StromStG | 1-13 | |
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[ I ] | [ ] |
BGBl.III/FNA 612-30
vom 04.03.99 (BGBl_I_99,378)
zuletzt geändert durch Art.2 iVm Art.5 des Gesetzes zur Einführung einer Biokraftstoffquote durch
Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und zur Änderung energie- und stromsteuerrechtlicher Vorschriften (Biokraftstoffquotengesetz – BioKraftQuG) (aF) (aF)
vom 18.12.06 (BGBl_I_06,3180)
= Art.1 des Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuerreform
frisiert und verlinkt von
H-G Schmolke
[ Änderungen-2006 ] |
§§§
K-1 | Allgemeines | 1-3a |
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(1) 1Elektrischer Strom (Strom) der Position 2716 der Kombinierten Nomenklatur
unterliegt im Steuergebiet der Stromsteuer.
2Steuergebiet ist das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ohne das Gebiet von Büsingen und ohne die Insel Helgoland.
3Die Stromsteuer ist eine Verbrauchsteuer im Sinne der Abgabenordnung.
(2) (1) Kombinierte Nomenklatur im Sinne dieses Gesetzes ist die Warennomenklatur nach Artikel 1 der Verordnung (EWG) Nr.2658/87 des Rates vom 23.Juli 1987 über die zolltarifliche und statistische Nomenklatur sowie den Gemeinsamen Zolltarif (ABl.EG Nr.L 256 S.1, Nr.L 341 S.38, Nr.L 378 S.120, 1988 Nr.L 130 S.42) in der am 1.Januar 2002 geltenden Fassung.
§§§
Eigenerzeuger: derjenige, der Strom zum Selbstverbrauch erzeugt; (1)
2a | (2) Klassifikation der Wirtschaftszweige: |
(3) Unternehmen des Produzierenden Gewerbes:
Unternehmen, die dem Abschnitt C (Bergbau und Gewinnung von Steine und Erden),
D (Verarbeitendes Gewerbe), E (Energie- und Wasserversorgung) oder F (Baugewerbe)
der Klassifikation der Wirtschaftszweige zuzuordnen sind, sowie die anerkannten
Werkstätten für behinderte Menschen im Sinne des § 136 des Neunten Buches
Sozialgesetzbuch, wenn sie überwiegend eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben,
die den vorgenannten Abschnitten der Klassifikation der Wirtschaftszweige zuzuordnen
ist;
Unternehmen im Sinne der Nummer 3:
Kleinste rechtlich selbständige Einheit
sowie kommunale Eigenbetriebe, die auf Grundlage der Eigenbetriebsgesetze
oder Eigenbetriebsverordnungen der Länder geführt werden;
(4) Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft:
Unternehmen, die dem Abschnitt A (Land- und Forstwirtschaft) oder der Klasse
05.02 (Teichwirtschaft und Fischzucht) der Klassifikation der Wirtschaftszweige zuzuordnen
sind, sowie die anerkannten Werkstätten für behinderte Menschen im Sinne
des § 136 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch, wenn sie überwiegend eine wirtschaftliche
Tätigkeit ausüben, die dem Abschnitt A oder der Klasse 05.02 der Klassifikation
der Wirtschaftszweige zuzuordnen ist;
Unternehmen im Sinne der Nummer 5: Wirtschaftliche, finanzielle und rechtliche Einheit, die unter einheitlicher und selbständiger Führung steht;
Strom aus erneuerbaren Energieträgern: Strom, der ausschließlich aus Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie, Erdwärme, Deponiegas, Klärgas oder aus Biomasse erzeugt wird, ausgenommen Strom aus Wasserkraftwerken mit einer installierten Generatorleistung über zehn Megawatt.
§§§
Die Steuer beträgt 20,50 Euro für eine Megawattstunde.
§§§
(1) 1Wer als Versorger mit Sitz im Steuergebiet Strom leisten oder als Eigenerzeuger
Strom zum Selbstverbrauch entnehmen oder als Letztverbraucher Strom aus einem Gebiet
außerhalb des Steuergebiets beziehen will, bedarf der Erlaubnis.
2Einer Erlaubnis als Eigenerzeuger bedarf es nicht, wenn der Eigenerzeuger Inhaber einer Erlaubnis als Versorger ist oder soweit der Eigenerzeuger Strom zum Selbstverbrauch entnimmt, der
nach § 9 Abs.1 Nr.3 Buchstabe a, Nr.4 oder Nr.5 von der Steuer befreit ist (1).
(2) 1Die Erlaubnis wird auf Antrag vom Hauptzollamt unter Widerrufsvorbehalt Personen
erteilt, die ordnungsgemäß kaufmännische Bücher führen, rechtzeitig Jahresabschlüsse aufstellen und gegen deren steuerliche Zuverlässigkeit keine Bedenken bestehen.
2Das Hauptzollamt kann nach Absatz 1 erlaubnispflichtige Versorger, Eigenerzeuger oder Letztverbraucher, die weder nach dem Handelsgesetzbuch noch nach der Abgabenordnung zur Führung von kaufmännischen Büchern oder zur Aufstellung von Jahresabschlüssen verpflichtet sind, von diesen Erfordernissen befreien, soweit Steuerbelange dadurch nicht gefährdet werden.
(3) Vor Erteilung der Erlaubnis kann das Hauptzollamt Sicherheit für die voraussichtlich während zweier Monate entstehende Steuer verlangen, wenn Anzeichen für eine Gefährdung der Steuer erkennbar sind.
(4) Die Erlaubnis ist zu widerrufen, wenn eine der Voraussetzungen nach Absatz 2 nicht mehr erfüllt ist oder eine angeforderte Sicherheit nicht geleistet wird.
§§§
(1) 1Die Steuer entsteht dadurch, daß vom im Steuergebiet ansässigen Versorger
geleisteter Strom durch Letztverbraucher im Steuergebiet aus dem Versorgungsnetz entnommen wird, oder dadurch, daß der Versorger dem Versorgungsnetz Strom zum Selbstverbrauch entnimmt.
2Bei Eigenerzeugern entsteht die Steuer vorbehaltlich Satz 1 (1) mit der Entnahme von Strom zum Selbstverbrauch im Steuergebiet.
(2) Steuerschuldner ist in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 der Versorger und im Falle des Absatzes 1 Satz 2 der Eigenerzeuger.
(3) (2) 1Strom gilt mit der Leistung an einen Versorger, der nicht Inhaber einer nach § 4 Abs.1 erforderlichen Erlaubnis als Versorger ist, als durch einen Letztverbraucher im Steuergebiet aus dem Versorgungsnetz entnommen, wenn die Leistung des Stroms in der Annahme erfolgt, dass eine Steuer nach Absatz 1 Satz 1 entstanden sei.
2Eine Steuerentstehung durch die tatsächliche Entnahme des Stroms aus dem Versorgungsnetz bleibt dadurch unberührt.
3Dem Versorger ohne Erlaubnis wird die durch den an ihn leistenden Versorger entrichtete Steuer auf Antrag vergütet, soweit er nachweist, dass die durch die tatsächliche Entnahme des Stroms entstandene Steuer entrichtet worden ist, für den Strom keine Steuer entstanden ist oder der Strom steuerfrei entnommen worden ist.
§§§
1Die Steuer entsteht auch dadurch, daß widerrechtlich Strom aus dem Versorgungsnetz
entnommen wird.
2Steuerschuldner ist, wer widerrechtlich Strom entnimmt.
§§§
1Bezieht ein Letztverbraucher Strom aus einem Gebiet außerhalb des Steuergebiets,
entsteht die Steuer dadurch, daß der Strom durch den Letztverbraucher im Steuergebiet aus dem Versorgungsnetz entnommen wird.
2Steuerschuldner ist der Letztverbraucher.
§§§
(1) Der Steuerschuldner hat für Strom, für den die Steuer entstanden ist, eine Steuererklärung abzugeben und darin die Steuer selbst zu berechnen (Steueranmeldung).
(2) 1Der Steuerschuldner kann zwischen monatlicher und jährlicher Steueranmeldung
wählen.
2Das Wahlrecht kann nur für jeweils ein Kalenderjahr ausgeübt werden.
3Es ist durch eine Erklärung auszuüben, die spätestens am 31.Dezember des Vorjahres beim
Hauptzollamt eingegangen sein muß.
4Wird die Erklärung nicht rechtzeitig abgegeben, ist die Steuer jährlich anzumelden und zu entrichten. Abweichend von Satz 1 ist die Steuer nach § 9 Abs.5 jährlich anzumelden.
(3) Bei monatlicher Anmeldung ist die Steuer für jeden Kalendermonat (Veranlagungsmonat) bis zum 15.Kalendertag des folgenden Kalendermonats anzumelden und bis zum 25.Kalendertag dieses Kalendermonats an das Hauptzollamt zu entrichten.
(4) Bei jährlicher Anmeldung ist die Steuer für jedes Kalenderjahr (Veranlagungsjahr) bis zum 31.Mai des folgenden Kalenderjahres anzumelden und unter Anrechnung der geleisteten monatlichen Vorauszahlungen nach Absatz 7 bis zum 25.Juni dieses Kalenderjahres an das Hauptzollamt zu entrichten.
(4a) (1) 1Wird die Leistung von Strom oder die Entnahme von Strom zum Selbstverbrauch nach Ablesezeiträumen abgerechnet oder ermittelt, die mehrere Veranlagungsmonate oder mehrere Veranlagungsjahre betreffen, ist insoweit eine sachgerechte, von einem Dritten nachvollziehbare Schätzung zur Aufteilung der im gesamten Ablesezeitraum entnommenen Menge auf die betroffenen Veranlagungszeiträume zulässig.
2Sofern Ablesezeiträume später enden als der jeweilige Veranlagungszeitraum, ist für diese
Ablesezeiträume die voraussichtlich im Veranlagungszeitraum entnommene Menge zur Versteuerung anzumelden.
3Nachdem ein solcher Ablesezeitraum beendet ist, hat der Steuerschuldner die nach Satz 2 angemeldete Menge und die darauf entfallende Steuer entsprechend Satz 1 zu berichtigen.
4Die Berichtigung ist für den Veranlagungszeitraum vorzunehmen, in dem der Ablesezeitraum endet.
5Die Steuer oder der Erstattungsanspruch für die Differenzmenge zwischen der angemeldeten und der berichtigten Menge gilt insoweit in dem Zeitpunkt als entstanden, in dem der Ablesezeitraum endet.
6Die Sätze 1 bis 5 gelten für Steuerschuldner nach § 7 Satz 2 und § 9 Abs.5 sinngemäß.
(5) 1Scheidet ein Steuerschuldner während des Veranlagungsjahres aus der Steuerpflicht
aus, ist die Höhe der zu entrichtenden Steuer bis zum Ablauf des fünften Kalendermonats, der dem Ende der Steuerpflicht folgt, anzumelden.
2Ein sich unter Anrechnung der geleisteten monatlichen Vorauszahlungen nach Absatz 7 ergebender
Restbetrag ist bis zum 25.Kalendertag des Folgemonats an das Hauptzollamt zu zahlen.
(6) 1Bei jährlicher Anmeldung sind auf die Steuerschuld monatliche Vorauszahlungen zu
leisten.
2Die Höhe der monatlichen Vorauszahlungen wird durch das Hauptzollamt
festgesetzt und beträgt ein Zwölftel der Steuer, die im vorletzten dem Veranlagungsjahr vorhergehenden Kalenderjahr entstanden ist.
3Das Hauptzollamt kann die monatlichen Vorauszahlungen abweichend festsetzen, wenn die Summe der vom Steuerschuldner zu leistenden Vorauszahlungen erheblich von der zu erwartenden Jahressteuerschuld abweichen würde.
(7) Die Vorauszahlungen für den einzelnen Kalendermonat sind jeweils bis zum 25.Kalendertag des folgenden Kalendermonats an das Hauptzollamt zu entrichten.
(9) (2) 1Wird Strom ohne Erlaubnis nach § 4 Abs.1 oder steuerbegünstigt an einen Nichtberechtigen nach § 9 Abs.8 geleistet oder ohne Erlaubnis nach § 4 Abs.1 zum Selbstverbrauch, widerrechtlich nach § 6 oder zweckwidrig nach § 9 Abs.6 entnommen, hat der Steuerschuldner unverzüglich eine Steuererklärung abzugeben und darin die
Steuer selbst zu berechnen (Steueranmeldung).
2Die Steuer ist sofort zu entrichten.
3Die Sätze 1 und 2 gelten im Falle des § 9 Abs.8 nur für den Nichtberechtigten.
(10) Für die nach § 5 oder § 7 entstehende Steuer kann das Hauptzollamt im Voraus Sicherheit verlangen, wenn Anzeichen für eine Gefährdung der Steuer erkennbar sind.
§§§
(1) (1) Von der Steuer ist befreit:
Strom aus erneuerbaren Energieträgern, wenn dieser aus einem ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern gespeisten Netz oder einer entsprechenden Leitung entnommen wird;
Strom, der in Anlagen mit einer elektrischen Nennleistung von bis zu zwei Megawatt erzeugt wird und
Strom, der in Anlagen erzeugt wird, soweit diese der vorübergehenden Stromversorgung im Falle des Ausfalls oder der Störung der sonst üblichen Stromversorgung dienen (Notstromanlagen);
Strom, der auf Schiffen oder in Luftfahrzeugen erzeugt und eben dort verbraucht wird, sowie Strom, der in Schienenfahrzeugen im Schienenbahnverkehr erzeugt und zu begünstigten Zwecken nach Absatz 2 Nr.2 entnommen wird.
im Verkehr mit Oberleitungsomnibussen oder für den Fahrbetrieb im Schienenbahnverkehr mit Ausnahme der betriebsinternen Werksverkehre und Bergbahnen
entnommen wird und nicht gemäß Absatz 1 von der Steuer befreit ist, unterliegt einem ermäßigten Steuersatz von 11,42 Euro für eine Megawattstunde.
(2a) Strom unterliegt bis zum 31. Dezember 2006 einem ermäßigten Steuersatz von 12,30 Euro für eine Megawattstunde, wenn er zum Betrieb von Nachtspeicherheizungen entnommen wird, die vor dem 1.April 1999 installiert worden sind, und nicht nach Absatz 1 von der Steuer befreit ist.
(3) Strom unterliegt, ausgenommen in den Fällen des Absatzes 2 Nr.2, einem ermäßigten Steuersatz von 12,30 Euro für eine Megawattstunde, wenn er von Unternehmen des Produzierenden Gewerbes oder Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft für betriebliche Zwecke entnommen wird und nicht nach Absatz 1 von der Steuer befreit ist.
(4) (2) 1Wer nach Absatz 1 Nr.2 von der Steuer befreiten oder nach Absatz 2 oder 3 begünstigten Strom entnehmen will, bedarf der Erlaubnis.
2Die Erlaubnis wird auf Antrag unter Widerrufsvorbehalt Personen erteilt, gegen deren steuerliche
Zuverlässigkeit keine Bedenken bestehen.
3Sie ist zu widerrufen, wenn die Voraussetzung nach Satz 2 nicht mehr erfüllt ist.
(5) 1Für Strom, der nach Absatz 3 steuerbegünstigt ist, entsteht die Steuer bis zu einer Verbrauchsmenge von 25 Megawattstunden im Kalenderjahr mit der Entnahme des
Stroms durch den Inhaber der Erlaubnis nach Absatz 4 (Erlaubnisinhaber).
2Die Steuer beträgt 8,20 Euro für eine Megawattstunde.
3Steuerschuldner ist der Erlaubnisinhaber.
(6) 1Der Erlaubnisinhaber darf den steuerbegünstigt bezogenen Strom nur zu dem in der
Erlaubnis genannten Zweck entnehmen.
2Die Steuer entsteht für Strom, der zu anderen als in der Erlaubnis genannten Zwecken entnommen wird, nach dem Steuersatz des § 3.
3Besteht die Steuerbegünstigung in einer Steuerermäßigung, gilt Satz 2 nur für den ermäßigten Teil der Steuer.
4Steuerschuldner ist der Erlaubnisinhaber.
5Für Strom, der zum Betrieb von Nachtspeicherheizungen nach Absatz 2a entnommen wird, gelten die
Sätze 1 bis 4 sinngemäß.
(7) 1(3) Strom gilt als zu einem anderen als dem in der Erlaubnis genannten Zweck entnommen (Absatz 6), soweit die Erlaubnis nach Absatz 4 zur steuerbegünstigten Entnahme von Strom nach Absatz 3 oder der Fortbestand einer solchen Erlaubnis durch Angaben erwirkt worden sind, die in wesentlicher Hinsicht unrichtig oder unvollständig waren.
2Abweichend von § 8 Abs.9 bestimmt das Hauptzollamt die Frist
für die Abgabe der Steueranmeldung und den Zeitpunkt der Fälligkeit der Steuer.
(8) (3) 1Wird Strom steuerbegünstigt an einen Nichtberechtigten geleistet, entsteht die Steuer auch in der Person des Nichtberechtigten.
2Mehrere Steuerschuldner sind Gesamtschuldner.
§§§
(1) Auf Antrag wird die Steuer für nachweislich versteuerten Strom erlassen, erstattet oder vergütet, den ein Unternehmen des Produzierenden Gewerbes
für die Herstellung von Glas und Glaswaren, keramischen Erzeugnissen, keramischen Wand- und Bodenfliesen und -platten, Ziegeln und sonstiger Baukeramik, Zement, Kalk und gebranntem Gips, Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips, mineralischen Isoliermaterialien, (2) Asphalt und mineralischen Düngemitteln zum Brennen, Schmelzen, Warmhalten oder Entspannen der vorgenannten Erzeugnisse oder der zu ihrer Herstellung verwendeten Vorprodukte oder
(3) für die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie im Rahmen der Herstellung von Metallerzeugnissen für die Herstellung von Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen, gewalzten Ringen und pulvermetallurgischen Erzeugnissen und zur Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung jeweils zum Schmelzen, Erwärmen, Warmhalten, Entspannen oder sonstigen Wärmebehandlung oder
(4) für chemische Reduktionsverfahren
entnommen hat.
(2) Erlass-, erstattungs- oder vergütungsberechtigt ist das Unternehmen des Produzierenden Gewerbes, das den Strom entnommen hat.
§§§
(1) 1Die Steuer für nachweislich versteuerten
Strom, den ein Unternehmen des Produzierenden
Gewerbes für betriebliche Zwecke, ausgenommen
solche nach § 9 Abs.2 Nr.2, entnommen hat, wird
auf Antrag nach Maßgabe des Absatzes 2 erlassen,
erstattet oder vergütet, soweit die Steuer im Kalenderjahr
den Betrag von 512,50 Euro übersteigt.
2Erlass-,
erstattungs- oder vergütungsberechtigt ist das
Unternehmen des Produzierenden Gewerbes, das
den Strom entnommen hat.
(2) 1Erlassen, erstattet oder vergütet werden für ein Kalenderjahr 95 Prozent der Steuer, jedoch höchstens 95 Prozent des Betrags, um den die Steuer im Kalenderjahr den Unterschiedsbetrag übersteigt zwischen
dem Arbeitgeberanteil an den Rentenversicherungsbeiträgen, der sich für das Unternehmen errechnet, wenn in dem Kalenderjahr, für das der Antrag gestellt wird (Antragsjahr), der Beitragssatz in der allgemeinen Rentenversicherung 20,3 Prozent und in der knappschaftlichen Rentenversicherung 26,9 Prozent betragen hätte, und
dem Arbeitgeberanteil an den Rentenversicherungsbeiträgen, der sich für das Unternehmen errechnet, wenn im Antragsjahr der Beitragssatz in der allgemeinen Rentenversicherung 19,5 Prozent und in der knappschaftlichen Rentenversicherung 25,9 Prozent betragen hätte.
2Sind die Beitragssätze in der Rentenversicherung im Antragsjahr niedriger als die in Satz 1 Nr.2 genannten Beitragssätze, so sind die niedrigeren Beitragssätze für die Berechnung des Arbeitgeberanteils nach Satz 1 Nr.2 maßgebend.
§§§
Das Bundesministerium der Finanzen wird ermächtigt, zur Durchführung dieses Gesetzes durch Rechtsverordnung
die nach § 1 Abs.2 anzuwendende Fassung der Kombinierten Nomenklatur neu zu bestimmen und den Wortlaut dieses Gesetzes sowie der Durchführungsverordnungen an die geänderte Nomenklatur anzupassen, soweit sich hieraus steuerliche Änderungen nicht ergeben;
zur Steuervereinfachung vorzusehen, dass derjenige, der Strom an seine Mieter, Pächter oder vergleichbare Vertragspartner leistet, nicht als Versorger gilt;
zur Sicherung des Steueraufkommens und zur Verfahrensvereinfachung den Begriff des Versorgers abweichend von § 2 Nr.1 zu bestimmen;
die Zuordnung von Unternehmen zu einem Abschnitt oder einer Klasse der Klassifikation der Wirtschaftszweige zu regeln (§ 2 Nr.3 und 5);
zur Sicherung des Steueraufkommens und der Gleichmäßigkeit der Besteuerung das Erlaubnisverfahren nach § 4 einschließlich des Verfahrens der Sicherheitsleistung näher zu regeln;
zur Verfahrensvereinfachung vorzusehen, dass Versorger Strom als Letztverbraucher im Sinne von § 5 Abs.1 Satz 1 beziehen können, und die dafür erforderlichen Bestimmungen zu erlassen;
Verfahrensvorschriften zu § 8 zu erlassen, insbesondere zur Steueranmeldung, zur Berechnung und Entrichtung der Steuer sowie zur Berechnung und Festsetzung der monatlichen Vorauszahlungen;
zur Sicherung der Gleichmäßigkeit der Besteuerung, zur Verfahrensvereinfachung und zur Vermeidung unangemessener wirtschaftlicher Belastungen Bestimmungen zu § 9 zu erlassen und dabei insbesondere
a) die Voraussetzungen für die steuerbegünstigte Entnahme von Strom einschließlich der Begriffe näher zu bestimmen sowie das Erlaubnisverfahren zu regeln und die Erlaubnis allgemein zu erteilen. Dabei kann es anordnen, dass die Steuer in Person des Erlaubnisinhabers entsteht, wenn die Voraussetzungen der Steuerbegünstigung nicht oder nicht mehr vorliegen, und das erforderliche Verfahren regeln;
b) 1statt der Steuerbegünstigung eine Steuerentlastung durch Erlass, Erstattung oder Vergütung der Steuer anzuordnen und das dafür erforderliche Verfahren regeln.
2Dabei kann es anordnen, dass der Anspruch auf Erlass, Erstattung oder Vergütung der Steuer innerhalb bestimmter Fristen geltend zu machen ist;
c) avorzusehen, dass Inhaber von Erlaubnissen zur steuerbegünstigten
Entnahme von Strom, die Strom auch zu anderen Zwecken entnehmen oder
Strom sowohl entnehmen als auch an Dritte leisten, auf Antrag den zu
anderen Zwecken entnommenen oder den an Dritte geleisteten Strom mit
dem Unterschiedsbetrag zwischen den jeweiligen Steuersätzen versteuern
können;
bdabei kann es die dafür erforderlichen Bestimmungen erlassen;
1zur Sicherung der Gleichmäßigkeit der Besteuerung auf das Erfordernis der
Ausschließlichkeit in § 2 Nr.7 bei aus Deponie-, Klärgas oder Biomasse erzeugtem Strom zu verzichten, wenn die Zuführung anderer Energieträger technisch zwingend erforderlich ist.
2Dabei kann es bestimmen, dass der aus den zugeführten anderen Energieträgern erzeugte Strom nicht steuerfrei nach § 9 Abs.1 Nr.1 entnommen werden kann und Regelungen zur Ermittlung und zum Verfahren des Nachweises des aus den anderen Energieträgern erzeugten Stroms erlassen;
1zur Sicherung des Steueraufkommens und der Gleichmäßigkeit der Besteuerung
die Voraussetzungen für die Steuerentlastungen nach den §§ 9a und 10
einschließlich der Begriffe näher zu bestimmen und das Verfahren der Steuerentlastung zu regeln sowie Vorschriften über Angaben und Nachweise zu erlassen, die zum Zwecke der Steuerentlastung erforderlich sind.
2Dabei kann es zur Verwaltungsvereinfachung anordnen, dass der Anspruch auf Erlass, Erstattung oder Vergütung der Steuer innerhalb bestimmter Fristen geltend zu machen ist;
zur Sicherung des Steueraufkommens und der Gleichmäßigkeit der Besteuerung Regelungen zur Ermittlung der steuerrelevanten Strommengen zu erlassen und dabei aus Vereinfachungsgründen Mengenschätzungen durch den Steuerpflichtigen zuzulassen, soweit eine genaue Ermittlung nur mit unvertretbarem Aufwand möglich ist;
1Bestimmungen zu erlassen zur Umsetzung der Steuerbefreiungen nach
a) Artikel XI des Abkommens vom 19.Juni 1951 zwischen den Parteien des Nordatlantikvertrages über die Rechtsstellung ihrer Truppen (BGBl.1961 II S.1183, 1190) in der jeweils geltenden Fassung und den Artikeln 65 bis 67 des Zusatzabkommens vom 3.August 1959 zu dem Abkommen vom 19.Juni 1951 zwischen den Parteien des Nordatlantikvertrages über die Rechtsstellung ihrer Truppen hinsichtlich der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Truppen (BGBl.1961 II S.1183, 1218) in der jeweils geltenden Fassung,
b) Artikel 15 des Abkommens vom 13.März 1967 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Obersten Hauptquartier der Alliierten Mächte, Europa, über die besonderen Bedingungen für die Einrichtung und den Betrieb internationaler militärischer Hauptquartiere in der Bundesrepublik Deutschland (BGBl.1969 II S.1997, 2009) in der jeweils geltenden Fassung und
c) den Artikeln III bis V des Abkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika vom 15.Oktober 1954 über die von der Bundesrepublik zu gewährenden Abgabenvergünstigungen für die von den Vereinigten Staaten im Interesse der gemeinsamen Verteidigung geleisteten Ausgaben (BGBl.1955 II S.821, 823) in der jeweils geltenden Fassung.
2Dabei kann es anordnen, dass bei einem Missbrauch für alle daran Beteiligten die Steuer entsteht.
§§§
(1) Rechtsverordnungen, die auf Grund der in diesem Gesetz enthaltenen Ermächtigungen erlassen werden, bedürfen nicht der Zustimmung des Bundesrates.
(2) Das Bundesministerium der Finanzen erläßt die allgemeinen Verwaltungsvorschriften zur Durchführung dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen.
§§§
(1) 1§ 2 Nr.3, 4 und 5, soweit hierdurch Werkstätten für Behinderte, Eigenbetriebe und die Teichwirtschaft und Fischzucht begünstigt werden, tritt in der vom 1.Januar 2000 an geltenden Fassung an dem Tage in Kraft, an dem die Kommission der Europäischen Gemeinschaften hierfür die beihilferechtliche Genehmigung erteilt, frühestens jedoch am 1.Januar 2000.
2Der Tag des Inkrafttretens ist vom Bundesministerium der Finanzen im Bundesgesetzblatt bekannt zu geben.
(2) 1§ 9 Abs.2 Nr.2 und Abs.3 und § 10 treten am 31.März 2002 außer Kraft, wenn nicht bis zu diesem Tage eine beihilferechtliche Genehmigung der Kommission der
Europäischen Gemeinschaften erteilt wird, die einen Fortbestand dieser Vorschriften zulässt.
2Der Tag des Außerkrafttretens ist vom Bundesministerium der Finanzen im Bundesgesetzblatt bekannt zu geben.
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