FGG (3) | 65-69o | |
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III.Betreuungssachen | 65-69o |
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(1) Für Verrichtungen, die die Betreuung betreffen, ist das Gericht zuständig, in dessen Bezirk der Betroffene zu der Zeit, zu der das Gericht mit der Angelegenheit befaßt wird, seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat.
(2) Hat der Betroffene im Inland keinen gewöhnlichen Aufenthalt oder ist ein solcher nicht feststellbar, so ist das Gericht zuständig, in dessen Bezirk das Bedürfnis der Fürsorge hervortritt.
(3) Ist der Betroffene Deutscher und ergibt sich die Zuständigkeit weder aus Absatz 1 noch aus Absatz 2, so ist das Amtsgericht Schöneberg in Berlin-Schöneberg zuständig.
(4) Ist für den Betroffenen bereits ein Betreuer bestellt, so ist das Gericht, bei dem die Betreuung anhängig ist, auch für weitere die Betreuung betreffende Verrichtungen zuständig.
(5) 1Für vorläufige Maßregeln nach Artikel 24 Abs.3 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche sowie Maßregeln nach § 1908i Abs.1 Satz 1 in Verbindung mit § 1846 des Bürgerlichen Gesetzbuchs und einstweilige Anordnungen nach § 69f ist auch das Gericht zuständig, in dessen Bezirk das Bedürfnis der Fürsorge hervortritt.
2Das Gericht soll von den angeordneten Maßregeln dem nach den Absätzen 1, 3 und 4 zuständigen Gericht Mitteilung machen.
(6) (1) Ein Richter auf Probe darf im ersten Jahr nach seiner Ernennung nicht in Betreuungssachen tätig sein.
§§§
(1) 1Für die Abgabe an ein anderes Vormundschaftsgericht
gelten § 46 Abs.1 erster Halbsatz,
Abs.2 Satz 1 erste Alternative und
Abs.2 Satz 2, § 36 Abs.2 Satz 2 entsprechend (1).
2aAls ein wichtiger Grund für die Abgabe ist es in der Regel anzusehen, wenn sich der gewöhnliche Aufenthalt des Betroffenen geändert hat und die Aufgaben des Betreuers im wesentlichen am neuen Aufenthaltsort zu erfüllen sind;
2bder Änderung des gewöhnlichen Aufenthalts
steht ein tatsächlicher Aufenthalt von mehr
als einem Jahr an einem anderen Ort gleich (2).
3Sind mehrere Betreuer für unterschiedliche Aufgabenkreise bestellt, so kann das Gericht aus wichtigem Grund auch das nur einen Betreuer betreffende Verfahren abgeben.
(2) 1Vor der Abgabe ist dem Betroffenen Gelegenheit zur Äußerung zu geben.
2Widerspricht er der Abgabe, so gilt § 46 Abs.2 entsprechend.
§§§
In Verfahren, die die Betreuung betreffen, ist der Betroffene ohne Rücksicht auf seine Geschäftsfähigkeit verfahrensfähig.
§§§
(1) 1Soweit dies zur Wahrnehmung der Interessen des Betroffenen erforderlich ist, bestellt das Gericht dem Betroffenen einen Pfleger für das Verfahren.
2Die Bestellung ist insbesondere erforderlich, wenn
nach § 68 Abs.2 von der persönlichen Anhörung des Betroffenen abgesehen werden soll,
Gegenstand des Verfahrens die Bestellung eines Betreuers zur Besorgung aller Angelegenheiten des Betroffenen oder die Erweiterung des Aufgabenkreises hierauf ist; dies gilt auch, wenn der Gegenstand des Verfahrens die in § 1896 Abs.4 und § 1905 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bezeichneten Angelegenheiten nicht erfaßt,
3Die Bestellung soll unterbleiben oder aufgehoben werden, wenn der Betroffene von einem Rechtsanwalt oder von einem anderen geeigneten Verfahrensbevollmächtigten vertreten wird.
4Von der Bestellung kann in den Fällen des Satzes 2 abgesehen werden, wenn ein Interesse des Betroffenen an der Bestellung des Verfahrenspflegers offensichtlich nicht besteht.
5Die Nichtbestellung ist zu begründen.
6Die Bestellung ist stets erforderlich, wenn Gegenstand des Verfahrens die Genehmigung einer Einwilligung des Betreuers in die Sterilisation (§ 1905 Abs.2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) ist.
7§ 1897 Abs.6 Satz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs
gilt entsprechend (1).
8Die Bestellung soll unterbleiben oder aufgehoben werden, wenn der Betroffene von einem Rechtsanwalt oder von einem anderen geeigneten Verfahrensbevollmächtigten vertreten wird.
(2) Die Bestellung erfolgt für jeden Rechtszug gesondert, erfaßt jedoch auch die Einlegung und Begründung eines Rechtsmittels.
(3) (aufgehoben) (2)
§§§
(1) 1Der Pfleger für das Verfahren erhält Ersatz seiner
Aufwendungen nach § 1835 Abs.1 bis 2 des Bürgerlichen
Gesetzbuchs.
2Vorschuss kann nicht verlangt werden.
3Eine Behörde und ein Verein als Pfleger
erhalten keinen Aufwendungsersatz.
(2) 1§ 1836 Abs.1 und 3 des Bürgerlichen Gesetzbuchs
gilt entsprechend.
2Wird die Pflegschaft ausnahmsweise
berufsmäßig geführt, erhält der Pfleger
neben den Aufwendungen nach Absatz 1 eine Vergütung
in entsprechender Anwendung der §§ 1 bis 3
Abs.1 und 2 des Vormünder- und Betreuervergütungsgesetzes.
(3) 1Anstelle des Aufwendungsersatzes und der
Vergütung nach den Absätzen 1 und 2 kann das Vormundschaftsgericht
dem Pfleger einen festen Geldbetrag
zubilligen, wenn die für die Führung der Pflegschaftsgeschäfte
erforderliche Zeit vorhersehbar
und ihre Ausschöpfung durch den Pfleger gewährleistet
ist.
2Bei der Bemessung des Geldbetrags ist
die voraussichtlich erforderliche Zeit mit den in § 3
Abs.1 des Vormünder- und Betreuervergütungsgesetzes
bestimmten Stundensätzen zuzüglich einer
Aufwandspauschale von 3 Euro je veranschlagter
Stunde zu vergüten.
3aEiner Nachweisung der vom
Pfleger aufgewandten Zeit und der tatsächlichen
Aufwendungen bedarf es in diesem Fall nicht;
3bweitergehende
Aufwendungsersatz- und Vergütungsansprüche
des Pflegers sind ausgeschlossen.
(4) 1Ist ein Mitarbeiter eines anerkannten Betreuungsvereins
als Pfleger für das Verfahren bestellt,
stehen der Aufwendungsersatz und die Vergütung
nach den Absätzen 1 bis 3 dem Verein zu.
2§ 7 Abs.1
Satz 2 und Abs.3 des Vormünder- und Betreuervergütungsgesetzes
sowie § 1835 Abs.5 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs gelten entsprechend.
3Ist ein Bediensteter der Betreuungsbehörde als Pfleger
für das Verfahren bestellt, erhält die Betreuungsbehörde
keinen Aufwendungsersatz und keine Vergütung.
(5) 1Der Aufwendungsersatz und die Vergütung
des Pflegers sind stets aus der Staatskasse zu zahlen.
2Im Übrigen gilt § 56g Abs.1 und 5 entsprechend.
§§§
(1) 1Vor der Bestellung eines Betreuers oder der Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts hat das Gericht den Betroffenen persönlich anzuhören und sich einen unmittelbaren Eindruck von ihm zu verschaffen.
2Den unmittelbaren Eindruck soll sich das Gericht in der üblichen Umgebung des Betroffenen verschaffen, wenn dieser es verlangt oder wenn es der Sachaufklärung dient und der Betroffene nicht widerspricht.
3aDas Gericht unterrichtet ihn über den möglichen Verlauf des Verfahrens;
3bes weist in geeineten Fällen den Betroffenen auf die Möglichkeit der Vorsorgevollmacht und deren Inhalt hin.
4Verfahrenshandlungen nach Satz 1 dürfen nur dann durch einen ersuchten Richter erfolgen, wenn von vornherein anzunehmen ist, daß das entscheidende Gericht das Ergebnis der Ermittlungen auch ohne eigenen Eindruck von dem Betroffenen zu würdigen vermag.
5Hat der Betroffene seinen Aufenthalt nicht nur vorübergehend im Ausland, so erfolgen Verfahrenshandlungen nach Satz 1 bis 3 im Wege der internationalen Rechtshilfe.
(2) Die persönliche Anhörung des Betroffenen kann unterbleiben, wenn
nach ärztlichem Gutachten hiervon erhebliche Nachteile für die Gesundheit des Betroffenen zu besorgen sind oder
der Betroffene nach dem unmittelbaren Eindruck des Gerichts offensichtlich nicht in der Lage ist, seinen Willen kundzutun.
(3) Das Gericht kann den Betroffenen durch die zuständige Behörde vorführen lassen, wenn er sich weigert, an Verfahrenshandlungen nach Absatz 1 Satz 1 mitzuwirken.
(4) 1Das Gericht kann einen Sachverständigen hinzuziehen, wenn es den Betroffenen persönlich anhört und sich einen unmittelbaren Eindruck von ihm verschafft.
2Auf Verlangen des Betroffenen ist einer Person seines Vertrauens die Anwesenheit zu gestatten.
3Anderen Personen kann das Gericht die Anwesenheit gestatten, jedoch nicht gegen den Willen des Betroffenen.
(5) 1Das Ergebnis der Anhörung, das Gutachten des Sachverständigen oder das ärztliche Zeugnis, der etwaige Umfang des Aufgabenkreises und die Frage, welche Person oder Stelle als Betreuer in Betracht kommt, sind mit dem Betroffenen mündlich zu erörtern, soweit dies zur Gewährung des rechtlichen Gehörs oder zur Sachaufklärung erforderlich ist (Schlußgespräch).
2Die Verfahrenshandlungen nach Absatz 1 Satz 1 und das Schlußgespräch können in einem Termin stattfinden.
3Absatz 4 Satz 2 und 3 gilt entsprechend.
§§§
1Vor der Bestellung eines Betreuers oder der Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts gibt das Gericht der zuständigen Behörde Gelegenheit zur Äußerung, wenn es der Betroffene verlangt oder wenn es der Sachaufklärung dient.
2Im Falle des § 1908a des Bürgerlichen Gesetzbuchs gibt das Gericht auch dem gesetzlichen Vertreter des Betroffenen Gelegenheit zur Äußerung.
3In der Regel soll auch dem Ehegatten des Betroffenen, seinen Eltern, Pflegeeltern und Kindern Gelegenheit zur Äußerung gegeben werden.
4Auf Verlangen des Betroffenen ist einer ihm nahestehenden Person und den in Satz 3 genannten Personen Gelegenheit zur Äußerung zu geben, wenn dies ohne erhebliche Verzögerung möglich ist.
§§§
(1) 1Ein Betreuer darf erst bestellt werden, nachdem das Gutachten eines Sachverständigen über die Notwendigkeit der Betreuung eingeholt worden ist.
2Für die Bestellung eines Betreuers auf Antrag des Betroffenen genügt ein ärztliches Zeugnis, wenn der Betroffene auf die Begutachtung verzichtet hat und die Einholung des Gutachtens insbesondere im Hinblick auf den Aufgabenkreises des Betreuers unverhältnismäßig wäre.
3Ein ärztliches Zeugnis genügt auch, wenn ein Betreuer nur zur Geltendmachung von Rechten des Betroffenen gegenüber seinem Bevollmächtigten bestellt wird.
4Der Sachverständige hat den Betroffenen vor Erstattung des Gutachtens persönlich zu untersuchen oder zu befragen.
5Kommt nach Auffassung des Sachverständigen die Bestellung eines Betreuers in Betracht, so hat sich das Gutachten auch auf den Umfang des Aufgabenkreises und die voraussichtliche Dauer der Betreuungsbedürftigkeit zu erstrecken.
(1a) (1) 1Das Gericht kann von der Einholung eines
Gutachtens nach Absatz 1 Satz 1 absehen, soweit
durch die Verwendung eines bestehenden ärztlichen
Gutachtens des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung
nach § 18 des Elften Buches Sozialgesetzbuch
festgestellt werden kann, inwieweit bei
dem Betroffenen infolge einer psychischen Krankheit
oder einer geistigen oder seelischen Behinderung
die Voraussetzungen für die Bestellung eines Betreuers
vorliegen.
2Das Gericht darf dieses Gutachten einschließlich
dazu vorhandener Befunde zur Vermeidung
weiterer Gutachten bei der Pflegekasse anfordern.
3Das Gericht hat in seiner Anforderung anzugeben,
für welchen Zweck das Gutachten und die
Befunde verwendet werden sollen.
4Das Gericht hat
übermittelte Daten unverzüglich zu löschen, wenn es
feststellt, dass diese für den Verwendungszweck
nicht geeignet sind.
5Kommt das Gericht zu der Überzeugung,
dass das eingeholte Gutachten und die
Befunde im Verfahren zur Bestellung eines Betreuers
geeignet sind, eine weitere Begutachtung ganz oder
teilweise zu ersetzen, so hat es vor einer weiteren
Verwendung die Einwilligung des Betroffenen oder
des Pflegers für das Verfahren einzuholen.
6Wird die
Einwilligung nicht erteilt, hat das Gericht die übermittelten
Daten unverzüglich zu löschen.
7Das Gericht
kann unter den vorgenannten Voraussetzungen auf
eine Begutachtung insgesamt verzichten, wenn die
sonstigen Voraussetzungen für die Bestellung eines
Betreuers zweifellos festgestellt werden können.
(2) Für die Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts gilt Absatz 1 Satz 1, 4 und 5 entsprechend.
(3) 1Das Gericht kann anordnen, daß der Betroffene zur Vorbereitung eines Gutachtens untersucht und durch die zuständige Behörde zu einer Untersuchung vorgeführt wird.
2Die Anordnung ist nicht anfechtbar.
(4) 1Das Gericht kann nach Anhörung eines Sachverständigen anordnen, daß der Betroffene auf bestimmte Dauer untergebracht und beobachtet wird, soweit dies zur Vorbereitung des Gutachtens erforderlich ist.
2Der Betroffene ist vorher persönlich anzuhören.
3Die Unterbringung darf die Dauer von sechs Wochen nicht überschreiten.
4Reicht dieser Zeitraum nicht aus, um die erforderlichen Erkenntnisse für das Gutachten zu erlangen, so kann die Unterbringung bis zu einer Gesamtdauer von drei Monaten verlängert werden.
5Für die Vorführung gilt Absatz 3 entsprechend.
§§§
(1) Die Entscheidung, durch die ein Betreuer bestellt oder ein Einwilligungsvorbehalt angeordnet wird, muß enthalten
bei Bestellung eines Vereinsbetreuers oder Behördenbetreuers zusätzlich die Bezeichnung
bei Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts die Bezeichnung des Kreises der einwilligungsbedürftigen Willenserklärungen,
den Zeitpunkt, zu dem das Gericht spätestens über die Aufhebung oder Verlängerung der Maßnahme zu entscheiden hat; dieser Zeitpunkt darf höchstens sieben Jahre (1) nach Erlaß der Entscheidung liegen,
(2) Die Entscheidung ist auch im Falle der Ablehnung einer Maßnahme zu begründen.
§§§
(1) 1Entscheidungen sind dem Betroffenen stets selbst
bekanntzumachen.
2Von der Bekanntmachung der Entscheidungsgründe an den Betroffenen kann abgesehen werden, wenn dies nach ärztlichem Zeugnis wegen erheblicher Nachteile für seine Gesundheit erforderlich ist.
(2) 1Die Entscheidung, durch die ein Betreuer bestellt oder ein Einwilligungsvorbehalt angeordnet wird, ist auch der zuständigen Behörde bekanntzumachen.
2Entscheidungen sind ihr auch dann bekanntzumachen, wenn ihr das Gericht im Verfahren Gelegenheit zur Äußerung gegeben hatte.
(3) 1Entscheidungen werden mit der Bekanntmachung an den Betreuer wirksam.
2Ist die Bekanntmachung an den Betreuer nicht möglich oder ist Gefahr im Verzug, so kann das Gericht die sofortige Wirksamkeit anordnen.
3aIn diesem Falle wird die Entscheidung in dem Zeitpunkt wirksam, in dem sie und die Anordnung der sofortigen Wirksamkeit dem Betroffenen oder dem Pfleger für das Verfahren bekanntgemacht oder der Geschäftsstelle des Gerichts zur Bekanntmachung übergeben werden;
3bder Zeitpunkt ist auf der Entscheidung zu vermerken.
(4) Die Genehmigung der Einwilligung eines Betreuers in eine Sterilisation (§ 1905 Abs.2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) wird mit der Bekanntmachung an den Verfahrenspfleger oder im Falle des § 67 Abs.1 Satz 3 an den Verfahrensbevollmächtigten sowie an den für die Entscheidung über die Einwilligung in eine Sterilisation bestellten Betreuer wirksam.
§§§
(1) 1Der Betreuer wird mündlich verpflichtet.
2Er ist über seine Aufgaben zu unterrichten.
3Die Sätze 1 und 2 gelten nicht für Vereinsbetreuer, Behördenbetreuer, Vereine und die zuständige Behörde.
(2) 1Der Betreuer erhält eine Urkunde über seine Bestellung.
2Die Urkunde soll enthalten
die Bezeichnung des Betroffenen und des Betreuers,
bei Bestellung eines Vereinsbetreuers oder Behördenbetreuers diese Bezeichnung und die Bezeichnung des Vereins oder der Behörde,
den Aufgabenkreis des Betreuers,
bei Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts die Bezeichnung des Kreises der einwilligungsbedürftigen Willenserklärungen.
(3) In geeigneten Fällen führt das Gericht mit dem Betreuer und dem Betroffenen ein Einführungsgespräch.
§§§
(1) 1Gegen die Auswahl der Person, der ein Verein die Wahrnehmung der Betreuung übertragen hat, kann der Betroffene gerichtliche Entscheidung beantragen.
2Das Vormundschaftsgericht kann dem Verein aufgeben, eine andere Person auszuwählen, wenn einem Vorschlag des Betroffenen, dem keine wichtigen Gründe entgegenstehen, nicht entsprochen wurde oder die bisherige Auswahl dem Wohl des Betroffenen zuwiderläuft.
3§ 33 ist nicht anzuwenden.
(2) Ist die zuständige Behörde zum Betreuer bestellt, so gilt Absatz 2 entsprechend.
§§§
(1) 1Das Gericht soll den Betroffenen vor einer Entscheidung nach § 1908i Abs.1 Satz 1 in Verbindung mit den §§ 1821, 1822 Nr.1 bis 4, 6 bis 13, §§ 1823 und 1825 des Bürgerlichen Gesetzbuchs persönlich anhören.
2Vor einer Entscheidung nach den §§ 1904, 1907 Abs.1 und 3 des Bürgerlichen Gesetzbuchs hat das Gericht den Betroffenen persönlich anzuhören.
3Die persönliche Anhörung kann unterbleiben, wenn hiervon erhebliche Nachteile für die Gesundheit des Betroffenen zu besorgen sind oder der Betroffene offensichtlich nicht in der Lage ist, seinen Willen kundzutun.
(2) 1Vor der Genehmigung der Einwilligung eines Betreuers in eine Untersuchung des Gesundheitszustandes, eine Heilbehandlung oder einen ärztlichen Eingriff (§ 1904 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) hat das Gericht das Gutachten eines Sachverständigen einzuholen.
2Sachverständiger und ausführender Arzt sollen in der Regel nicht personengleich sein.
3§ 68a Satz 3 und 4 gilt entsprechend.
(3) 1Für die Genehmigung der Einwilligung eines Betreuers in eine Sterilisation (§ 1905 Abs.2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs) gelten § 68 Abs.1 Satz 1 und 3, Abs.5, §§ 68a und 69a Abs.1 Satz 1, Abs.2 Satz 2 entsprechend.
2Verfahrenshandlungen durch den ersuchten Richter sind ausgeschlossen.
3Die Genehmigung darf erst erteilt werden, nachdem Gutachten von Sachverständigen eingeholt sind, die sich auf die medizinischen, psychologischen, sozialen, sonderpädagogischen und sexualpädagogischen Gesichtspunkte erstrecken.
4Die Sachverständigen haben den Betroffenen vor Erstattung des Gutachtens persönlich zu untersuchen oder zu befragen.
5Sachverständiger und ausführender Arzt dürfen nicht personengleich sein.
§§§
(1) (1) 1Im übrigen sind §§ 35b, 47, 53 Abs.1 Satz 2, Abs.2, §§ 55 und 62 entsprechend anzuwenden.
2Das Vormundschaftsgericht kann im Fall des § 1901a des Bürgerlichen Gesetzbuchs den Besitzer einer Betreuungsverfügung durch Festsetzung von Zwangsgeld zur Ablieferung der Betreuungsverfügung anhalten.
3Im übrigen gilt § 83 Abs.2 entsprechend.
(2) (2) 1Die Landesregierungen werden ermächtigt,
durch Rechtsverordnung für Anträge und Erklärungen
auf Ersatz von Aufwendungen und Bewilligung von
Vergütung Vordrucke einzuführen.
2Soweit Vordrucke eingeführt sind, müssen sich Personen, die die Betreuung
innerhalb der Berufsausübung führen, ihrer
bedienen und als elektronisches Dokument einreichen,
wenn dieses für die automatische Bearbeitung
durch das Gericht geeignet ist.
3Andernfalls liegt keine ordnungsgemäße Geltendmachung im Sinne von
§ 1836 Abs.2 Satz 4 des Bürgerlichen Gesetzbuchs vor.
4Die Landesregierungen können die Ermächtigung
durch Rechtsverordnung auf die Landesjustizverwaltungen
übertragen.
§§§
(1) 1Das Gericht kann durch einstweilige Anordnung einen vorläufigen Betreuer bestellen oder einen vorläufigen Einwilligungsvorbehalt anordnen, wenn
dringende Gründe für die Annahme bestehen, daß die Voraussetzungen für die Bestellung eines Betreuers oder die Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts gegeben sind und mit dem Aufschub Gefahr verbunden wäre,
ein ärztliches Zeugnis über den Zustand des Betroffenen vorliegt,
im Falle des § 67 ein Pfleger für das Verfahren bestellt worden ist und
der Betroffene persönlich angehört worden sind.
2Die Anhörung des Betroffenen kann auch durch einen ersuchten Richter erfolgen.
3§ 69d Abs.1 Satz 3 gilt entsprechend.
4aBei Gefahr im Verzug kann das Gericht die einstweilige Anordnung bereits vor der persönlichen Anhörung des Betroffenen sowie vor Bestellung und Anhörung des Pflegers für das Verfahren erlassen;
4bdie Verfahrenshandlungen sind unverzüglich nachzuholen.
5Bei Gefahr im Verzug kann das Gericht den vorläufigen Betreuer auch abweichend von § 1897 Abs.4 und 5 des Bürgerlichen Gesetzbuchs
bestellen.
(2) aEine einstweilige Anordnung darf die Dauer von sechs Monaten nicht überschreiten;
bsie kann nach Anhörung eines Sachverständigen durch weitere einstweilige Anordnungen bis zu einer Gesamtdauer von einem Jahr verlängert werden.
(3) Das Gericht kann durch einstweilige Anordnung einen Betreuer entlassen, wenn dringende Gründe für die Annahme bestehen, daß die Voraussetzungen für die Entlassung vorliegen und mit dem Aufschub Gefahr verbunden wäre.
(4) 1Die einstweilige Anordnung wird auch mit der Übergabe an die Geschäftsstelle zum Zwecke der Bekanntmachung wirksam.
2Das Gericht hat den Zeitpunkt der Übergabe auf der Entscheidung zu vermerken.
§§§
(1) 1Die Beschwerde gegen die Bestellung eines Betreuers von Amts wegen, die Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts und eine Entscheidung, durch die die Bestellung eines Betreuers oder die Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts abgelehnt wird, steht unbeschadet des § 20 dem Ehegatten des Betroffenen, dem Lebenspartner des Betroffenen, denjenigen, die mit dem Betroffenen in gerader Linie verwandt oder verschwägert, in der Seitenlinie bis zum dritten Grad verwandt sind, sowie der zuständigen Behörde zu.
2Macht der Vertreter der Staatskasse geltend der Betreuer habe eine Abrechnung
vorsätzlich falsch erteilt oder (1), der Betreute könne anstelle eines nach § 1897 Abs.6 Satz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bestellten Betreuers durch eine oder mehrere andere geeignete Personen außerhalb einer Berufsausübung betreut werden, so steht ihm gegen einen die Entlassung des Betreuers ablehnenden Beschluß die Beschwerde zu.
(2) 1Der Betreuer kann gegen eine Entscheidung, die seinen Aufgabenkreis betrifft, auch im Namen des Betreuten Beschwerde einlegen.
2Führen mehrere Betreuer ihr Amt gemeinschaftlich, so kann jeder von ihnen für den Betroffenen selbständig Beschwerde einlegen.
(3) Der Betroffene kann, wenn er untergebracht ist, die Beschwerde auch bei dem Amtsgericht einlegen, in dessen Bezirk er untergebracht ist.
(4) 1Die sofortige Beschwerde findet statt gegen Entscheidungen,
durch die ein Einwilligungsvorbehalt angeordnet oder abgelehnt wird,
durch die die Weigerung, sich zum Betreuer bestellen zu lassen, zurückgewiesen worden ist,
durch die ein Betreuer gegen seinen Willen entlassen worden ist.
2Die Beschwerdefrist beginnt mit dem Zeitpunkt, in dem die Entscheidung dem Betreuer bekanntgemacht worden ist.
3Im Falle der Nummer 1 beginnt für den Betroffenen die Frist nicht vor der Bekanntmachung an ihn selbst, jedoch mit Ablauf von fünf Monaten nach Bekanntmachung an den Betreuer.
(5) 1Für das Beschwerdeverfahren gelten die Vorschriften über den ersten Rechtszug entsprechend.
2Verfahrenshandlungen nach § 68 Abs.1 Satz 1 dürfen nur dann durch einen beauftragten Richter vorgenommen werden, wenn von vornherein anzunehmen ist, daß das Beschwerdegericht das Ergebnis der Ermittlungen auch ohne eigenen Eindruck von dem Betroffenen zu würdigen vermag.
3Das Beschwerdegericht kann von solchen Verfahrenshandlungen absehen, wenn diese bereits im ersten Rechtszug vorgenommen worden und von einer erneuten Vornahme keine zusätzlichen Erkenntnisse zu erwarten sind.
4Das Beschwerdegericht kann seine Entscheidung auf im ersten Rechtszug eingeholte Gutachten oder vorgelegte ärztliche Zeugnisse stützen.
§§§
Wird eine Entscheidung, durch die ein Einwilligungsvorbehalt angeordnet worden ist, als ungerechtfertigt aufgehoben, so kann die Wirksamkeit der von oder gegenüber dem Betroffenen vorgenommenen Rechtsgeschäfte nicht auf Grund dieses Einwilligungsvorbehalts in Frage gestellt werden.
§§§
(1) 1Für die Erweiterung des Aufgabenkreises des Betreuers gelten die Vorschriften über die Bestellung des Betreuers entsprechend.
2aWird der Aufgabenkreis nur unwesentlich erweitert
oder liegen Verfahrenshandlungen nach § 68 Abs.1 und § 68b nicht länger als sechs Monate zurück, so kann das Gericht von einer erneuten Vornahme dieser Verfahrenshandlungen absehen;
2bin diesem Falle muß es den Betroffenen anhören.
3Eine unwesentliche Erweiterung liegt insbesondere dann nicht vor, wenn erstmals ganz oder teilweise die Personensorge oder wenn eine der in § 1896 Abs.4, §§ 1904 bis 1906 des Bürgerlichen Gesetzbuchs genannten Aufgaben in den Aufgabenkreis einbezogen wird.
(2) Für die Erweiterung des Kreises der einwilligungsbedürftigen Willenserklärungen gilt Absatz 1 entsprechend.
(3) Für die Aufhebung der Betreuung, die Einschränkung des Aufgabenkreises des Betreuers, die Aufhebung eines Einwilligungsvorbehalts oder die des Kreises der einwilligungsbedürftigen Willenserklärungen gelten §§ 68a, 69a Abs.2 Satz 1 und § 69g Abs.1, 4 entsprechend.
(4) Hat das Gericht nach § 68b Abs.1 Satz 2 von der Einholung eines Gutachtens abgesehen, so ist die Begutachtung nachzuholen, wenn ein Antrag des Betroffenen auf Aufhebung der Betreuung oder auf Einschränkung des Aufgabenkreises des Betreuers erstmals abgelehnt werden soll.
(5) aFür die Bestellung eines weiteren Betreuers nach § 1899 des Bürgerlichen Gesetzbuchs gilt Absatz 1, soweit damit eine Erweiterung des Aufgabenkreises verbunden ist;
bim übrigen gelten §§ 68a und 69g Abs.1 entsprechend.
(6) 1Für die Verlängerung der Bestellung eines Betreuers oder der Anordnung eines Einwilligungsvorbehalts gelten die Vorschriften für die erstmalige Entscheidung entsprechend.
2Von der erneuten Einholung eines Gutachtens kann abgesehen werden, wenn sich aus der persönlichen Anhörung des Betroffenen und einem ärztlichen Zeugnis ergibt, daß sich der Umfang der Betreuungsbedürftigkeit offensichtlich nicht verringert hat.
(7) 1Widerspricht der Betroffene der Entlassung des Betreuers (§ 1908b des Bürgerlichen Gesetzbuchs), so hat das Gericht den Betroffenen und den Betreuer persönlich anzuhören.
2§ 69d Abs.1 Satz 3 gilt entsprechend.
(8) aVor der Bestellung eines neuen Betreuers
nach § 1908c des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist
der Betroffene persönlich anzuhören, es sei denn,
der Betroffene hat sein Einverständnis mit dem
Betreuerwechsel erklärt;
bim übrigen gelten die
§§ 68a, 69d Abs.1 Satz 3 und § 69g Abs.1 entsprechend.
§§§
(1) Entscheidungen teilt das Vormundschaftsgericht anderen Gerichten, Behörden oder sonstigen öffentlichen Stellen mit, soweit dies unter Beachtung berechtigter Interessen des Betroffenen nach den Erkenntnissen im gerichtlichen Verfahren erforderlich ist, um eine erhebliche Gefahr für das Wohl des Betroffenen, für Dritte oder für die öffentliche Sicherheit abzuwenden.
(2) Ergeben sich im Verlauf eines gerichtlichen Verfahrens Erkenntnisse, die eine Mitteilung nach Absatz 1 vor Abschluß des Verfahrens erfordern, so hat das Gericht unverzüglich Mitteilung zu machen.
(3) 1Das Vormundschaftsgericht unterrichtet zugleich mit der Mitteilung den Betroffenen, seinen Pfleger für das Verfahren und seinen Betreuer über deren Inhalt und über den Empfänger.
2Die Unterrichtung des Betroffenen unterbleibt, wenn
der Zweck des Verfahrens oder der Zweck der Mitteilung durch die Unterrichtung gefährdet würde,
nach ärztlichem Zeugnis hiervon erhebliche Nachteile für die Gesundheit des Betroffenen zu besorgen sind oder
der Betroffene nach dem unmittelbaren Eindruck des Gerichts offensichtlich nicht in der Lage ist, den Inhalt der Unterrichtung zu verstehen.
3Sobald die Gründe nach Satz 2 entfallen, ist die Unterrichtung nachzuholen.
(4) Der Inhalt der Mitteilung, die Art und Weise ihrer Übermittlung, der Empfänger, die Unterrichtung des Betroffenen oder die Gründe für das Unterbleiben dieser Unterrichtung sowie die Unterrichtung des Pflegers für das Verfahren und des Betreuers sind aktenkundig zu machen.
(5) (aufgehoben)
(6) (aufgehoben)
§§§
(1) 1Wird einem Betroffenen ausweislich der Entscheidung nach § 69 Abs.1 oder nach § 69i Abs.1 zur Besorgung aller seiner Angelegenheiten ein Betreuer bestellt oder der Aufgabenkreis hierauf erweitert, so teilt das Vormundschaftsgericht dies der für die Führung des Wählerverzeichnisses zuständigen Behörde mit.
2Dies gilt auch, wenn die Entscheidung die in § 1896 Abs.4 und § 1905 des Bürgerlichen Gesetzbuchs bezeichneten Angelegenheiten nicht erfaßt.
3Eine Mitteilung hat auch dann zu erfolgen, wenn eine Betreuung nach den Sätzen 1 und 2 auf andere Weise als durch den Tod des Betroffenen endet oder wenn sie eingeschränkt wird.
(2) 1Wird ein Einwilligungsvorbehalt angeordnet, der sich auf die Aufenthaltsbestimmung des Betroffenen erstreckt, so teilt das Vormundschaftsgericht dies der Meldebehörde unter Angabe des Betreuers mit.
2Eine Mitteilung hat auch zu erfolgen, wenn der Einwilligungsvorbehalt nach Satz 1 aufgehoben wird oder ein Wechsel in der Person des Betreuers eintritt.
(3) (aufgehoben)
§§§
(1) Während der Dauer einer Unterbringungsmaßnahme sind die Bestellung eines Betreuers, die sich auf die Aufenthaltsbestimmung des Betroffenen erstreckt, die Aufhebung einer solchen Betreuung und jeder Wechsel in der Person des Betreuers dem Leiter der Einrichtung mitzuteilen, in der der Betroffene lebt.
(2) (aufgehoben)
§§§
1Außer in den sonst in diesem Gesetz in § 16 des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz sowie in § 70 Satz 2 und 3 des Jugendgerichtsgesetzes genannten Fällen darf das Vormundschaftsgericht Entscheidungen oder Erkenntnisse aus dem Verfahren, aus denen die Person des Betroffenen erkannbar ist, vom Amts wegen nur zur Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrikeiten an Gerichte oder Behörden mitteilen, soweit nicht für die übermittelnde Stelle erkannbar ist, daß schutzwürdige Interessen des Betroffenen an dem Ausschluß der Übermittlung überwiegen.
2§ 69k Abs.3 und 4 gilt entsprechend.
§§§
1Für Mitteilungen nach den §§ 69k bis 69n gelten die §§ 19 und 20 des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz.
2Betreffend Mitteilungen nach den §§ 69k oder 69n eine andere Person als den Betroffenen, so gilt auch § 21 des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz.
§§§
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