CheckL-1 | Checkliste-VA | Allg-VerwR |
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Vorgaben | Fehlerfolge | Hinweise |
1. Kopf des Bescheides | |||
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1.1 | Erkennbarkeit der erlassenden Behörde § 37 Abs.3 VwVfG § 33 Abs.3 SGB-X § 119 AO |
Nichtigkeit § 44 Abs.2 Nr.1 VwVfG § 40 Abs.2 Nr.1 SGB-X § 125 Abs.2 Nr.1 AO |
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1.2 | Örtl-Zuständigkeit der Behörde § 3 Abs.1 Nr.1 VwVfG sonst |
Nichtigkeit § 44 Abs.2 Nr.3 VwVfG Rechtswidrigkeit § 44 Abs.3 Nr.1 iVm § 43 Abs.2 VwVfG) |
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1.3 | Sachl-Zuständigkeit der Behörde |
Rechtswidrigkeit | OB als Ortspolizeibehörde und OB als UBA sind unterschiedliche Behörden, aber nicht der Landrat als untere Naturschutzbehörde und als UBA (1) |
1.4 | Postanschrift der erlassenden Behörde | ohne, wenn Anschrift allgemein bekannt |
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1.5. | Datumsangabe | unschädlich, falls keine Zweifel über die Idendität des VA´s aufkommen | |
1.6 | Aktenzeichen | unschädlich, falls keine Zweifel über die Identität des VA´s aufkommen | |
2. Postanschrift Adressat | |||
2.1 | Zustellungsvermerk Teilweise Pflicht zB - § 41 Abs.5 VwVfG iVm § 73 Abs.3 VwGO, - § 31 Abs.2 SDO iVm § 24 SDO |
Zustellungsmangel | §§ 3 bis 6 VwZG (Zustellungsarten) Behörde hat freie Wahl (§ 2 Abs.2 VwZG) |
a) |
Zustellungsfähigkeit des Schriftstücks § 2 Abs.1 VwZG (Urschrift, Ausfertigung oder beglaubigte Abschrift) |
Zustellungsmangel (zB bei Kopie(32)) eröffnet unbefristete Widerspruchs- oder Klagemöglichkeit; Heilung scheitert oft an § 9 Abs.2 VwZG, so zB beim Widerspruchsbescheid |
Empfehlung (VwZG) - Einschreiben(7) (§ 4 ) - Gegen Postzustellungsurkunde(8) (§ 3) - Gegen Empfangsbekenntnis(9) (§ 5) |
b) | Bestimmtheit des Zustellungsvermerks |
"Gegen Zustellungnachweis" zu unbestimmt. |
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2.2 | Richtige Adressatenbezeichnung | Rechtswidrigkeit (§ 43 Abs.2 VwVfG) | |
a) | Betroffener, Störer (§ 41 Abs.1 VwVfG) (Beteiligtenfähigkeit erforderlich § 11 VwVfG gegeben zB bei OHG, pol Parteien, Gewerkschaften. Im Regelfall nicht gegeben bei Erbengemeinschaft, BGB-Gesellschaft(2)) |
Postfach oder Straße mit Hausnummer, Postleitzahl, Bestimmungsort, Bestimmungsland | |
b) | Bevollmächtigter(§ 8 Abs.1 + 4 VwZG) gilt nicht bei Disziplinarverfügungen(3) | - zwingend, wenn Vollmacht vorgelegt, sonst Zustellungsmangel, eventuell Heilung gemäß 9 Abs.1 VwZG | |
c) | Zustellung an Eheleute (getrennte Bescheide erforderlich(4)) | Zustellungsmangel, aber Heilung nach 9 Abs.1 bei häusl- Ehe-Gemeinschaft(5) |
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d) | Behörden (§ 7 Abs.2 VwZG) Vorsteher | fehlen des Zusatzes "zu Händen des Vorstehers" führt nicht zur Unwirksamkeit | |
e) | juristische Personen(§ 7 Abs.2 VwZG) Vorsteher |
zB Gemeinde Q vertreten durch den Bürgermeister zB XY-GmbH vertreten durch den Geschäftsführer A. Maurer | |
f) | Miteigentümer(getrennte Bescheide erforderlich oder Duldungsanordnung an Miteigentümer) |
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g) | Erbengemeinschaft (Gesamthandsgemeinschaft § 2032 BGB, § 2040 BGB), Adressierung an alle Erben |
keine Vereinigung der ein Recht zustehen kann ! | |
h) | BGB-Gesellschaft Adressierung an alle Gesellschafter |
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2.3 | Öffentliche Bekanntmachung (§ 41 Abs.3 VwVfG) |
Bekanntmachuung erfolgt nach § 41 Abs.4 VwVfG | |
3. Betreff | |||
3.1 | nicht zwingend, aber sinnvoll | Soll schnellere Einstufung der von Art und Bedeutung des Bescheides ermöglichen | |
3.2 | Darf keinen Widerspruch zu sonstigem Inhalt des VA hervorrufen | eventuell Nichtigkeit durch Unbestimmtheit des VA (siehe 7.1 c) | |
4. Bezug | |||
4.1 | nur sinnvoll, falls VA auf Antrag ergeht |
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4.2 | Darf keinen Widerspruch zu sonstigem Inhalt des VA hervorrufen | Nichtigkeit durch Unbestimmtheit des VA (siehe 7.1 c) | |
5. Anrede | |||
5.1 | im Regelfall angebracht | Sehr geehrte Frau .... Sehr geehrter Herr ... | |
5.2 | Ausnahmsweise nicht, wenn durch den Inhalt des VA ein Widerspruch zu dem "Sehr geehrten ..." entsteht. | In diesem Fall sollten Sie die klassische Bescheidform (ohne Anrede und Grußformel) anwenden. | |
6. Einleitung | |||
6.1 | soll kurz auf den Verwaltungsbefehl hinweisen | indem zB auf den Anlaß des Verwaltungshandelns bezug genommen wird. | |
6.2 | Darf keinen Widerspruch zu sonstigem Inhalt des VA hervorrufen | Nichtigkeit durch Unbestimmtheit des VA (siehe 7.1 c) |
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7. Verfügender Teil des Bescheides | |||
7.1 | Hauptregelung | ||
a) | Bestimmtheit(10) (§ 37 Abs.1 VwVfG) (§ 33 Abs.1 SGB-X) (§ 119 AO) |
Nichtigkeit (§ 44 Abs.1 VwVfG) | Negativbeispiele: ...das Erforderliche zu tun ... das Gebotene zu veranlassen ... usw |
b) | optische Trennung selbständiger Regelungen (jeder Verwaltungsbefehl mit eine eigener Ziffer versehen) |
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c) | angemessene Fristsetzung (§ 31 VwVfG) |
ohne aber Gefahr, daß Zwangsmittelandrohung fehlerhaft wird |
"Sofort", "in Zukunft", zu unbestimmt, falls mehr als ein reines Unterlassen verlangt wird(19). (§ 13 VwVG) |
7.2 | Nebenbestimmungen (§ 36 VwVfG) zum Beispiel
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7.3 | Anordnung der sofortigen Vollziehung(11) (§ 80 Abs.3 S.1 VwGO) |
Widerspruch hat keine aufschiebende Wirkung | Empfehlung: Der sofortige Vollzug der laufenden Nummer ... wird hiermit angeordnet. |
7.4 | Zwangsmittelandrohung(12) (§ 13 VwVG) | Rechtswidrigkeit der Zwangsmittelandrohung | Jeder selbständige Verwaltungsbefehl muß mit eigener Zwangsmittelandrohung bewehrt werden. |
7.5 | Kostenentscheidung (GebG, Allg Gebührenverzeichnis(17), KostO für Widerspruchsverfahren(18) |
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8. Begründung | |||
8.1 | Hauptregelung | ||
Begründungspflicht(20) (§ 39 Abs.1 S.1) | Rechtswidrigkeit, aber Heilung nach § 45 Abs.1 Nr.2 VwVfG möglich | Falsche Begründung(24) stellt keine Verletzung einer Verfahrens- oder Formvorschrift dar:
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a) | der wesentlichen tatsächlichen Gründe | ||
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Rechtswidrigkeit, aber Heilung bei Nachholung gemäß § 45 Abs.1 Nr.3 VwVfG | ||
b) | der rechtlichen Gründe, die die Behörde zu ihrer Entscheidung bezwogen haben(23) (§ 39 Abs.1 S.2 VwVfG) |
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Rechtswidrigkeit (aber § 47 VwVfG) Rechtswidrigkeit, aber Heilung gemäß § 45 Abs.1 Nr.2 VwVfG oder VA nach § 46 VwVfG unaufhebbar falls keine andere Entscheidung in der Sache hätte getroffen werden können |
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Ausnahmen: (§ 39 Abs.2 VwVfG) |
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8.2 | Nebenbestimmung(25) (§ 36 VwVfG) |
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8.3 | Zwangsmittelandrohung(26)
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Rechtswidrigkeit | |
8.4 | Vollzugsanordnung - besonderes öffentliche Vollzugsinteress ist darzulegen(27) (§ 80 Abs.3 S.1 VwGO) |
Rechtswidrigkeit | |
9. Rechtsbehelfsbelehrung | |||
9.1 | Pflicht | Einlegung des Rechtsbehelfs innerhalb Jahresfrist möglich (§ 58 Abs.2 VwGO) |
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a) | beim Erlaß von VA´s durch Bundesbehörden (§ 59 VwGO | ||
b) | generell beim Erlaß von Widerspruchsbescheiden (§ 73 Abs.3 VwGO) |
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c) | beim Erlaß von Disziplinarverfügungen (§ 24 SDO) |
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d) | beim Erlaß von Vollstreckungsmaßnahmen (zB § 13 Abs.7 VwVG) |
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9.2 | überwiegend keine Pflicht | Zustellung aus Rechtssicherheitsgründen zu empfehlen um möglichst bald Bestandskraft herbeizuführen. Ausnahme: wo Bestandskraft ihre Funktion verloren hat, zB bei der Beendigung eines Auswahlverfahrens durch Ernennung eines Beamten. | |
9.3 | Fehlerhaft oder fehlende Rechtbehelfsbelehrung(28) (§ 58 VwGO) Fehler muß die Rechtsmitteleinlegung erschweren(29) |
Einlegung des Rechtsbehelfs innerhalb Jahrefrist möglich (§ 58 Abs.2 VwGO) | |
10. Abschluß | |||
10.1 | Grußformel |
rechtlich unerheblich | Empfehlung je nach den Umständen |
10.2 | Unterschrift(30) oder Namenswidergabe | ||
a) | zwingend vorgeschrieben (§ 37 Abs.3 VwVfG) Ausnahme: VA wurde mit Hilfe automatisierter Einrichtungen erlassen (§ 37 Abs.4 VwVfG) |
-- mit freundlichen Grüßen -- mit vorzüglicher Hochachtung -- oder Hochachtungsvoll | |
b) | Kein Mitwirkungsausschluß(31) und keine Besorgnis der Befangenheit des Unterzeichners (§ 20, 21 VwVfG) |
Rechtswidrigkeit | siehe Übersicht Befangenheit im Verwaltungsverfahren Ü-2 und Rechtsprechungssammlung zur Befangenheit (R) |
10.3 | Dienstsiegel |
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10.4 | eventuell ergänzende Hinweise | irrelevant, falls Hinweis nicht durch Widerspurch zum sonstigen Inhalt des VA Unbestimmtheit erzeugt. | |
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