrist sowie auf das Anzahlungsverbot
nach § 486 hinweisen.
2Der Erhalt der
entsprechenden Vertragsbestimmungen ist vom Verbraucher
schriftlich zu bestätigen.
3Die Einzelheiten
sind in Artikel 242 § 2 des Einführungsgesetzes
zum Bürgerlichen Gesetzbuche geregelt.
§§§
(1) 1Der Teilzeit-Wohnrechtevertrag, der Vertrag
über ein langfristiges Urlaubsprodukt, der Vermittlungsvertrag
oder der Tauschsystemvertrag ist in
der Amtssprache oder, wenn es dort mehrere Amtssprachen
gibt, in der vom Verbraucher gewählten
Amtssprache des Mitgliedstaats der Europäischen
Union oder des Vertragsstaats des Abkommens
über den Europäischen Wirtschaftsraum abzufassen,
in dem der Verbraucher seinen Wohnsitz hat.
2Ist der Verbraucher Angehöriger eines anderen Mitgliedstaats, so kann er statt der Sprache seines Wohnsitzstaats auch die oder eine der Amtssprachen
des Staats, dem er angehört, wählen.
3Die Sätze 1 und 2 gelten auch für die vorvertraglichen Informationen und für die Widerrufsbelehrung.
(2) Ist der Vertrag von einem deutschen Notar zu beurkunden, so gelten die §§ 5 und 16 des Beurkundungsgesetzes mit der Maßgabe, dass dem Verbraucher eine beglaubigte Übersetzung des Vertrags in der von ihm nach Absatz 1 gewählten Sprache auszuhändigen ist.
(3) Verträge, die Absatz 1 Satz 1 und 2 oder Absatz 2 nicht entsprechen, sind nichtig.
§§§
(1) Der Teilzeit-Wohnrechtevertrag, der Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt, der Vermittlungsvertrag oder der Tauschsystemvertrag bedarf der schriftlichen Form, soweit nicht in anderen Vorschriften eine strengere Form vorgeschrieben ist.
(2) 1Die dem Verbraucher nach § 482 Absatz 1 zur
Verfügung gestellten vorvertraglichen Informationen
werden Inhalt des Vertrags, soweit sie nicht einvernehmlich
oder einseitig durch den Unternehmer geändert
wurden.
2Der Unternehmer darf die vorvertraglichen
Informationen nur einseitig ändern, um sie an
Veränderungen anzupassen, die durch höhere Gewalt
verursacht wurden.
3Die Änderungen nach Satz 1
müssen dem Verbraucher vor Abschluss des Vertrags
in Textform mitgeteilt werden.
4Sie werden nur
wirksam, wenn sie in die Vertragsdokumente mit
dem Hinweis aufgenommen werden, dass sie von
den nach § 482 Absatz 1 zur Verfügung gestellten
vorvertraglichen Informationen abweichen.
5In die
Vertragsdokumente sind aufzunehmen:
die vorvertraglichen Informationen nach § 482 Absatz 1 unbeschadet ihrer Geltung nach Satz 1,
die Namen und ladungsfähigen Anschriften beider Parteien sowie
Datum und Ort der Abgabe der darin enthaltenen Vertragserklärungen.
(3) 1Der Unternehmer hat dem Verbraucher die
Vertragsurkunde oder eine Abschrift des Vertrags
zu überlassen.
2Bei einem Teilzeit-Wohnrechtevertrag
hat er, wenn die Vertragssprache und die Amtssprache
des Mitgliedstaats der Europäischen Union
oder des Vertragsstaats des Abkommens über den
Europäischen Wirtschaftsraum, in dem sich das
Wohngebäude befindet, verschieden sind, eine
beglaubigte Übersetzung des Vertrags in einer
Amtssprache des Staats beizufügen, in dem sich
das Wohngebäude befindet.
3Die Pflicht zur Beifügung
einer beglaubigten Übersetzung entfällt,
wenn sich der Teilzeit-Wohnrechtevertrag auf einen
Bestand von Wohngebäuden bezieht, die sich in verschiedenen
Staaten befinden.
§§§
Dem Verbraucher steht bei einem Teilzeit- Wohnrechtevertrag, einem Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt, einem Vermittlungsvertrag oder einem Tauschsystemvertrag ein Widerrufsrecht nach § 355 zu.
§§§
§§§
(1) Der Unternehmer darf Zahlungen des Verbrauchers vor Ablauf der Widerrufsfrist nicht fordern oder annehmen.
(2) Es dürfen keine Zahlungen des Verbrauchers im Zusammenhang mit einem Vermittlungsvertrag gefordert oder angenommen werden, bis der Unternehmer seine Pflichten aus dem Vermittlungsvertrag erfüllt hat oder diese Vertragsbeziehung beendet ist.
§§§
(1) 1Bei einem Vertrag über ein langfristiges Urlaubsprodukt enthält das in Artikel 242 § 1 Absatz 2 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen
Gesetzbuche bezeichnete Formblatt einen Ratenzahlungsplan.
2Der Unternehmer darf von den dort
genannten Zahlungsmodalitäten nicht abweichen.
3Er darf den laut Formblatt fälligen jährlichen Teilbetrag vom Verbraucher nur fordern oder annehmen, wenn er den Verbraucher zuvor in Textform zur Zahlung
dieses Teilbetrags aufgefordert hat.
4Die Zahlungsaufforderung
muss dem Verbraucher mindestens zwei Wochen vor Fälligkeit des jährlichen Teilbetrags
zugehen.
(2) Ab dem Zeitpunkt, der nach Absatz 1 für die Zahlung des zweiten Teilbetrags vorgesehen ist, kann der Verbraucher den Vertrag innerhalb von zwei Wochen ab Zugang der Zahlungsaufforderung zum Fälligkeitstermin gemäß Absatz 1 kündigen.
§§§
1Von den Vorschriften dieses Titels (2) darf nicht zum Nachteil des Verbrauchers abgewichen werden.
2Die Vorschriften dieses Titels (2) finden, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden.
[ Motive ] |
§§§
Finanzierungshilfen (F) | ||
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Darlehensvertrag | ||
A l l g e m e i n e V o r s c h r i f t e n (F) | ||
[ Motive ] |
(1) 1Durch den Darlehensvertrag wird der Darlehensgeber verpflichtet, dem Darlehensnehmer einen Geldbetrag in der vereinbarten Höhe zur Verfügung zu stellen.
2Der Darlehensnehmer ist verpflichtet, einen geschuldeten Zins zu zahlen und bei Fälligkeit das zur Verfügung gestellte Darlehen zurückzuzahlen (1).
(2) Die vereinbarten Zinsen sind, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, nach dem Ablauf je eines Jahres und, wenn das Darlehen vor dem Ablauf eines Jahres zurückzuzahlen (2) ist, bei der Rückzahlung (2) zu entrichten.
(3) 1Ist für die Rückzahlung (3) des Darlehens eine Zeit nicht bestimmt, so hängt die Fälligkeit davon ab, dass der Darlehensgeber oder der Darlehensnehmer kündigt.
2Die Kündigungsfrist beträgt drei Monate.
3Sind Zinsen nicht geschuldet, so ist der Darlehensnehmer auch ohne Kündigung zur Rückzahlung (3) berechtigt.
[ Motive ] |
§§§
(1) (1) Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag mit gebundenem Sollzinssatz ganz oder teilweise kündigen,
awenn die Sollzinsbindung vor der für die
Rückzahlung bestimmten Zeit endet und
keine neue Vereinbarung über den Sollzinssatz
getroffen ist, unter Einhaltung einer
Kündigungsfrist von einem Monat frühestens
für den Ablauf des Tages, an dem die
Sollzinsbindung endet;
bist eine Anpassung
des Sollzinssatzes in bestimmten Zeiträumen
bis zu einem Jahr vereinbart, so kann
der Darlehensnehmer jeweils nur für den
Ablauf des Tages, an dem die Sollzinsbindung
endet, kündigen;
ain jedem Fall nach Ablauf von zehn Jahren
nach dem vollständigen Empfang unter Einhaltung
einer Kündigungsfrist von sechs
Monaten;
bwird nach dem Empfang des
Darlehens eine neue Vereinbarung über die
Zeit der Rückzahlung oder den Sollzinssatz
getroffen, so tritt der Zeitpunkt dieser Vereinbarung
an die Stelle des Zeitpunkts des
Empfangs.
(2) Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag mit veränderlichem Zinssatz jederzeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten kündigen.
(3) Eine Kündigung des Darlehensnehmers (2) gilt als nicht erfolgt, wenn er den geschuldeten Betrag nicht binnen zwei Wochen nach Wirksamwerden der Kündigung zurückzahlt.
(4) 1Das Kündigungsrecht des Darlehensnehmers nach den Absätzen 1 und 2 kann nicht durch Vertrag ausgeschlossen oder erschwert werden.
2Dies gilt nicht bei Darlehen an den Bund, ein Sondervermögen des Bundes, ein Land, eine Gemeinde, einen Gemeindeverband, die Europäischen Gemeinschaften oder ausländische Gebietskörperschaften.
(5) (3) 1Sollzinssatz ist der gebundene oder
veränderliche periodische Prozentsatz, der
pro Jahr auf das in Anspruch genommene Darlehen
angewendet wird.
2Der Sollzinssatz ist
gebunden, wenn für die gesamte Vertragslaufzeit
ein Sollzinssatz oder mehrere Sollzinssätze
vereinbart sind, die als feststehende Prozentzahl
ausgedrückt werden.
3Ist für die gesamte
Vertragslaufzeit keine Sollzinsbindung vereinbart,
gilt der Sollzinssatz nur für diejenigen
Zeiträume als gebunden, für die er durch eine
feste Prozentzahl bestimmt ist.
[ Motive ] |
§§§
(1) Wenn in den Vermögensverhältnissen des Darlehensnehmers oder in der Werthaltigkeit einer für das Darlehen gestellten Sicherheit eine wesentliche Verschlechterung eintritt oder einzutreten droht, durch die die Rückzahlung (1) des Darlehens, auch unter Verwertung der Sicherheit, gefährdet wird, kann der Darlehensgeber den Darlehensvertrag vor Auszahlung des Darlehens im Zweifel stets, nach Auszahlung nur in der Regel fristlos kündigen.
(2) 1Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag, bei dem der Sollzinssatz gebunden (2)
und das Darlehen durch ein Grund- oder Schiffspfandrecht gesichert ist, unter Einhaltung der Fristen des § 488 Abs.3 Satz 2 (2) vorzeitig kündigen, wenn seine berechtigten Interessen dies gebieten und seit dem vollständigen Empfang des Darlehens sechs Monate abgelaufen sind (2).
2Ein solches Interesse liegt insbesondere vor, wenn der Darlehensnehmer ein Bedürfnis nach einer anderweitigen Verwertung der zur Sicherung des Darlehens beliehenen Sache hat.
3Der Darlehensnehmer hat dem Darlehensgeber denjenigen Schaden zu ersetzen, der diesem aus der vorzeitigen Kündigung entsteht (Vorfälligkeitsentschädigung).
(3) Die Vorschriften der §§ 313 und 314 bleiben unberührt.
[ Motive ] |
§§§
V e r b r a u c h e r d a r l e h e n s v e r t r ä g e (F) |
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(1) Die Vorschriften dieses Kapitels gelten für entgeltliche Darlehensverträge zwischen einem Unternehmer als Darlehensgeber und einem Verbraucher als Darlehensnehmer (Verbraucherdarlehensvertrag), soweit in den Absätzen 2 oder 3 oder in den §§ 503 bis 505 nichts anderes bestimmt ist.
(2) Keine Verbraucherdarlehensverträge sind Verträge,
bei denen der Nettodarlehensbetrag (Artikel 247 § 3 Abs.2 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche) weniger als 200 Euro beträgt,
bei denen sich die Haftung des Darlehensnehmers auf eine dem Darlehensgeber zum Pfand übergebene Sache beschränkt,
bei denen der Darlehensnehmer das Darlehen binnen drei Monaten zurückzuzahlen hat und nur geringe Kosten vereinbart sind,
die von Arbeitgebern mit ihren Arbeitnehmern als Nebenleistung zum Arbeitsvertrag zu einem niedrigeren als dem marktüblichen effektiven Jahreszins (§ 6 der Preisangabenverordnung) abgeschlossen werden und anderen Personen nicht angeboten werden,
die nur mit einem begrenzten Personenkreis auf Grund von Rechtsvorschriften in öffentlichem Interesse abgeschlossen werden, wenn im Vertrag für den Darlehensnehmer günstigere als marktübliche Bedingungen und höchstens der marktübliche Sollzinssatz vereinbart sind.
(3) § 358 Abs.2 und 4 (4) sowie die §§ 491a bis 495 sind nicht auf Darlehensverträge anzuwenden, die in ein nach den Vorschriften der Zivilprozessordnung errichtetes gerichtliches Protokoll aufgenommen oder durch einen gerichtlichen Beschluss über das Zustandekommen und den Inhalt eines zwischen den Parteien geschlossenen Vergleichs festgestellt sind, wenn in das Protokoll oder den Beschluss der Sollzinssatz, die bei Abschluss des Vertrags in Rechnung gestellten Kosten des Darlehens sowie die Voraussetzungen aufgenommen worden sind, unter denen der Sollzinssatz oder die Kosten angepasst werden können.
§§§
(1) Der Darlehensgeber hat den Darlehensnehmer bei einem Verbraucherdarlehensvertrag über die sich aus Artikel 247 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche ergebenden Einzelheiten in der dort vorgesehenen Form zu unterrichten.
(2) 1Der Darlehensnehmer kann vom Darlehensgeber
einen Entwurf des Verbraucherdarlehensvertrags
verlangen.
2Dies gilt nicht, solange der
Darlehensgeber zum Vertragsabschluss nicht bereit
ist.
(3) 1Der Darlehensgeber ist verpflichtet, dem Darlehensnehmer vor Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags angemessene Erläuterungen
zu geben, damit der Darlehensnehmer in die Lage versetzt wird, zu beurteilen, ob der Vertrag dem von ihm verfolgten Zweck und seinen Vermögensverhältnissen gerecht wird.
2Hierzu sind gegebenenfalls die vorvertraglichen Informationen
gemäß Absatz 1, die Hauptmerkmale der vom Darlehensgeber angebotenen Verträge sowie
ihre vertragstypischen Auswirkungen auf den Darlehensnehmer, einschließlich der Folgen bei
Zahlungsverzug, zu erläutern.
§§§
(1) 1Verbraucherdarlehensverträge sind, soweit nicht eine strengere Form vorgeschrieben ist, schriftlich abzuschließen.
2Der Schriftform ist genügt, wenn Antrag und Annahme durch die Vertragsparteien jeweils getrennt schriftlich erklärt werden (5).
3Die Erklärung des Darlehensgebers bedarf keiner Unterzeichnung, wenn sie mit Hilfe einer automatischen Einrichtung erstellt wird.
4Der Abschluss des Vertrags in elektronischer Form ist ausgeschlossen.
5...(5)
(2) (6) 1Der Vertrag muss die für den Verbraucherdarlehensvertrag vorgeschriebene (8) Angaben nach Artikel 247 §§ 6 bis 13 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche enthalten.
(3) (6) 1Nach Vertragsschluss stellt der Darlehensgeber
dem Darlehensnehmer eine Abschrift
des Vertrags zur Verfügung.
2Ist ein Zeitpunkt für die Rückzahlung des Darlehens bestimmt,
kann der Darlehensnehmer vom Darlehensgeber jederzeit einen Tilgungsplan nach
Artikel 247 § 14 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche verlangen.
(4) 1Die Absätze 1 und 2 gelten auch für die Vollmacht, die ein Darlehensnehmer zum Abschluss eines Verbraucherdarlehensvertrags erteilt.
2Satz 1 gilt nicht für die Prozessvollmacht und eine Vollmacht, die notariell beurkundet ist.
(5) (7) Erklärungen des Darlehensgebers, die dem Darlehensnehmer gegenüber nach Vertragsabschluss abzugeben sind, müssen auf einem dauerhaften Datenträger erfolgen (10).
(6) (9) 1Enthält der Vertrag die Angaben nach Absatz 2 nicht oder nicht vollständig, können sie
nach wirksamem Vertragsschluss oder in den Fällen des § 494 Absatz 2 Satz 1 nach Gültigwerden
des Vertrags auf einem dauerhaften Datenträger (11)
nachgeholt werden.
2Hat das Fehlen von Angaben nach Absatz 2 zu Änderungen der Vertragsbedingungen
gemäß § 494 Absatz 2 Satz 2 bis Absatz 6 geführt,
kann die Nachholung der Angaben nur dadurch
erfolgen, dass der Darlehensnehmer die
nach § 494 Absatz 7 erforderliche Abschrift des
Vertrags erhält.
3In den sonstigen Fällen muss der
Darlehensnehmer spätestens im Zeitpunkt der
Nachholung der Angaben eine der in § 356b Absatz 1 (12) genannten Unterlagen erhalten.
4Mit der Nachholung der Angaben nach Absatz 2 ist der Darlehensnehmer auf einem dauerhaften Datenträger (14) darauf hinzuweisen, dass die Widerrufsfrist von einem Monat nach Erhalt der nachgeholten
Angaben beginnt (13).
[ Motive ] |
§§§
§§§
(1) 1Ist in einem Verbraucherdarlehensvertrag
der Sollzinssatz gebunden und endet die Sollzinsbindung
vor der für die Rückzahlung bestimmten Zeit, unterrichtet der Darlehensgeber den Darlehensnehmer spätestens drei Monate vor Ende der Sollzinsbindung darüber, ob er zu einer neuen Sollzinsbindungsabrede bereit ist.
2Erklärt sich der Darlehensgeber hierzu bereit, muss die Unterrichtung
den zum Zeitpunkt der Unterrichtung vom
Darlehensgeber angebotenen Sollzinssatz enthalten.
(2) 1Der Darlehensgeber unterrichtet den Darlehensnehmer
spätestens drei Monate vor Beendigung
eines Verbraucherdarlehensvertrags
darüber, ob er zur Fortführung des Darlehensverhältnisses
bereit ist.
2Erklärt sich der Darlehensgeber
zur Fortführung bereit, muss die Unterrichtung
die zum Zeitpunkt der Unterrichtung gültigen
Pflichtangaben gemäß § 491a Abs.1 enthalten.
(3) 1Die Anpassung des Sollzinssatzes eines
Verbraucherdarlehensvertrags mit veränderlichem
Sollzinssatz wird erst wirksam, nachdem der Darlehensgeber
den Darlehensnehmer über die Einzelheiten
unterrichtet hat, die sich aus Artikel 247
§ 15 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen
Gesetzbuche ergeben.
2Abweichende Vereinbarungen
über die Wirksamkeit sind im Rahmen
des Artikels 247 § 15 Abs.2 des Einführungsgesetzes
zum Bürgerlichen Gesetzbuche zulässig.
(4) Wurden Forderungen aus dem Darlehensvertrag abgetreten, treffen die Pflichten aus den Absätzen 1 bis 3 auch den neuen Gläubiger, wenn nicht der bisherige Darlehensgeber mit dem neuen Gläubiger vereinbart hat, dass im Verhältnis zum Darlehensnehmer weiterhin allein der bisherige Darlehensgeber auftritt.
§§§
(1) Der Verbraucherdarlehensvertrag und die auf Abschluss eines solchen Vertrags vom Verbraucher erteilte Vollmacht sind nichtig, wenn die Schriftform insgesamt nicht eingehalten ist oder wenn eine der in Artikel 247 §§ 6 und 9 bis 13 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche (3) für den Verbraucherdarlehensvertrag (7) vorgeschriebenen Angaben fehlt.
(2) (4) 1Ungeachtet eines Mangels nach Absatz 1 wird der Verbraucherdarlehensvertrag
gültig, soweit der Darlehensnehmer das Darlehen
empfängt oder in Anspruch nimmt.
2Jedoch ermäßigt sich der dem Verbraucherdarlehensvertrag
zugrunde gelegte Sollzinssatz auf den
gesetzlichen Zinssatz, wenn die Angabe des
Sollzinssatzes, des effektiven Jahreszinses
oder des Gesamtbetrags fehlt.
(3) Ist der effektive (5) Jahreszins zu niedrig angegeben, so vermindert sich der dem Verbraucherdarlehensvertrag zugrunde gelegte Sollzinssatz (5) um den Prozentsatz, um den der effektive (5) Jahreszins zu niedrig angegeben ist.
(4) (6) 1Nicht angegebene Kosten werden vom
Darlehensnehmer nicht geschuldet.
2Ist im Vertrag
nicht angegeben, unter welchen Voraussetzungen
Kosten oder Zinsen angepasst werden
können, so entfällt die Möglichkeit, diese
zum Nachteil des Darlehensnehmers anzupassen.
(5) (6) Wurden Teilzahlungen vereinbart, ist deren Höhe vom Darlehensgeber unter Berücksichtigung der verminderten Zinsen oder Kosten neu zu berechnen.
(6) (6) 1Fehlen im Vertrag Angaben zur Laufzeit
oder zum Kündigungsrecht, ist der Darlehensnehmer
jederzeit zur Kündigung berechtigt.
2Fehlen Angaben zu Sicherheiten, können sie
nicht gefordert werden.
3Satz 2 gilt nicht, wenn
der Nettodarlehensbetrag 75 000 Euro übersteigt.
(7) (6) 1Der Darlehensgeber stellt dem Darlehensnehmer
eine Abschrift des Vertrags zur Verfügung, in der die Vertragsänderungen berücksichtigt
sind, die sich aus den Absätzen 2 bis 6 ergeben.
2... (9).
[ Motive ] |
§§§
(1) Dem Darlehensnehmer steht bei einem Verbraucherdarlehensvertrag ein Widerrufsrecht nach § 355 zu.
(2) (7) Ein Widerrufsrecht besteht nicht bei Darlehensverträgen,
die einen Darlehensvertrag, zu dessen Kündigung der Darlehensgeber wegen Zahlungsverzugs des Darlehensnehmers berechtigt ist, durch Rückzahlungsvereinbarungen ergänzen oder ersetzen, wenn dadurch ein gerichtliches Verfahren vermieden wird und wenn der Gesamtbetrag (Artikel 247 § 3 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche) geringer ist als die Restschuld des ursprünglichen Vertrags,
die notariell zu beurkunden sind, wenn der Notar bestätigt, dass die Rechte des Darlehensnehmers aus den §§ 491a und 492 gewahrt sind, oder
die § 504 Abs.2 oder § 505 entsprechen.
[ Motive ] |
§§§
(1) Eine Vereinbarung, durch die der Darlehensnehmer auf das Recht verzichtet, Einwendungen, die ihm gegenüber dem Darlehensgeber zustehen, gemäß § 404 einem Abtretungsgläubiger entgegenzusetzen oder eine ihm gegen den Darlehensgeber zustehende Forderung gemäß § 406 auch dem Abtretungsgläubiger gegenüber aufzurechnen, ist unwirksam.
(2) (1) 1Wird eine Forderung des Darlehensgebers aus einem Darlehensvertrag an einen Dritten abgetreten oder findet in der Person des Darlehensgebers
ein Wechsel statt, ist der Darlehensnehmer unverzüglich darüber sowie über die Kontaktdaten des neuen Gläubigers nach
Artikel 246b § 1 Absatz 1 Nummer 1, 3 und 4 (4)
des Einführungsgesetzes
zum Bürgerlichen Gesetzbuche (3)
zu unterrichten.
2Die Unterrichtung ist bei Abtretungen entbehrlich, wenn der bisherige Darlehensgeber mit dem neuen Gläubiger vereinbart hat, dass im Verhältnis zum Darlehensnehmer weiterhin allein der bisherige Darlehensgeber auftritt.
3Fallen die Voraussetzungen des Satzes 2 fort, ist die Unterrichtung unverzüglich nachzuholen.
(3) (2) 1Der Darlehensnehmer darf nicht verpflichtet werden, für die Ansprüche des Darlehensgebers aus dem Verbraucherdarlehensvertrag eine Wechselverbindlichkeit einzugehen.
2Der Darlehensgeber darf vom Darlehensnehmer zur Sicherung seiner Ansprüche aus dem Verbraucherdarlehensvertrag einen Scheck nicht entgegennehmen.
3Der Darlehensnehmer kann vom Darlehensgeber jederzeit die Herausgabe eines Wechsels oder Schecks, der entgegen Satz 1 oder 2 begeben worden ist, verlangen.
4Der Darlehensgeber haftet für jeden Schaden, der dem Darlehensnehmer aus einer solchen Wechsel- oder Scheckbegebung entsteht.
[ Motive ] |
§§§
(1) 1
Soweit der Darlehensnehmer mit Zahlungen, die er auf Grund des Verbraucherdarlehensvertrags schuldet, in Verzug kommt, hat er den geschuldeten
Betrag nach § 288 Abs.1 zu verzinsen;
2Im Einzelfall kann der Darlehensgeber einen höheren oder der Darlehensnehmer einen niedrigeren Schaden nachweisen (5).
(2) 1Die nach Eintritt des Verzugs anfallenden Zinsen sind auf einem gesonderten Konto zu verbuchen und dürfen nicht in ein Kontokorrent mit dem geschuldeten Betrag oder anderen Forderungen des Darlehensgebers eingestellt werden.
2Hinsichtlich dieser Zinsen gilt § 289 Satz 2 mit der Maßgabe, dass der Darlehensgeber Schadensersatz nur bis zur Höhe des gesetzlichen Zinssatzes (§ 246) verlangen kann.
(3) 1Zahlungen des Darlehensnehmers, die zur Tilgung der gesamten fälligen Schuld nicht ausreichen, werden abweichend von § 367 Abs.1 zunächst auf die Kosten der Rechtsverfolgung, dann auf den übrigen geschuldeten Betrag (Absatz 1) und zuletzt auf die Zinsen (Absatz 2) angerechnet.
2Der Darlehensgeber darf Teilzahlungen nicht zurückweisen.
3Die Verjährung der Ansprüche auf Darlehensrückzahlung (6) und Zinsen ist vom Eintritt des Verzugs nach Absatz 1 an bis zu ihrer Feststellung in einer in § 197 Abs.1 Nr.3 bis 5 bezeichneten Art gehemmt, jedoch nicht länger als zehn Jahre von ihrer Entstehung an.
4Auf die Ansprüche auf Zinsen findet § 197 Abs.2 keine Anwendung.
5Die Sätze 1 bis 4 finden keine Anwendung, soweit Zahlungen auf Vollstreckungstitel geleistet werden, deren Hauptforderung auf Zinsen lautet.
(4) ...(7)
[ Motive ] |
§§§
(1) 1Wegen Zahlungsverzugs des Darlehensnehmers kann der Darlehensgeber den Verbraucherdarlehensvertrag bei einem Darlehen, das in Teilzahlungen zu tilgen ist, nur kündigen, wenn
der Darlehensnehmer mit mindestens zwei aufeinander folgenden Teilzahlungen ganz oder teilweise und mit mindestens 10 Prozent, bei einer Laufzeit des Verbraucherdarlehensvertrags von mehr als drei Jahren mit mindestens 5 Prozent des Nennbetrags des Darlehens in Verzug ist und
der Darlehensgeber dem Darlehensnehmer erfolglos eine zweiwöchige Frist zur Zahlung des rückständigen Betrags mit der Erklärung gesetzt hat, dass er bei Nichtzahlung innerhalb der Frist die gesamte Restschuld verlange.
2Der Darlehensgeber soll dem Darlehensnehmer spätestens mit der Fristsetzung ein Gespräch über die Möglichkeiten einer einverständlichen Regelung anbieten.
§§§
(1) In einem Verbraucherdarlehensvertrag ist eine Vereinbarung über ein Kündigungsrecht des Darlehensgebers unwirksam, wenn eine bestimmte Vertragslaufzeit vereinbart wurde oder die Kündigungsfrist zwei Monate unterschreitet.
(2) 1Der Darlehensgeber ist bei entsprechender
Vereinbarung berechtigt, die Auszahlung eines
Darlehens, bei dem eine Zeit für die Rückzahlung
nicht bestimmt ist, aus einem sachlichen Grund
zu verweigern.
2Beabsichtigt der Darlehensgeber
dieses Recht auszuüben, hat er dies dem Darlehensnehmer
unverzüglich mitzuteilen und ihn
über die Gründe möglichst vor, spätestens jedoch
unverzüglich nach der Rechtsausübung zu unterrichten.
3Die Unterrichtung über die Gründe unterbleibt,
soweit hierdurch die öffentliche Sicherheit
oder Ordnung gefährdet würde.
§§§
(1) 1Der Darlehensnehmer kann einen Verbraucherdarlehensvertrag,
bei dem eine Zeit für die
Rückzahlung nicht bestimmt ist, ganz oder teilweise
kündigen, ohne eine Frist einzuhalten.
2Eine Vereinbarung über eine Kündigungsfrist von mehr
als einem Monat ist unwirksam.
(2) Der Darlehensnehmer kann seine Verbindlichkeiten aus einem Verbraucherdarlehensvertrag jederzeit ganz oder teilweise vorzeitig erfüllen.
§§§
Soweit der Darlehensnehmer seine Verbindlichkeiten vorzeitig erfüllt oder die Restschuld vor der vereinbarten Zeit durch Kündigung fällig wird, vermindern sich die Gesamtkosten (§ 6 Abs.3 der Preisangabenverordnung) um die Zinsen und sonstigen laufzeitabhängigen Kosten, die bei gestaffelter Berechnung auf die Zeit nach der Fälligkeit oder Erfüllung entfallen.
§§§
(1) 1Der Darlehensgeber kann im Fall der vorzeitigen
Rückzahlung eine angemessene Vorfälligkeitsentschädigung
für den unmittelbar mit der
vorzeitigen Rückzahlung zusammenhängenden
Schaden verlangen, wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Rückzahlung Zinsen zu einem
bei Vertragsabschluss vereinbarten, gebundenen
Sollzinssatz schuldet.
2Die Vorfälligkeitsentschädigung
darf folgende Beträge jeweils nicht überschreiten:
1 Prozent beziehungsweise, wenn der Zeitraum zwischen der vorzeitigen und der vereinbarten Rückzahlung ein Jahr nicht übersteigt (1), 0,5 Prozent des vorzeitig zurückgezahlten Betrags,
den Betrag der Sollzinsen, den der Darlehensnehmer in dem Zeitraum zwischen der vorzeitigen und der vereinbarten Rückzahlung entrichtet hätte.
(2) Der Anspruch auf Vorfälligkeitsentschädigung ist ausgeschlossen, wenn
die Rückzahlung aus den Mitteln einer Versicherung bewirkt wird, die auf Grund einer entsprechenden Verpflichtung im Darlehensvertrag abgeschlossen wurde, um die Rückzahlung zu sichern, oder
im Vertrag die Angaben über die Laufzeit des Vertrags, das Kündigungsrecht des Darlehensnehmers oder die Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung unzureichend sind.
§§§
(1) a§ 497 Abs.2 und 3 Satz 1, 2, 4 und 5 sowie
die §§ 499, 500 und 502 sind nicht anzuwenden
auf Verträge, bei denen die Zurverfügungstellung
des Darlehens von der Sicherung durch ein
Grundpfandrecht abhängig gemacht wird und zu
Bedingungen erfolgt, die für grundpfandrechtlich
abgesicherte Verträge und deren Zwischenfinanzierung
üblich sind;
bder Sicherung durch ein
Grundpfandrecht steht es gleich, wenn von einer
solchen Sicherung nach § 7 Abs.3 bis 5 des Gesetzes
über Bausparkassen abgesehen wird.
(2) Der Verzugszinssatz beträgt abweichend von § 497 Abs.1 für das Jahr 2,5 Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.
(3) § 498 Satz 1 Nr.1 gilt mit der Maßgabe, dass der Darlehensnehmer mit mindestens zwei aufeinander folgenden Teilzahlungen ganz oder teilweise und mit mindestens 2,5 Prozent des Nennbetrags des Darlehens in Verzug sein muss.
§§§
(1) 1Ist ein Verbraucherdarlehen in der Weise
gewährt, dass der Darlehensgeber in einem Vertragsverhältnis
über ein laufendes Konto dem
Darlehensnehmer das Recht einräumt, sein Konto
in bestimmter Höhe zu überziehen (Überziehungsmöglichkeit),
hat der Darlehensgeber den Darlehensnehmer in regelmäßigen Zeitabständen
über die Angaben zu unterrichten, die sich aus
Artikel 247 § 16 des Einführungsgesetzes zum
Bürgerlichen Gesetzbuche ergeben.
2Ein Anspruch auf Vorfälligkeitsentschädigung aus § 502 ist ausgeschlossen.
3§ 493 Abs.3 ist nur bei einer
Erhöhung des Sollzinssatzes anzuwenden und
gilt entsprechend bei einer Erhöhung der vereinbarten
sonstigen Kosten.
4§ 499 Abs.1 ist nicht anzuwenden.
(2) 1Ist in einer Überziehungsmöglichkeit vereinbart,
dass nach der Auszahlung die Laufzeit
höchstens drei Monate beträgt oder der Darlehensgeber
kündigen kann, ohne eine Frist einzuhalten,
sind § 491a Abs.3, die §§ 495,
499 Abs.2
und § 500 Abs.1 Satz 2 nicht anzuwenden.
2§ 492 Abs.1 ist nicht anzuwenden, wenn außer den
Sollzinsen keine weiteren laufenden Kosten
vereinbart sind, die Sollzinsen nicht in kürzeren
Zeiträumen als drei Monaten fällig werden und
der Darlehensgeber dem Darlehensnehmer den
Vertragsinhalt spätestens unverzüglich nach Vertragsabschluss
auf einem dauerhaften Datenträger (3) mitteilt.
§§§
(1) 1Vereinbart ein Unternehmer in einem Vertrag
mit einem Verbraucher über ein laufendes Konto ohne eingeräumte Überziehungsmöglichkeit
ein Entgelt für den Fall, dass er eine Überziehung des Kontos duldet, müssen in diesem Vertrag
die Angaben nach Artikel 247 § 17 Abs.1 des
Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche auf einem dauerhaften Datenträger (1) enthalten sein und dem Verbraucher in regelmäßigen Zeitabständen in Textform mitgeteilt werden.
2Satz 1 gilt entsprechend, wenn ein Darlehensgeber mit einem Darlehensnehmer
in einem Vertrag über ein laufendes Konto mit eingeräumter Überziehungsmöglichkeit ein Entgelt für den Fall vereinbart, dass er eine Überziehung des Kontos über die vertraglich bestimmte Höhe hinaus duldet.
(2) Kommt es im Fall des Absatzes 1 zu einer erheblichen Überziehung von mehr als einem Monat, unterrichtet der Darlehensgeber den Darlehensnehmer unverzüglich in auf einem dauerhaften Datenträger (1) über die sich aus Artikel 247 § 17 Abs.2 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche ergebenden Einzelheiten.
(3) Verstößt der Unternehmer gegen Absatz 1 oder Absatz 2, kann der Darlehensgeber über die Rückzahlung des Darlehens hinaus Kosten und Zinsen nicht verlangen.
(4) Die §§ 491a bis 496 und 499 bis 502 sind auf Verbraucherdarlehensverträge, die unter den in Absatz 1 genannten Voraussetzungen zustande kommen, nicht anzuwenden.
§§§
Finanzierungshilfen zwischen einem Unternehmer + einem Verbraucher | ||
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[ Motive ] |
(1) Die Vorschriften der §§ 358 bis 360 (3) und 491a bis 502 sind mit Ausnahme des § 492 Abs.4 und vorbehaltlich der Absätze 3 und 4 auf Verträge entsprechend anzuwenden, durch die ein Unternehmer einem Verbraucher einen entgeltlichen Zahlungsaufschub oder eine sonstige entgeltliche Finanzierungshilfe gewährt.
(2) 1Verträge zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher über die entgeltliche Nutzung eines Gegenstandes gelten als entgeltliche Finanzierungshilfe, wenn vereinbart ist, dass
der Verbraucher zum Erwerb des Gegenstandes verpflichtet ist,
der Unternehmer vom Verbraucher den Erwerb des Gegenstandes verlangen kann oder
der Verbraucher bei Beendigung des Vertrags für einen bestimmten Wert des Gegenstandes einzustehen hat.
2Auf Verträge gemäß Satz 1 Nr.3 sind § 500 Abs.2 und § 502 nicht anzuwenden.
(3) Für Verträge, die die Lieferung einer bestimmten Sache oder die Erbringung einer bestimmten anderen Leistung gegen Teilzahlungen zum Gegenstand haben (Teilzahlungsgeschäfte), gelten vorbehaltlich des Absatzes 4 zusätzlich die in den §§ 507 und 508 geregelten Besonderheiten.
(4) 1Die Vorschriften dieses Untertitels sind in dem in § 491 Abs.2 und 3 bestimmten Umfang nicht anzuwenden.
2Soweit nach der Vertragsart
ein Nettodarlehensbetrag (§ 491 Abs.2 Nr.1)
nicht vorhanden ist, tritt an seine Stelle der Barzahlungspreis
oder, wenn der Unternehmer den
Gegenstand für den Verbraucher erworben hat,
der Anschaffungspreis.
§§§
(1) 1§ 494 Abs.1 bis 3 und 6 Satz 3 ist auf Teilzahlungsgeschäfte nicht anzuwenden.
2Gibt der Verbraucher sein Angebot zum Vertragsabschluss
im Fernabsatz auf Grund eines Verkaufsprospekts oder eines vergleichbaren elektronischen Mediums ab, aus dem der Barzahlungspreis, der Sollzinssatz, der effektive Jahreszins, ein Tilgungsplan anhand beispielhafter Gesamtbeträge sowie
die zu stellenden Sicherheiten und Versicherungen ersichtlich sind, ist auch § 492 Abs.1 nicht
anzuwenden, wenn der Unternehmer dem Verbraucher
den Vertragsinhalt spätestens unverzüglich nach Vertragsabschluss auf einem dauerhaften Datenträger (3) mitteilt.
(2) 1Das Teilzahlungsgeschäft ist nichtig, wenn die vorgeschriebene Schriftform des § 492 Abs.1 nicht eingehalten ist oder im Vertrag eine der in
Artikel 247 §§ 6, 12 und 13 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche vorgeschriebenen
Angaben fehlt.
2Ungeachtet eines Mangels nach Satz 1 wird das Teilzahlungsgeschäft gültig,
wenn dem Verbraucher die Sache übergeben oder die Leistung erbracht wird.
3Jedoch ist der Barzahlungspreis höchstens mit dem gesetzlichen Zinssatz
zu verzinsen, wenn die Angabe des Gesamtbetrags oder des effektiven Jahreszinses fehlt.
4Ist ein Barzahlungspreis nicht genannt, so gilt im Zweifel der Marktpreis als Barzahlungspreis.
5Ist der effektive Jahreszins zu niedrig angegeben, so vermindert sich der Gesamtbetrag um den
Prozentsatz, um den der effektive Jahreszins zu niedrig angegeben ist.
(3) 1Abweichend von den §§ 491a und 492 Abs.2 dieses Gesetzes und von Artikel 247 §§ 3,
6 und 12 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche müssen in der vorvertraglichen Information und im Vertrag der Barzahlungspreis
und der effektive Jahreszins nicht angegeben werden, wenn der Unternehmer nur
gegen Teilzahlungen Sachen liefert oder Leistungen erbringt.
2Im Fall des § 501 ist der Berechnung der Kostenermäßigung der gesetzliche Zinssatz (§ 246) zugrunde zu legen.
3Ein Anspruch auf Vorfälligkeitsentschädigung ist ausgeschlossen.
§§§
1Der Unternehmer kann von einem Teilzahlungsgeschäft wegen Zahlungsverzugs des Verbrauchers nur unter den in § 498 Satz 1 (7) bezeichneten Voraussetzungen zurücktreten.
2Dem Nennbetrag entspricht der Gesamtbetrag (5).
3Der Verbraucher hat dem Unternehmer auch die infolge des Vertrags gemachten Aufwendungen zu ersetzen.
4Bei der Bemessung der Vergütung von Nutzungen einer zurückzugewährenden Sache ist auf die inzwischen eingetretene Wertminderung Rücksicht zu nehmen.
5Nimmt der Unternehmer die auf Grund des Teilzahlungsgeschäfts gelieferte Sache wieder an sich, gilt dies als Ausübung des Rücktrittsrechts, es sei denn, der Unternehmer einigt sich mit dem Verbraucher, diesem den gewöhnlichen Verkaufswert der Sache im Zeitpunkt der Wegnahme zu vergüten.
6aSatz 5 (6) gilt entsprechend, wenn ein Vertrag über die Lieferung einer Sache mit einem Verbraucherdarlehensvertrag verbunden ist (§ 358 Absatz 3 (8)) und wenn der Darlehensgeber die Sache an sich nimmt;
6bim Fall des Rücktritts bestimmt sich das Rechtsverhältnis zwischen dem Darlehensgeber und dem Verbraucher nach den Sätzen 3 und 4 (6).
[ Motive ] |
§§§
1Vor dem Abschluss eines Vertrags über eine
entgeltliche Finanzierungshilfe hat der Unternehmer
die Kreditwürdigkeit des Verbrauchers zu
bewerten.
2Grundlage für die Bewertung können Auskünfte des Verbrauchers und erforderlichenfalls Auskünfte von Stellen sein, die geschäftsmäßig
personenbezogene Daten, die zur Bewertung der Kreditwürdigkeit von Verbrauchern genutzt
werden dürfen, zum Zweck der Übermittlung erheben, speichern oder verändern.
3Die Bestimmungen zum Schutz personenbezogener Daten bleiben unberührt.
§§§
Ratenlieferungsverträge |
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(1) 1Der Vertrag zwischen einem Verbraucher und einem Unternehmer bedarf der schriftlichen Form, wenn der Vertrag
die Lieferung mehrerer als zusammengehörend verkaufter Sachen in Teilleistungen zum Gegenstand hat und das Entgelt für die Gesamtheit der Sachen in Teilzahlungen zu entrichten ist,
die regelmäßige Lieferung von Sachen gleicher Art zum Gegenstand hat oder
die Verpflichtung zum wiederkehrenden Erwerb oder Bezug von Sachen zum Gegenstand hat.
2Dies gilt nicht, wenn dem Verbraucher die Möglichkeit verschafft wird, die Vertragsbestimmungen einschließlich der Allgemeinen Geschäftsbedingungen bei Vertragsschluss abzurufen und in wiedergabefähiger Form zu speichern.
3Der Unternehmer hat dem Verbraucher den Vertragsinhalt in Textform mitzuteilen.
(2) Dem Verbraucher steht vorbehaltlich des Absatzes 3 bei Verträgen nach Absatz 1, die weder im Fernabsatz noch außerhalb von Geschäftsräumen geschlossen werden, ein Widerrufsrecht nach § 355 zu.
(3) 1Das Widerrufsrecht nach Absatz 2 gilt nicht in dem in § 491 Absatz 2 und 3 bestimmten Umfang.
2Dem in § 491 Absatz 2 Nummer 1 genannten Nettodarlehensbetrag entspricht die Summe aller vom Verbraucher bis zum frühestmöglichen Kündigungszeitpunkt zu entrichtenden Teilzahlungen.
§§§
§§§
Unabdingbarkeit / Anwendung auf Existenzgründer |
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1Von den Vorschriften der §§ 491 bis 510 (4) darf, soweit nicht ein anderes bestimmt ist, (4) nicht zum Nachteil des Verbrauchers abgewichen werden.
2Diese Vorschriften finden auch Anwendung, wenn sie durch
anderweitige Gestaltungen umgangen werden.
§§§
Die §§ 491 bis 511 (2) gelten auch für natürliche Personen, die sich ein Darlehen, einen Zahlungsaufschub oder eine sonstige Finanzierungshilfe für die Aufnahme einer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit gewähren lassen oder zu diesem Zweck einen Ratenlieferungsvertrag schließen, es sei denn, der Nettodarlehensbetrag oder Barzahlungspreis übersteigt 75 000 (2) Euro .
§§§
§§§
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