LStDV | 1-8 | |
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[ I ] | [ ] |
BGBl.III/FNA 611-2
vom 10.10.89 (BGBl_I_89,1848)
zuletzt geändert durch Art.2 iVm Art.20 Abs.1 des Jahressteuergesetz 2007
vom 13.12.06 (BGBl_I_06,2878)
frisiert und verlinkt von
H-G Schmolke
[ Änderungen-2006 ] |
§§§
(1) 1Arbeitnehmer sind Personen, die in öffentlichem oder privatem Dienst angestellt oder beschäftigt sind oder waren und die aus diesem Dienstverhältnis oder einem
früheren Dienstverhältnis Arbeitslohn beziehen.
2Arbeitnehmer sind auch die Rechtsnachfolger dieser Personen, soweit sie Arbeitslohn aus dem früheren Dienstverhältnis ihres Rechtsvorgängers beziehen.
(2) 1Ein Dienstverhältnis (Absatz 1) liegt vor, wenn der Angestellte (Beschäftigte) dem Arbeitgeber (öffentliche Körperschaft, Unternehmer, Haushaltsvorstand) seine Arbeitskraft schuldet.
2Dies ist der Fall, wenn die tätige Person in der Betätigung
ihres geschäftlichen Willens unter der Leitung des Arbeitgebers steht oder im geschäftlichen Organismus des Arbeitgebers dessen Weisungen zu folgen verpflichtet ist.
(3) Arbeitnehmer ist nicht, wer Lieferungen und sonstige Leistungen innerhalb der von ihm selbständig ausgeübten gewerblichen oder beruflichen Tätigkeit im Inland gegen Entgelt ausführt, soweit es sich um die Entgelte für diese Lieferungen und sonstigen Leistungen handelt.
§§§
(1) 1Arbeitslohn sind alle Einnahmen, die dem Arbeitnehmer aus dem Dienstverhältnis zufließen.
2Es ist unerheblich, unter welcher Bezeichnung oder in welcher Form die
Einnahmen gewährt werden.
(2) Zum Arbeitslohn gehören auch
Einnahmen im Hinblick auf ein künftiges Dienstverhältnis;
1Einnahmen aus einem früheren Dienstverhältnis, unabhängig davon, ob sie
dem zunächst Bezugsberechtigten oder seinem Rechtsnachfolger zufließen.
2Bezüge, die ganz oder teilweise auf früheren Beitragsleistungen des
Bezugsberechtigten oder seines Rechtsvorgängers beruhen, gehören nicht zum
Arbeitslohn, es sei denn, daß die Beitragsleistungen Werbungskosten
gewesen sind;
1Ausgaben, die ein Arbeitgeber leistet, um einen Arbeitnehmer oder diesem
nahestehende Personen für den Fall der Krankheit, des Unfalls, der
Invalidität, des Alters oder des Todes abzusichern (Zukunftssicherung).
2Voraussetzung ist, daß der Arbeitnehmer der Zukunftssicherung ausdrücklich
oder stillschweigend zustimmt.
3Ist bei einer Zukunftssicherung für mehrere
Arbeitnehmer oder diesen nahestehende Personen in Form einer
Gruppenversicherung oder Pauschalversicherung der für den einzelnen
Arbeitnehmer geleistete Teil der Ausgaben nicht in anderer Weise zu
ermitteln, so sind die Ausgaben nach der Zahl der gesicherten Arbeitnehmer
auf diese aufzuteilen.
4Nicht zum Arbeitslohn gehören Ausgaben, die nur
dazu dienen, dem Arbeitgeber die Mittel zur Leistung einer dem
Arbeitnehmer zugesagten Versorgung zu verschaffen;
Entschädigungen, die dem Arbeitnehmer oder seinem Rechtsnachfolger als Ersatz für entgangenen oder entgehenden Arbeitslohn oder für die Aufgabe oder Nichtausübung einer Tätigkeit gewährt werden;
besondere Zuwendungen, die auf Grund des Dienstverhältnisses oder eines früheren Dienstverhältnisses gewährt werden, zum Beispiel Zuschüsse im Krankheitsfall;
besondere Entlohnungen für Dienste, die über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus geleistet werden, wie Entlohnung für Überstunden, Überschichten, Sonntagsarbeit;
Lohnzuschläge, die wegen der Besonderheit der Arbeit gewährt werden;
Entschädigungen für Nebenämter und Nebenbeschäftigungen im Rahmen eines Dienstverhältnisses.
§§§
§§§
(1) Der Arbeitgeber hat im Lohnkonto des Arbeitnehmers folgendes aufzuzeichnen:
1den Vornamen, den Familiennamen, den Geburtstag, den Wohnort, die Wohnung,
den amtlichen Gemeindeschlüssel der Gemeinde, die die Lohnsteuerkarte ausgestellt hat, das Finanzamt, in dessen Bezirk die Lohnsteuerkarte oder die entsprechende Bescheinigung ausgestellt worden ist, sowie die auf der
Lohnsteuerkarte oder in einer entsprechenden Bescheinigung eingetragenen allgemeinen Besteuerungsmerkmale und in den Fällen des § 41 Abs.1 Satz 4 des Einkommensteuergesetzes den Großbuchstaben B.
2Ändern sich im Laufe des Jahres die auf der Lohnsteuerkarte oder in einer entsprechenden
Bescheinigung eingetragenen allgemeinen Besteuerungsmerkmale, so ist auch
der Zeitpunkt anzugeben, von dem an die Änderung gilt;
den Jahresfreibetrag oder den Jahreshinzurechnungsbetrag sowie den Monatsbetrag, Wochenbetrag oder Tagesbetrag, der auf der Lohnsteuerkarte oder in einer entsprechenden Bescheinigung eingetragen ist, und den Zeitraum, für den die Eintragung gilt;
bei einem Arbeitnehmer, der dem Arbeitgeber eine Bescheinigung nach § 39b Abs.6 des Einkommensteuergesetzes (Freistellungsbescheinigung) vorgelegt hat, einen Hinweis darauf, daß eine Bescheinigung vorliegt, den Zeitraum, für den die Lohnsteuerbefreiung gilt, das Finanzamt, das die Bescheinigung ausgestellt hat, und den Tag der Ausstellung;
in den Fällen des § 19 Abs.2 des Einkommensteuergesetzes die für die zutreffende Berechnung des Versorgungsfreibetrags und des Zuschlags zum Versorgungsfreibetrag erforderlichen Angaben.
(2) Bei jeder Lohnabrechnung ist im Lohnkonto folgendes aufzuzeichnen:
in den Fällen des § 41 Abs.1 Satz 6 des Einkommensteuergesetzes jeweils der Großbuchstabe U;
1der Arbeitslohn, getrennt nach Barlohn und Sachbezügen, und die davon
einbehaltene Lohnsteuer.
2Dabei sind die Sachbezüge einzeln zu bezeichnen
und - unter Angabe des Abgabetags oder bei laufenden Sachbezügen des Abgabezeitraums, des Abgabeorts und des Entgelts - mit dem nach § 8 Abs.2 oder 3 des Einkommensteuergesetzes maßgebenden und um das Entgelt geminderten Wert zu erfassen.
3Sachbezüge im Sinne des § 8 Abs.3 des Einkommensteuergesetzes und Versorgungsbezüge sind jeweils als solche kenntlich zu machen und ohne Kürzung um Freibeträge nach § 8 Abs.3 oder § 19 Abs.2 des Einkommensteuergesetzes einzutragen.
4Trägt der Arbeitgeber im Falle der Nettolohnzahlung die auf den Arbeitslohn entfallende Steuer
selbst, ist in jedem Fall der Bruttoarbeitslohn einzutragen, die nach den Nummern 4 bis 8 gesondert aufzuzeichnenden Beträge sind nicht mitzuzählen;
1steuerfreie Bezüge mit Ausnahme der Vorteile im Sinne des § 3 Nr.45 des Einkommensteuergesetzes und der Trinkgelder.
2Das Betriebsstättenfinanzamt kann zulassen, daß auch andere nach § 3 des Einkommensteuergesetzes steuerfreie Bezüge nicht angegeben werden, wenn es sich um Fälle von
geringer Bedeutung handelt oder wenn die Möglichkeit zur Nachprüfung in anderer Weise sichergestellt ist;
Bezüge, die nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung oder unter Progressionsvorbehalt nach § 34c Abs.5 des Einkommensteuergesetzes von der Lohnsteuer freigestellt sind;
außerordentliche Einkünfte im Sinne des § 34 Abs.1 und 2 Nr.2 und 4 des Einkommensteuergesetzes und die davon nach § 39b Abs.3 Satz 9 des Einkommensteuergesetzes einbehaltene Lohnsteuer;
1Bezüge, die nach den §§ 40 bis 40b des Einkommensteuergesetzes pauschal
besteuert worden sind, und die darauf entfallende Lohnsteuer.
2Lassen sich in den Fällen des § 40 Abs.1 Nr.2 und Abs.2 des Einkommensteuergesetzes
die auf den einzelnen Arbeitnehmer entfallenden Beträge nicht ohne
weiteres ermitteln, so sind sie in einem Sammelkonto anzuschreiben.
3Das Sammelkonto muß die folgenden Angaben enthalten:
Tag der Zahlung, Zahl der bedachten Arbeitnehmer, Summe der insgesamt gezahlten Bezüge, Höhe der
Lohnsteuer sowie Hinweise auf die als Belege zum Sammelkonto
aufzubewahrenden Unterlagen, insbesondere Zahlungsnachweise, Bestätigung
des Finanzamts über die Zulassung der Lohnsteuerpauschalierung.
4In den Fällen des § 40a des Einkommensteuergesetzes genügt es, wenn der Arbeitgeber Aufzeichnungen führt, aus denen sich für die einzelnen
Arbeitnehmer Name und Anschrift, Dauer der Beschäftigung, Tag der Zahlung,
Höhe des Arbeitslohns und in den Fällen des § 40a Abs.3 des
Einkommensteuergesetzes auch die Art der Beschäftigung ergeben.
5Sind in den Fällen der Sätze 3 und 4 Bezüge nicht mit dem ermäßigten
Kirchensteuersatz besteuert worden, so ist zusätzlich der fehlende
Kirchensteuerabzug aufzuzeichnen und auf die als Beleg aufzubewahrende
Unterlage hinzuweisen, aus der hervorgeht, daß der Arbeitnehmer keiner
Religionsgemeinschaft angehört, für die die Kirchensteuer von den
Finanzbehörden erhoben wird.
(3) 1Die Oberfinanzdirektion kann bei Arbeitgebern, die für die Lohnabrechnung ein
maschinelles Verfahren anwenden, Ausnahmen von den Vorschriften der Absätze 1 und 2
zulassen, wenn die Möglichkeit zur Nachprüfung in anderer Weise sichergestellt ist.
2Das Betriebsstättenfinanzamt soll zulassen, daß Sachbezüge im Sinne des § 8 Abs.2 Satz 9 und Abs.3 des Einkommensteuergesetzes für solche Arbeitnehmer nicht aufzuzeichnen sind, für die durch betriebliche Regelungen und entsprechende
Überwachungsmaßnahmen gewährleistet ist, daß die in § 8 Abs.2 Satz 9 oder Abs.3 des Einkommensteuergesetzes genannten Beträge nicht überschritten werden.
(4) 1In den Fällen des § 38 Abs.3a des Einkommensteuergesetzes ist ein Lohnkonto vom Dritten zu führen.
2In den Fällen des § 38 Abs.3a Satz 2 ist der Arbeitgeber anzugeben und auch der Arbeitslohn einzutragen, der nicht vom Dritten, sondern vom
Arbeitgeber selbst gezahlt wird.
3In den Fällen des § 38 Abs.3a Satz 7 ist der Arbeitslohn für jedes Dienstverhältnis gesondert aufzuzeichnen.
§§§
(1) Der Arbeitgeber hat bei Durchführung einer kapitalgedeckten betrieblichen Altersversorgung über einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder eine Direktversicherung ergänzend zu den in § 4 Abs.2 Nr.4 und 8 angeführten Aufzeichnungspflichten gesondert je Versorgungszusage und Arbeitnehmer Folgendes aufzuzeichnen:
bei Inanspruchnahme der Steuerbefreiung nach § 3 Nr.63 Satz 3 des Einkommensteuergesetzes den Zeitpunkt der Erteilung, den Zeitpunkt der Übertragung nach dem „Abkommen zur Übertragung von Direktversicherungen oder Versicherungen in eine Pensionskasse bei Arbeitgeberwechsel“ oder nach vergleichbaren Regelungen zur Übertragung von Versicherungen in Pensionskassen oder Pensionsfonds, bei der Änderung einer vor dem 1. Januar 2005 erteilten Versorgungszusage alle Änderungen der Zusage nach dem 31. Dezember 2004;
bei Anwendung des § 40b des Einkommensteuergesetzes in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung den Inhalt der am 31. Dezember 2004 bestehenden Versorgungszusagen, sowie im Fall des § 52 Abs.6 Satz 1 des Einkommensteuergesetzes die erforderliche Verzichtserklärung und bei der Übernahme einer Versorgungszusage nach § 4 Abs.2 Nr.1 des Betriebsrentengesetzes vom 19. Dezember 1974 (BGBl. I S.3610), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 29. August 2005 (BGBl.I S.2546) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung oder bei einer Übertragung nach dem „Abkommen zur Übertragung von Direktversicherungen oder Versicherungen in eine Pensionskasse bei Arbeitgeberwechsel“ oder nach vergleichbaren Regelungen zur Übertragung von Versicherungen in Pensionskassen oder Pensionsfonds im Falle einer vor dem 1. Januar 2005 erteilten Versorgungszusage zusätzlich die Erklärung des ehemaligen Arbeitgebers, dass diese Versorgungszusage vor dem 1. Januar 2005 erteilt und dass diese bis zur Übernahme nicht als Versorgungszusage im Sinne des § 3 Nr.63 Satz 3 des Einkommensteuergesetzes behandelt wurde.
(2) 1Der Arbeitgeber hat der Versorgungseinrichtung (Pensionsfonds, Pensionskasse, Direktversicherung), die für ihn die betriebliche Altersversorgung durchführt, spätestens zwei Monate nach Ablauf des Kalenderjahres oder nach Beendigung des Dienstverhältnisses im Laufe des Kalenderjahres gesondert je Versorgungszusage die für den einzelnen Arbeitnehmer geleisteten und
nach § 3 Nr.56 und 63 des Einkommensteuergesetzes steuerfrei belassenen,
2nach § 40b des Einkommensteuergesetzes in der am 31. Dezember 2004 geltenden Fassung pauschal besteuerten oder
Beiträge mitzuteilen.
2Ferner hat der Arbeitgeber oder
die Unterstützungskasse die nach § 3 Nr.66 des
Einkommensteuergesetzes steuerfrei belassenen
Leistungen mitzuteilen.
3Die Mitteilungspflicht des Arbeitgebers
oder der Unterstützungskasse kann
durch einen Auftragnehmer wahrgenommen werden.
(3) 1Eine Mitteilung nach Absatz 2 kann unterbleiben,
wenn die Versorgungseinrichtung die steuerliche
Behandlung der für den einzelnen Arbeitnehmer
im Kalenderjahr geleisteten Beiträge bereits kennt
oder aus den bei ihr vorhandenen Daten feststellen
kann, und dieser Umstand dem Arbeitgeber mitgeteilt
worden ist.
2Unterbleibt die Mitteilung des Arbeitgebers,
ohne dass ihm eine entsprechende Mitteilung
der Versorgungseinrichtung vorliegt, so hat
die Versorgungseinrichtung davon auszugehen,
dass es sich insgesamt bis zu den in § 3 Nr.56
oder 63 des Einkommensteuergesetzes genannten
Höchstbeträgen um steuerbegünstigte Beiträge handelt,
die in der Auszahlungsphase als Leistungen im
Sinne von § 22 Nr.5 Satz 1 des Einkommensteuergesetzes
zu besteuern sind.
§§§
§§§
§§§
(1) (1) Die Vorschriften dieser Verordnung in der Fassung des Artikels 2 des Gesetzes vom 13.Dezember 2006 (BGBl.I S.2878) sind erstmals anzuwenden auf laufenden Arbeitslohn, der für einen nach dem 31.Dezember 2006 endenden Lohnzahlungszeitraum gezahlt wird, und auf sonstige Bezüge, die nach dem 31.Dezember 2006 zufließen.
(2) 1§ 6 Abs.3 und 4 sowie § 7 in der am 31.Dezember 2001 geltenden Fassung sind weiter anzuwenden im Falle einer schädlichen Verfügung vor dem 1.Januar 2002.
2Die Nachversteuerung nach § 7 Abs.1 Satz 1 unterbleibt, wenn der nachzufordernde Betrag 10 Euro nicht übersteigt.
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