KAV | 1-9 | |
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BGBl.III/FNA: 752-1-12
Verordnung
über Konzessionsabgaben für Strom und Gas
vom 09.01.92 (BGBl_I_92,12, 407)
zuletzt geändert durch Art.3 Abs.4 der Verordnung
vom 01.11.06 (BGBl_I_06,2477)
frisiert und verlinkt von
H-G Schmolke
§§§
A-1 | Grundsätzliche Vorschriften | 1-6 |
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Auf Grund des § 7 Abs.1 und des § 12 des Energiewirtschaftsgesetzes in der im Bundesgesetzblatt III, Gliederungsnummer 752-1, veröffentlichten bereinigten Fassung in Verbindung mit Artikel 129 Abs.1 des Grundgesetzes verordnet der Bundesminister für Wirtschaft:
(1) Diese Verordnung regelt Zulässigkeit und Bemessung der Zahlung von Konzessionsabgaben der Energieversorgungsunternehmen im Sinne des § 3 Nr.18 des Energiewirtschaftsgesetzes an Gemeinden und Landkreise (§ 7).
(2) Konzessionsabgaben sind Entgelte für die Einräumung des Rechts zur Benutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen, die der unmittelbaren Versorgung von Letztverbrauchern im Gemeindegebiet mit Strom und Gas dienen.
(3) Tarifkunden im Sinne dieser Verordnung sind Kunden, die auf Grundlage von Verträgen nach den §§ 36 und 38 sowie § 115 Abs.2 und § 116 des Energiewirtschaftsgesetzes beliefert werden; Preise und Tarife nach diesen Bestimmungen sind Tarife im Sinne dieser Verordnung.
(4) Sondervertragskunden im Sinne dieser Verordnung sind Kunden, die nicht Tarifkunden sind.
§§§
(1) Konzessionsabgaben dürfen nur in Centbeträge je gelieferter Kilowattstunde vereinbart werden.
(2) Bei der Belieferung von Tarifkunden dürfen folgende Höchstbeträge je Kilowattstunde nicht überschritten werden:
a) bei Strom, der im Rahmen eines Schwachlasttarifs nach § 9 der Bundestarifordnung Elektrizität oder der dem Schwachlasttarif entsprechenden Zone eines zeitvariablen Tarifs (Schwachlaststrom) geliefert wird, 0,61 Cent,
b) Bei Strom, der nicht als
Schwachlaststrom geliefert wird,
in Gemeinden
bis 25.000 Einwohner 1,32 Cent,
bis 100.000 Einwohner 1,59 Cent,
bis 500.000 Einwohner 1,99 Cent,
über 500.000 Einwohner 2,39 Cent,
a) bei Gas ausschließlich für Kochen und Warmwasser in Gemeinden bis 25.000 Einwohner 0,51 Cent, bis 100.000 Einwohner 0,61 Cent, bis 500.000 Einwohner 0,77 Cent, über 500.000 Einwohner 0,93 Cent,
b) bei sonstigen Tariflieferungen in Gemeinden bis 25.000 Einwohner 0,22 Cent, bis 100.000 Einwohner 0,27 Cent, bis 500.000 Einwohner 0,33 Cent, über 500.000 Einwohner 0,40 Cent.
Maßgeblich ist die jeweils vom statistischen Landesamt amtlich fortgeschriebene Einwohnerzahl.
(3) Bei der Belieferung von Sondervertragskunden dürfen folgende Höchstbeträge je Kilowattstunde nicht überschritten werden:
(4) 1Bei Strom dürfen Konzessionsabgaben für Lieferungen an Sondervertragskunden
nicht vereinbart oder gezahlt werden, deren Durchschnittspreis im Kalenderjahr je
Kilowattstunde unter dem Durchschnittserlös je Kilowattstunde aus der Lieferung
von Strom an alle Sondervertragskunden liegt.
2Maßgeblich ist der in der amtlichen
Statistik des Bundes jeweils für das vorletzte Kalenderjahr veröffentlichte Wert
ohne Umsatzsteuer.
3Versorgungsunternehmen und Gemeinde können höhere Grenzpreise
vereinbaren.
4Der Grenzpreisvergleich wird für die Liefermenge eines jeden
Lieferanten an der jeweiligen Betriebsstätte oder Abnahmestelle unter Einschluß des
Netznutzungsentgelts durchgeführt.
(5) 1Bei Gas dürfen Konzessionsabgaben für Lieferungen an Sondervertragskunden nicht vereinbart oder gezahlt werden,
die pro Jahr und Abnahmefall 5 Millionen Kilowattstunden übersteigen oder
1deren Durchschnittspreis im Kalenderjahr unter 1,50 Cent je Kilowattstunde liegt,
wobei dieser Preis im Verhältnis der Durchschnittserlöse des Versorgungsunternehmens
aus der Belieferung von Sondervertragskunden im Jahr 1989 und im jeweiligen
Kalenderjahr zu verändern ist.
2Für nach dem 1.Januar 1992 abgeschlossene Verträge
ist der Durchschnittserlös je Kilowattstunde aus den Lieferungen von Gas an alle
Letztverbraucher zugrunde zu legen und entsprechend zu verändern;
maßgeblich ist
der in der amtlichen Statistik des Bundes für das Jahr des Vertragsabschlusses
veröffentlichte Wert ohne Umsatzsteuer.
2Versorgungsunternehmen und Gemeinde können niedrigere Grenzmengen oder höhere Grenzpreise vereinbaren.
(6) 1Liefern Dritte im Wege der Durchleitung Strom oder Gas an Letztverbraucher,
so können im Verhältnis zwischen Netzbetreiber und Gemeinde für diese Lieferungen
Konzessionsabgaben bis zu der Höhe vereinbart oder gezahlt werden, wie sie der
Netzbetreiber in vergleichbaren Fällen für Lieferungen seines Unternehmens oder durch
verbundene oder assoziierte Unternehmen in diesem Konzessionsgebiet zu zahlen hat.
2Diese Konzessionsabgaben können dem Durchleitungsentgelt hinzugerechnet werden.
3Macht der Dritte geltend, auf seine Lieferungen entfielen niedrigere Konzessionsabgaben als
im Durchleitungsentgelt zugrunde gelegt, so kann er den Nachweis auch durch das Testat
eines Wirtschaftsprüfers oder vereidigten Buchprüfers gegenüber dem Netzbetreiber
erbringen.
(7) 1Unbeschadet des § 1 Abs.3 und 4 gelten Stromlieferungen aus dem
Niederspannungsnetz (bis 1 Kilovolt) konzessionsabgabenrechtlich als Lieferungen
an Tarifkunden, es sei denn, die gemessene Leistung des Kunden überschreitet in
mindestens zwei Monaten des Abrechnungsjahres 30 Kilowatt und der Jahresverbrauch
beträgt mehr als 30.000 Kilowattstunden.
2Dabei ist auf die Belieferung der einzelnen
Betriebsstätte oder Abnahmestelle abzustellen.
3aBei der Ermittlung des Jahresverbrauchs
werden Stromlieferungen nach §§ 7 und 9 der Bundestarifordnung Elektrizität sowie
Stromlieferungen im Rahmen von Sonderabkommen für Lieferungen in lastschwachen Zeiten
nicht berücksichtigt;
3bfür diese Lieferungen gelten § 2 Abs.2 Nr.1a und Abs.3.
4Netzbetreiber und Gemeinde können niedrigere Leistungswerte und Jahresverbrauchsmengen
vereinbaren.
(8) 1Wird ein Weiterverteiler über öffentliche Verkehrswege mit Strom und Gas
beliefert, der diese Energien ohne Benutzung solcher Verkehrswege an Letztverbraucher
weiterleitet, so können für dessen Belieferung Konzessionsabgaben bis zu der Höhe
vereinbart oder gezahlt werden, in der dies auch ohne seine Einschaltung zulässig wäre.
2Absatz 6 Satz 2 und 3 gelten entsprechend.
§§§
(1) 1Neben oder anstelle von Konzessionsabgaben dürfen Versorgungsunternehmen und Gemeinde für einfache oder ausschließliche Wegerechte nur die folgenden Leistungen vereinbaren oder gewähren:
Preisnachlässe für den in Niederspannung oder in Niederdruck abgerechneten Eigenverbrauch der Gemeinde bis zu 10 vom Hundert des Rechnungsbetrages für den Netzzugang, sofern diese Preisnachlässe in der Rechnung offen ausgewiesen werden,
Vergütung notwendiger Kosten, die bei Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen an öffentlichen Verkehrswegen der Gemeinden durch Versorgungsleitungen entstehen, die in oder über diesen Verkehrswegen verlegt sind,
Verwaltungskostenbeiträge der Versorgungsunternehmen für Leistungen, die die Gemeinde auf Verlangen oder im Einvernehmen mit dem Versorgungsunternehmen zu seinem Vorteil erbringt.
2Für die Benutzung anderer als gemeindlicher öffentlicher Verkehrswege sowie für die Belieferung von Verteilerunternehmen und deren Eigenverbrauch dürfen ausschließlich die in Satz 1 Nr.2 und 3 genannten Leistungen vereinbart oder gewährt werden.
(2) Nicht vereinbart oder gewährt werden dürfen insbesondere
sonstige Finanz- und Sachleistungen, die unentgeltlich oder zu einem Vorzugspreis gewährt werden; Leistungen der Versorgungsunternehmen bei der Aufstellung kommunaler oder regionaler Energiekonzepte oder für Maßnahmen, die dem rationellen und sparsamen sowie ressourcenschonenden Umgang mit der vertraglich vereinbarten Energieart dienen, bleiben unberührt, soweit sie nicht im Zusammenhang mit dem Abschluß oder der Verlängerung von Konzessionsverträgen stehen,
Verpflichtungen zur Übertragung von Versorgungseinrichtungen ohne wirtschaftlich angemessenes Entgelt.
§§§
(1) 1Konzessionsabgaben sind in den Entgelten für den Netzzugang und allgemeinen Tarifen
auszuweisen.
2Gelten die Entgelte für den Netzzugang und allgemeinem Tarifpreise
für mehrere Gemeinden, genügt die Angabe der für sie maßgeblichen Höchstbeträge
sowie der Hinweis auf den Vorrang von Vereinbarungen, daß keine oder niedrigere
Konzessionsabgaben zu zahlen sind.
(2) Soweit bei Versorgungsgebieten mit mehreren Gemeinden das Versorgungsunternehmen und eine Gemeinde vereinbaren, daß für die Belieferung von Stromtarifabnehmern keine Konzessionsabgaben oder niedrigere als die nach den §§ 2 und 8 zulässigen Beträge gezahlt werden, sind die Entgelte für den Netzzugang und die allgemeinen Tarife in dieser Gemeinde entsprechend herabzusetzen.
(3) Bei Strom gelten die Verpflichtungen nach den Absätzen 1 und 2 erst von dem Zeitpunkt an, zu dem eine nach dem 1. Januar 1992 erteilte Tarifgenehmigung wirksam wird.
§§§
(1) 1Abschlagszahlungen auf Konzessionsabgaben sind nur für abgelaufene Zeitabschnitte
zulässig.
2Eine Verzinsung findet außer im Fall des Verzuges nicht statt.
(2) Vorauszahlungen dürfen nicht geleistet werden.
§§§
(1) Die zuständige Behörde kann von Versorgungsunternehmen und Gemeinden die Auskünfte und Belege verlangen, die zur Überwachung der Einhaltung dieser Verordnung erforderlich sind.
(2) §§ 65 und 69 Energiewirtschaftsgesetz findet entsprechende Anwendung.
§§§
1Landkreise können mit Versorgungsunternehmen Konzessionsabgaben vereinbaren, soweit
die Landkreise aufgrund von Absprachen mit den Gemeinden die Rechte nach § 1 Abs.2
zur Verfügung stellen können.
2In diesen Fällen sowie für laufende Verträge zwischen
Landkreisen und Versorgungsunternehmen finden die Vorschriften dieser Verordnung
entsprechend Anwendung.
3Für die Bestimmung der Höchstbeträge nach § 2 Abs.2 sind die
Einwohnerzahlen der jeweiligen Gemeinde des Landkreises maßgebend.
4Diese Höchstbeträge sind auch einzuhalten, soweit Konzessionsabgaben sowohl mit Landkreisen als auch mit
Gemeinden vereinbart sind.
§§§
(1) 1Soweit Konzessionsabgaben bereits für Lieferungen im Jahre 1991 vereinbart und
gezahlt worden sind, sind diese Zahlungen spätestens zum 1.Januar 1993 auf Centbeträge
je Kilowattstunde umzustellen. Dabei ist, getrennt für Strom und Gas sowie für Tarif- und
Sonderabnehmer, zu ermitteln, wie vielen Cents pro Kilowattstunde die zwischen
Versorgungsunternehmen und Gemeinde vereinbarte Konzessionsabgabe 1990 entsprochen
hätte.
2Dieser Betrag ist, beginnend 1993, jährlich je Kilowattstunde wie folgt zu
kürzen, bis die Höchstbeträge nach § 2 erreicht sind:
(2) Für die Lieferung von Stadtgas dürfen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vor dem 1.Januar 1999 keine Konzessionsabgaben vereinbart oder gezahlt werden.
§§§
Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1992 in Kraft.
§§§
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