GasNZV | 1-45 | |
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[ I ] | [ ] |
BGBl.I/FNA 752-6-2
Verordnung
über den Zugang zu Gasversorgungsnetzen
vom 25.07.05 (BGBl_I_05,2210)
frisiert und verlinkt von
H-G Schmolke
[ Änderungen-2005 ] |
§§§
Es verordnen auf Grund des § 21b Abs.3 Satz 1 in Verbindung mit Satz 3, des § 24 Satz 1 Nr.1, 2 und 4 in Verbindung mit Satz 2 Nr.1, 2, 3, 3a und 3b sowie Satz 3, Satz 1 Nr.1 auch in Verbindung mit § 21b Abs.3 Satz 1 und 3, und des § 29 Abs.3 des Energiewirtschaftsgesetzes vom 7.Juli 2005 (BGBl.I S.1970) die Bundesregierung sowie des § 25 Satz 4 in Verbindung mit Satz 5 des Energiewirtschaftsgesetzes vom 7.Juli 2005 (BGBl.I S.1970) das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit:
T-1 | Allgemeines | 1-2 |
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Diese Verordnung regelt die Bedingungen, zu denen die Betreiber von Gasversorgungsnetzen den Netzzugangsberechtigten im Sinne von § 20 Abs.1 des Energiewirtschaftsgesetzes Zugang zu ihren Leitungsnetzen gewähren.
§§§
Im Sinne dieser Verordnung bedeutet
Allokation
die Aufteilungsregelungen für übernommene Gasmengen;
Ausgleichsenergie
die für den Ausgleich von Abweichungen zwischen Ein- und Ausspeisungen von Transportkunden in
einem festgelegten Zeitintervall benötigte Energie;
Ausspeiseleistung
das maximale Volumen pro Stunde in Normkubikmeter, das der Netzbetreiber auf Grund einer Buchung
an einem Ausspeisepunkt für den Transportkunden
vorhält;
Bilanzkreis
die Zusammenfassung einer beliebigen Anzahl von Einspeisepunkten oder Ausspeisepunkten mit der
Möglichkeit, Abweichungen zwischen Einspeisungen
und Ausspeisungen zu saldieren;
Bilanzkreisverantwortlicher
eine natürliche oder juristische Person, die gegenüber dem Netzbetreiber für die Abwicklung des
Bilanzkreises verantwortlich ist;
Brennwert „Hs,n“
die nach ISO 6976 (Stand: 1995) (aF) bei vollständiger Verbrennung frei werdende Wärme in Kilowattstunde pro Normkubikmeter oder in Megajoule pro
Normkubikmeter;
Einspeiseleistung
das maximale Volumen pro Stunde in Normkubikmeter, das der Netzbetreiber auf Grund einer Buchung
an einem Einspeisepunkt für den Transportkunden vorhält;
Freie Kapazität
das maximale Volumen pro Stunde in Normkubikmeter am Ein- oder Ausspeisepunkt, das sich aus der Differenz zwischen technischer Kapazität und der Summe der gebuchten Kapazitäten für diesen Punkt ergibt;
Geschäftsbedingungen
für den Gastransport ein Bestandteil der Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Netzbetreibers, die für Transportverträge mit Transportkunden Anwendung finden;
Normkubikmeter
diejenige Gasmenge, die frei von Wasserdampf und bei einer Temperatur von Null Grad Celsius und einem absoluten Druck von 1,01325 bar ein Volumen von einem Kubikmeter
einnimmt;
Online-Buchungsverfahren
eine Buchung auf elektronischem Wege, bei der freie Kapazität, wie sie auf der Internetseite des Netzbetreibers ausgewiesen ist, in
Echtzeit gebucht werden kann;
Technische Kapazität
das Maximum an fester Kapazität, das der Netzbetreiber unter Berücksichtigung der Systemintegrität und der Erfordernisse des Netzbetriebs
Transportkunden anbieten kann;
Transportvertrag
ein Vertrag, dessen Inhalt auf die Nutzung von Leitungsnetzen zum Zweck der Durchleitung von Gas
gerichtet ist;
Werktage
die Tage von Montag bis Freitag, mit Ausnahme der gesetzlichen Feiertage sowie des 24.und des
31.Dezember.
§§§
T-2 | Organisation | 3-14 |
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(1) Zur Ausgestaltung des Rechts auf Zugang zu den Gasversorgungsnetzen nach § 20 Abs.1b des Energiewirtschaftsgesetzes haben Transportkunden Verträge mit dem Netzbetreiber oder den beiden Netzbetreibern zu schließen, dessen Netz oder deren Netze für die Ein- und für die Ausspeisung genutzt werden sollen.
(2) 1Transportkunden haben nach
Maßgabe dieser Verordnung Anspruch auf Abschluss eines Einspeise- oder Ausspeisevertrages, in dem die Rechte und Pflichten einer Netznutzung einschließlich des zu entrichtenden Entgelts zu regeln sind.
2Netzbetreiber sind verpflichtet, Kapazitäten und Hilfsdienste für ihr gesamtes Netz nach Maßgabe dieser Verordnung anzubieten.
3Der Einspeise- oder Ausspeisevertrag enthält folgende Bestandteile:
4Netzbetreiber haben ihren Einspeise- oder Ausspeiseverträgen „Geschäftsbedingungen für den Gastransport“ nach Maßgabe des § 19 zu Grunde zu legen.
(3) 1Netzbetreiber sind
verpflichtet, von Transportkunden bereitgestellte Gasmengen an den gebuchten Einspeisepunkten entsprechend der Nominierung zu übernehmen und an Ausspeisepunkten entsprechend der Nominierung des Transportkunden
und dort gebuchter Ausspeisekapazitäten zeitgleich mit demselben Energiegehalt zu übergeben.
2Die Nämlichkeit des Gases braucht bei der Ausspeisung nicht gewahrt zu werden.
§§§
(1) Netzbetreiber haben Transportkunden sowohl feste als auch unterbrechbare Kapazitäten einschließlich der Hilfsdienste anzubieten, und zwar mindestens auf Jahres-, Monats-, Wochen- und Tagesbasis.
(2) 1Netzbetreiber haben frei zuordenbare Kapazitäten anzubieten, die es ermöglichen, gebuchte Ein- und Ausspeisekapazität ohne Festlegung eines Transportpfades zu nutzen.
2Die Rechte an gebuchten Kapazitäten
(Kapazitätsrechte) berechtigen den Transportkunden, im Rahmen gebuchter Kapazitäten Gas an jedem gebuchten Einspeisepunkt für die Ausspeisung an jedem gebuchten Ausspeisepunkt im betreffenden Netz oder Teilnetz bereitzustellen.
3Die Ausübung von Kapazitätsrechten
darf der Netzbetreiber nicht von einer zusätzlichen hydraulischen Prüfung abhängig machen, es sei denn, Letztverbraucher mit einem regelmäßig nicht planbaren, extrem hohen und extrem schwankenden Gasverbrauch sollen
versorgt werden.
(3) Transportkunden ist zu ermöglichen, Ein- und Ausspeisekapazitäten unabhängig voneinander, in unterschiedlicher Höhe und zeitlich voneinander abweichend zu buchen.
(4) Kapazitäten können netzübergreifend angeboten werden.
§§§
(1) Zu den Hilfsdiensten gehören die erforderlichen Systemdienstleistungen und die sonstigen erforderlichen Hilfsdienste.
(2) Erforderliche Systemdienstleistungen sind insbesondere:
Empfang und Bestätigung von Messwerten über die Gasbeschaffenheit;
Disposition der durchzuleitenden Gasmengen, Mengenübernahme und Mengenbereitstellung;
Ermittlung und Erfassung der Differenz zwischen nominierten und tatsächlich entnommenen Gasmengen;
Beimengung von Geruchsstoffen zum Gas, das an Letztverbraucher geliefert wird (Odorierung);
(3) Für den Netzzugang erforderliche sonstige Hilfsdienste sind insbesondere:
besondere Maßnahmen zur Herstellung bestimmter Gasbeschaffenheiten;
erweiterter Bilanzausgleich und sonstige Flexibilitätsdienstleistungen.
§§§
(1) 1Vor der Zuteilung von Einspeise- und Ausspeisekapazitäten haben Netzbetreiber die verfügbaren Kapazitäten nach § 4 Abs.2 zu ermitteln.
2Sie weisen für jeden Einspeisepunkt
eine Einspeisekapazität und für jeden Ausspeisepunkt eine Ausspeisekapazität aus.
(2) Die erforderlichen Berechnungen von Transportkapazitäten einzelner Leitungen oder von definierten Leitungsabschnitten sowie die Durchführung von Lastflusssimulationen erfolgen nach dem Stand der Technik.
(3) 1Führt die Berechnung der Transportkapazitäten nach den vorstehenden Absätzen insbesondere wegen
zu dem Ergebnis, dass Kapazitäten nicht oder nicht in einem ausreichenden Maß im gesamten Netz frei zuordenbar angeboten werden könnten, haben die Netzbetreiber wirtschaftlich zumutbare Maßnahmen zu prüfen, um das Angebot frei zuordenbarer Kapazitäten im gesamten Netz zu erhöhen.
2Sie haben insbesondere folgende
Maßnahmen in der nachstehenden Reihenfolge zu prüfen:
3Eine Maßnahme im Sinne von Satz 2
Nr.1 gilt nur dann als wirtschaftlich zumutbar, wenn dem Netzbetreiber ein angemessenes Angebot vorliegt.
4Bei der Beschaffung von Leistungen im Sinne von Satz 2 Nr.1 sind marktorientierte Verfahren anzuwenden.
5Ergibt die Prüfung, dass wirtschaftlich zumutbare Maßnahmen nach Satz 1 möglich sind, hat der Netzbetreiber diese durchzuführen.
6Von der Pflicht nach Satz 5 sind Maßnahmen zum Ausbau der Netze ausgenommen.
(4) 1Führen die in den Absätzen 1 bis 3 bezeichneten Maßnahmen insbesondere wegen dauerhaft technisch begründeter Engpässe nicht zu einer Erhöhung der Zahl an frei zuordenbaren Kapazitäten im Sinne von Absatz 3 Satz 1, ist die Unterteilung eines Netzes in Teilnetze zulässig.
2Ein dauerhafter Engpass liegt vor, wenn für den Gastransport zwischen Teilen eines Netzes keine oder nur in sehr geringem Umfang feste Kapazitäten ausgewiesen werden können oder seine Beseitigung bauliche Maßnahmen erfordern würde.
3Dies ist insbesondere bei nicht kompatiblen Gasbeschaffenheiten und fehlendem Netzverbund
der Fall.
4Die Regulierungsbehörde hat zu prüfen, ob die Voraussetzungen der Sätze 1 und 2 vorliegen.
5Stellt sie fest, dass dies nicht der Fall ist, hat sie von ihren Befugnissen nach § 65 des Energiewirtschaftsgesetzes Gebrauch zu machen.
6Sie kann darüber hinaus die Zusammenfassung von Teilnetzen anordnen, soweit dies
technisch möglich und wirtschaftlich
zumutbar ist.
(5) 1Teilnetze sind nach Absatz 4 unter Berücksichtigung des Engpasses und der netztechnischen Möglichkeiten
so zu bilden, dass eine möglichst hohe Zahl von frei zuordenbaren Kapazitäten verfügbar wird.
2Absatz 3 Satz 2 gilt entsprechend.
(6) 1Betreiber über Netzkopplungspunkte verbundener Netze haben bei der Berechnung und Ausweisung von technischen Kapazitäten mit dem Ziel zusammenzuarbeiten, in möglichst hohem Umfang aufeinander abgestimmte Kapazitäten nach § 4 in den miteinander verbundenen Netzen ausweisen zu können.
2Sie haben sich hierfür die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen.
(7) 1Die Gründe und das für die Bildung von Teilnetzen angewendete Verfahren sind vom Netzbetreiber zu dokumentieren und auf Verlangen der Regulierungsbehörde
zugänglich zu machen.
2Der Nachweis eines Netzbetreibers, dass vertragliche Leistungen Dritter nach Absatz 3 Satz 2 Nr.1 nicht erhältlich sind, gilt als erbracht, wenn auf eine durch den Netzbetreiber veröffentlichte Anfrage in angemessener Frist
keine Angebote eingegangen sind.
3Auf Anforderung der Regulierungsbehörde sind die Netzbetreiber verpflichtet, weitere Unterlagen vorzulegen,
soweit dies zum Nachweis einer Teilnetzbildung erforderlich ist.
§§§
(1) 1Netzbetreiber können in
den „Geschäftsbedingungen für den Gastransport“ die Ausübung von Kapazitätsrechten nach § 4 Abs.2 von einer Verbindung der auf Einspeisung mit den auf Ausspeisung gerichteten Rechten von Transportkunden abhängig machen (Portfolio).
2Das Recht, Gas an jedem gebuchten Einspeisepunkt für die Ausspeisung an jedem gebuchten Ausspeisepunkt
im betreffenden Netz oder Teilnetz bereitzustellen, darf dadurch nicht beschränkt werden.
3Netzbetreiber haben anzugeben, nach welchen Regeln Transportkunden Ein- und Ausspeisepunkte miteinander verbinden können, die nicht dem Portfolio desselben Portfolioinhabers angehören.
4Ein Portfoliovertrag kann Kapazitätsrechte eines oder mehrerer Transportkunden an mindestens einem Ein- und einem Ausspeisepunkt enthalten.
5Ein Portfoliovertrag muss Regeln darüber enthalten, wie der Netzbetreiber den Austausch von Gas zwischen unterschiedlichen Portfolios ermöglicht.
(2) Innerhalb der nach § 6 ermittelten und festgelegten Grenzen ist eine Erweiterung des Portfolios für Transportkunden ohne erneute hydraulische Prüfung zu ermöglichen.
(3) 1Netzbetreiber sollen Transportkunden im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten und Kapazitäten anbieten, gebuchte Kapazitäten eines Portfolios jeweils zwischen Einspeisepunkten und jeweils zwischen Ausspeisepunkten zu verlagern.
2Die Verlagerung erhöht nicht den Umfang der Kapazitätsrechte.
§§§
(1) 1aDer Zugang zu örtlichen Verteilernetzen zur Gasversorgung von Letztverbrauchern erfolgt auf der Grundlage eines Transportvertrages, in dem Ein- und Ausspeisepunkte und die Vorhalteleistung am Ausspeisepunkt zu bestimmen sind;
1b§ 3 Abs.2 Satz 2 und 3 sowie die §§ 4, 6, 7, 9 bis 11, 12 Satz 2, die §§ 13 bis 17, 20 Abs.1 Nr.6, 8 und 9 sowie § 21 Abs.2 Nr.5, 6, 8, 10 und 11 finden keine Anwendung.
2aVerträge nach Satz 1 sind vorrangig
mit Transportkunden, die Biomethan und Gas aus Biomasse einspeisen, zu schließen, soweit diese Gase netzkompatibel sind und keine bestehenden Verträge entgegenstehen;
2bdie sichere Versorgung von Letztverbrauchern darf hierdurch auch bei Vertragsänderung oder Vertragsverlängerung nicht eingeschränkt werden.
(2) 1Betreiber von örtlichen Verteilernetzen haben für Transportanfragen nach Absatz 1 standardisierte Formulare in deutscher Sprache zur Verfügung zu stellen, die von ihren Internetseiten heruntergeladen werden können.
2Der Netzbetreiber kann im Formular insbesondere Angaben zu folgenden Punkten fordern:
(3) 1Sofern in einem örtlichen Verteilernetz mit mehreren Einspeisepunkten eine vollständige Erreichbarkeit aller Ausspeisepunkte von jedem Einspeisepunkt nicht gegeben ist, kann der Netzbetreiber Zuordnungsauflagen für bestimmte Ein- und Ausspeisepunkte sowie deren zeitliche oder leistungsmäßige Beschränkung festlegen.
2Handelt es sich bei den Einspeisepunkten um Netzkopplungspunkte zu vorgelagerten Netzen unterschiedlicher Netzbetreiber, kann der örtliche Verteilernetzbetreiber
Maßnahmen nach § 6 Abs.3 Satz 2 und 3 und Abs.4 anwenden, soweit es für ihn wirtschaftlich
zumutbar ist.
(4) Führen Betreiber von örtlichen Verteilernetzen keinen Bilanzausgleich durch, gelten für sie die Hilfsdienste nach § 5 Abs.2 Nr.6 und 11 sowie Abs.3 Nr.3 als nicht erforderlich.
§§§
(1) Netzbetreiber haben feste oder unterbrechbare Kapazitäten nach der zeitlichen Reihenfolge zu vergeben, in der verbindliche Anfragen auf Abschluss der in § 3 Abs.2 bezeichneten Verträge bei ihm eingehen.
(2) 1Die zeitliche Reihenfolge wird zunächst nach dem Tag des Zugangs der Anfrage bestimmt.
2Innerhalb eines Tages eingegangene verbindliche Anfragen werden als gleichzeitig eingegangen behandelt, es sei denn, die Anfrage erfolgt im Rahmen eines Online-Buchungsverfahrens,
das den Online-Abschluss von Kapazitätsverträgen zulässt.
3Formale oder sonstige Unzulänglichkeiten
einer verbindlichen Anfrage seitens des Transportkunden führen nicht zu einer Änderung der Reihenfolge.
(3) 1Die Zuteilung von festen und unterbrechbaren Kapazitäten erfolgt so lange, wie diese unter Beachtung der technischen und hydraulischen Bedingungen des jeweiligen Netzes oder Teilnetzes und bereits anderweitig eingeräumter Kapazitäten zur Verfügung stehen.
2Für unterbrechbare Kapazitäten hat der Netzbetreiber dem Transportkunden die Gründe zu benennen, die für eine
Unterbrechung ursächlich sein können.
(4) 1Soweit feste Kapazitäten
durch Beendigung entsprechender Verträge oder aus anderen Gründen für den Netzbetreiber verfügbar werden, hat der Netzbetreiber zunächst denjenigen Transportkunden, die im jeweiligen Zeitraum unterbrechbare Kapazitäten erworben haben, deren Umwandlung in feste Kapazitäten anzubieten.
2Liegen mehrere nach Zeitraum und Umfang konkurrierende Anfragen von Transportkunden auf Umwandlung vor, ist der Anfrage desjenigen Transportkunden, dessen Vertrag über unterbrechbare Kapazität das weiter in der Vergangenheit liegende Abschlussdatum
aufweist, Vorrang einzuräumen.
3Noch verbleibende feste Kapazitäten werden entsprechend den Absätzen 1 und 2 vergeben.
(5) 1Eine Unterbrechung soll möglichst mit einer Vorlaufzeit von zwölf Stunden, mindestens jedoch zwei Stunden vor Eintritt der Unterbrechung angekündigt werden.
2Im Fall der Unterbrechung hat der Netzbetreiber die Gründe dafür offen zu legen.
(6) Netzbetreiber haben zu ermöglichen, dass von anderen Transportkunden erworbene Kapazitätsrechte mit Kapazitätsrechten, die direkt vom Netzbetreiber erworben werden, gebündelt werden können.
(7) 1Bei einem Wechsel des Lieferanten kann der neue Lieferant vom bisherigen Lieferanten die Übertragung der für die Versorgung des Kunden erforderlichen, vom bisherigen Lieferanten gebuchten Ein- und Ausspeisekapazitäten verlangen, wenn ihm die Versorgung des Kunden entsprechend der von ihm eingegangenen Lieferverpflichtung ansonsten nicht möglich ist und er dies gegenüber dem bisherigen Lieferanten begründet.
2Als erforderlich gilt die Höchstabnahmemenge des vorangegangenen Abnahmejahres.
3Satz 1 gilt nicht, wenn und
soweit der bisherige Lieferant nachweist, dass er, sofern durch
Rückgabe der Kapazitäten eine Reduzierung von Einspeisekapazitäten an Grenzübergangspunkten erfolgen müsste, die Kapazitäten zur Erfüllung vertraglicher Pflichten oder zur Ausübung vertraglicher Rechte aus
Gasimportverträgen benötigt.
(8) Der bisherige Lieferant hat dem neuen Lieferanten anzugeben, wenn die Belieferung über mehrere Netzkopplungspunkte oder Teilnetze erfolgt ist.
(9) 1Der Netzbetreiber hat sicherzustellen, dass Entscheidungen über die Zuteilung von Kapazitäten rechtzeitig erfolgen.
2Die Bearbeitung von Anfragen auf zeitlich
dringlichere Kapazitäten hat Vorrang.
§§§
(1) 1Ein vertraglicher Kapazitätsengpass liegt vor, wenn die täglich eingehenden Kapazitätsanfragen die freie Kapazität an bestimmten Einspeise-
oder Ausspeisepunkten für ein Netz oder Teilnetz übersteigen.
2Unbeschadet der Veröffentlichungspflichten nach § 20 Abs.1 Nr.8 für verfügbare technische und freie Kapazitäten in numerischer Form hat der Netzbetreiber auf
seiner Internetseite ein Informationssystem über die
Kapazitätsauslastung einzurichten.
(2) 1Das Informationssystem nach
Absatz 1 Satz 2 ist unter Verwendung der Ampelfarben einzurichten
(Ampelsystem).
2Dabei bedeutet,
(3) 1Werden bei der Buchung
durch Transportkunden 90 Prozent der verfügbaren technischen Kapazität überschritten, so sind die darüber hinausgehenden Kapazitäten nach dem in § 9 geregelten Verfahren erst nach Ablauf von 24 Stunden nach der Buchung zu vergeben.
2Bis dahin ist bei dem Ampelsystem zusätzlich zur gelben Ampelfarbe ein Hinweis darauf zu geben, wann diese
Frist abläuft.
3Stellt sich nach dem Ablauf dieser Frist heraus, dass ein Engpass im Sinne von Absatz 1 vorliegt, so findet nicht das Verfahren nach § 9, sondern das Versteigerungsverfahren nach Absatz 4 Anwendung.
(4) 1Wenn 90 Prozent oder mehr, aber weniger als 100 Prozent der verfügbaren technischen Kapazität bereits durch Transportkunden gebucht sind und ein Engpass nach Absatz 1
vorliegt, sind Kapazitäten abweichend von Absatz 3 Satz 1
vorrangig an Transportkunden, die Biomethan und Gas aus
Biomasse einspeisen, zu vergeben.
2Für die Zuteilung der verbleibenden freien Kapazitäten hat der Netzbetreiber einmal im Jahr ein Versteigerungsverfahren durchzuführen.
3Werden weitere Kapazitäten nach Durchführung des Versteigerungsverfahrens verfügbar, werden diese
im Verhältnis der nachgefragten Kapazitäten vorrangig den
Teilnehmern der Auktion nach Satz 2 anteilig angeboten.
4Weiterhin verbleibende freie Kapazitäten sind diskriminierungsfrei anzubieten.
5Die Kosten für die Aufbereitung von Biogas und für die Einspeisung in die Gasversorgungsnetze sind nicht vom Netzbetreiber zu tragen, sondern von demjenigen,
der diese Kosten veranlasst hat.
(5) Zum Zeitpunkt der Engpassveröffentlichung bereits verbindlich gebuchte Kapazitäten werden nicht in das besondere Zuteilungsverfahren einbezogen, auch wenn sie zu einer Auslastung des Netzes am Engpass oberhalb dieser Grenze beigetragen haben.
(6) 1Der Netzbetreiber hat vor Beginn des Gaswirtschaftsjahres ein Datum festzusetzen, bis zu dem Transportkunden
Anfragen nach Kapazität spätestens zu stellen haben, um an der Versteigerung teilzunehmen.
2Er hat dieses Datum in dem Ampelsystem zu veröffentlichen.
3Verspätet eingehende Anfragen nehmen an der Versteigerung nicht teil.
4Versteigerungserlöse, die über diejenigen Erlöse hinausgehen, die bei einer Zuteilung nach § 9 erzielt worden wären, sind unverzüglich für Maßnahmen zur
Beseitigung von Engpässen zu verwenden, hierfür zurückzustellen oder entgeltmindernd in den
Netznutzungsentgelten zu berücksichtigen.
5Die Erlöse sind von den Betreibern von Fernleitungsnetzen zu dokumentieren.
6Die Dokumentation ist der Regulierungsbehörde auf deren Verlangen vorzulegen.
§§§
1Soweit sich die Kapazitäten nach Abschluss der Transportverträge aus technischen Gründen vermindern, reduziert sich die vorzuhaltende Kapazität anteilig im Verhältnis
der von den Transportkunden gebuchten Kapazitäten.
2Die Gründe sind dem Transportkunden mitzuteilen.
§§§
1Verlangt die Partei eines Vertrages, der Regelungen über den Netzzugang enthält, eine Anpassung nach § 115
des Energiewirtschaftsgesetzes, kann die Anpassung nur für den gesamten Vertragsbestand eines Transportkunden bei einem Netzbetreiber
erfolgen.
2Der Inhaber bestehender Kapazitätsrechte hat einen Anspruch auf vorrangige Zurverfügungstellung entsprechender Kapazitäten, soweit diese verfügbar sind.
§§§
(1) 1Soweit der Transportkunde für gebuchte Kapazitäten bis 14.00 Uhr des Tages vor dem Erfüllungstag mitteilt, dass er diese nicht in Anspruch nimmt (Null-Nominierung),
ist der Netzbetreiber berechtigt, diese Kapazitäten ohne Befreiung
des Inhabers von der Zahlungspflicht für den Folgetag als
unterbrechbare Kapazitäten anzubieten.
2Dies gilt auch für eine Nominierung, die deutlich geringer ist als die gebuchte Kapazität.
3Das Recht zur Renominierung durch den Transportkunden bleibt davon unberührt.
4Netzbetreiber können Verträge über unterbrechbare Kapazitäten im Voraus unter der Bedingung abschließen, dass die Kapazitäten nach Satz 1 angeboten werden können.
(2) 1Netzbetreiber haben Transportkunden, die während eines Zeitraums von sechs Monaten ihre gebuchten Kapazitäten nicht oder nur in einem geringen Umfang in Anspruch nehmen, aufzufordern, diese Dritten anzubieten, um eine missbräuchliche Kapazitätshortung bei einem bestehenden Kapazitätsengpass zu
verhindern.
2Von diesen sechs Monaten muss einer der Monate entweder Oktober, November, Dezember, Januar, Februar oder März sein.
3Kommen Transportkunden der Aufforderung
innerhalb eines Monats nicht nach oder gelingt ihnen die Veräußerung innerhalb dieser Frist nicht, so ist der Netzbetreiber berechtigt und verpflichtet, die nicht genutzten Kapazitäten zu entziehen.
4Der Transportkunde kann der
Entziehung widersprechen, wenn er schriftlich schlüssig darlegt, dass er die Kapazitäten, deren Freigabe der Netzbetreiber verlangt, weiterhin benötigt, um bestehende vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen
oder bestehende vertragliche Rechte auszuüben.
5Netzbetreiber haben die entzogene Kapazität vorrangig denjenigen Transportkunden anzubieten, deren Bedarf wegen des Engpasses nicht vollständig befriedigt werden konnte.
(3) Verfügen Transportkunden für dieselben Ausspeisepunkte über verschiedene vertragliche Gasbeschaffungsalternativen, für die Kapazitäten an unterschiedlichen Einspeisepunkten gebucht sind und die nur alternativ genutzt werden, stellt dies keinen Nichtgebrauch von Kapazitäten nach Absatz 1 dar, sofern die nicht genutzten Kapazitäten dem Netzbetreiber oder Dritten für die vom Transportkunden bestimmten Zeiten der Nichtnutzung angeboten werden.
§§§
(1) 1Die Netzbetreiber haben bis zum
1.August 2006 eine gemeinsame elektronische Plattform für den Handel mit Kapazitätsrechten einzurichten, die alle Angebote gleichartiger Kapazität und Nachfragen nach Kapazität für dieselben Netze oder Teilnetze für die Nutzer der Plattform transparent machen muss.
2Bis zur Einrichtung dieser gemeinsamen Plattform haben die Betreiber von Fernleitungsnetzen im Internet jeweils für ihr Netz eine elektronische Handelsplattform für den Handel mit Kapazitätsrechten einzurichten, die auch Online-Verknüpfungen zu den Handelsplattformen der mit dem betreffenden Netz oder Teilnetz über Netzkopplungspunkte verbundenen Netze oder Teilnetze anderer
Netzbetreiber enthalten muss.
3Die Kosten für die Einrichtung und die Betriebskosten einer Handelsplattform können auf die Netznutzungsentgelte umgelegt werden.
(2) Transportkunden können erworbene Kapazitätsrechte ab Errichtung der gemeinsamen Handelsplattform ausschließlich unter Nutzung dieser Plattform an Dritte weiterveräußern oder zur Nutzung überlassen.
(3) 1Als Voraussetzung für die Teilnahme am Handel ist die Registrierung als Transportkunde bei der Handelsplattform erforderlich.
2Die Registrierung kann an bestimmte durch den Teilnehmer zu erbringende Nachweise, insbesondere hinsichtlich seiner Bonität und Zuverlässigkeit, geknüpft werden.
3Die Bedingungen für eine Registrierung müssen allen Händlern die Teilnahme am Sekundärhandel ermöglichen.
4Die Anonymität des Handelsvorgangs muss gegenüber Dritten gewährleistet sein.
(4) Die Entgelte für gehandelte Kapazitäten dürfen die ursprünglich mit den Netzbetreibern vereinbarten Entgelte nicht wesentlich überschreiten.
§§§
T-3 | Anbahnung | 15-17 |
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(1) 1Für Kapazitätsanfragen ist von den Betreibern von örtlichen Verteilernetzen mit über 100.000 angeschlossenen Endkunden, regionalen Verteilernetzen und Fernleitungsnetzen bis zum 1.August 2006 die Eingabe der Anfrage in einen gemeinsamen, über das Internet allgemein zugänglichen Kapazitäts- und Entgeltrechner vorzusehen, der das Ergebnis der Anfrage einschließlich alternativer Transportwege sowie der freien Kapazitäten unmittelbar ausgibt.
(2) 1Netzbetreiber haben für Kapazitätsanfragen standardisierte Formulare in deutscher Sprache zur Verfügung zu stellen, die von ihren Internetseiten heruntergeladen werden können.
2Betreiber von regionalen Verteilernetzen und Fernleitungsnetzen müssen die Formulare zusätzlich in englischer Sprache zur Verfügung stellen.
(3) 1Transportkunden sind berechtigt, Kapazitätsanfragen nach und verbindliche Anträge auf Ein- und Ausspeisekapazität und, soweit vom Netzbetreiber angeboten, Speicherkapazität zu bündeln und eigene Kapazitätsanfragen mit Anfragen anderer Transportkunden in gebündelter Form zu stellen.
2Netzbetreiber haben zu gewährleisten,
dass die Nutzung mehrerer Teilnetze ihres Netzes zu Transportzwecken im Wege eines einheitlichen Buchungsverfahrens und einer einheitlichen Abwicklung erfolgen kann.
(4) 1Netzbetreiber können bei einer für mehrere Transportkunden zusammengefassten Kapazitätsanfrage verlangen, dass die Transportkunden des Transportvertrages einen Vertreter und Empfangsbevollmächtigten benennen, der alle für das Zustandekommen
und die Abwicklung des Portfoliovertrages erforderlichen
Willenserklärungen einschließlich der Nominierungen
abgibt und entgegennimmt.
2Der Vertreter muss die zur Durchführung
des Gastransports erforderlichen technischen Kommunikationsmittel sicher beherrschen.
(5) 1Bis zum 1.August 2006 haben die Netzbetreiber ein Online-Buchungsverfahren einzurichten, das auch den Rechner nach Absatz 1 enthält.
2Bis zu diesem Zeitpunkt kann die Buchung in sonstiger Weise erfolgen.
§§§
(1) Der Netzbetreiber kann abhängig von den angebotenen Kapazitäten und Hilfsdiensten im Formular nach § 15 Abs.2 Angaben zu folgenden Punkten fordern:
(2) Kapazitätsverträge mit einer Laufzeit von
weniger als einem Jahr können frühestens drei Monate vor dem vorgesehenen ersten Liefertag,
weniger als einem Monat können frühestens 20 Werktage vor dem vorgesehenen ersten Liefertag
abgeschlossen werden.
§§§
1Bei einer unvollständigen Kapazitätsanfrage eines Transportkunden hat der Netzbetreiber dem Transportkunden spätestens zum Ablauf des nächsten Werktages nach Eingang der Kapazitätsanfrage mitzuteilen, welche Angaben für die Bearbeitung seiner Anfrage noch benötigt werden und ob ein Verfahren nach § 10
Abs.4 durchgeführt werden muss.
2Eine vollständige Kapazitätsanfrage hat der Netzbetreiber spätestens zwei Werktage nach Eingang der Anfrage zu beantworten.
3Gleichzeitig hat er ein vollständiges und bindendes Angebot abzugeben.
§§§
T-4 | Vertragliche Ausgestaltung | 18-19 |
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(1) Mit dem Zugang einer Erklärung des Transportkunden beim Netzbetreiber, mit der der Transportkunde ein bindendes Angebot des Netzbetreibers auf eine Transportleistung oder Hilfsdienste annimmt, kommt der Transportvertrag zustande.
(2) 1Der Abschluss von Transportverträgen darf vom Netzbetreiber nicht von der Forderung einer im Verhältnis zur jeweiligen Netznutzung unangemessenen Anforderung an den Nachweis der Kreditwürdigkeit, einer Schadensversicherung abhängig gemacht werden.
2In begründeten Fällen kann eine angemessene Sicherheitsleistung von Transportkunden verlangt werden.
(3) Netzbetreiber haben die Inanspruchnahme von einzelnen Hilfsdiensten, die zusätzlich zu § 5 Abs.3 angeboten werden, unabhängig voneinander zu ermöglichen.
(4) Netzbetreiber dürfen den Abschluss von Transportverträgen nicht davon abhängig machen, dass zwischen ihnen und den vom Transportkunden belieferten Letztverbrauchern ein Transportvertrag besteht oder gleichzeitig zustande kommt.
(5) Die Netzbetreiber dürfen den Transportkunden neben den Netznutzungsentgelten keine separaten Gebühren für Handlungen, die zum Abschluss und der Abwicklung von Transportverträgen erforderlich sind, in Rechnung stellen.
§§§
(1) Die Geschäftsbedingungen müssen mindestens Angaben zu den folgenden Gegenständen enthalten:
Regelungen zur Nutzung des Netzes, des Teilnetzes, der Ein- und Ausspeisepunkte;
Regelungen zur Abwicklung der Netzzugangsanfrage, der Buchung, der Nominierung;
Voraussetzungen für die Erhebung einer Sicherheitsleistung in begründeten Fällen;
(2) Die „Geschäftsbedingungen für den Gastransport“ sind an Regelungen gleicher Art in Netzkopplungsverträgen nach § 25 anzupassen.
§§§
T-5 | Informationspflichten | 20-22 |
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(1) Die Netzbetreiber sind verpflichtet, auf ihren Internetseiten regelmäßig folgende aktualisierte Angaben zu veröffentlichen:
(2) 1Sind Netzbetreiber auf Grund nicht von ihnen zu vertretender Umstände außerstande, Informationen nach Absatz 1 Nr.1, 2 oder 6 zu veröffentlichen, erstellen sie bis zum 1.Dezember 2005 einen mit Fristen versehenen Plan zur Beseitigung dieser Hindernisse für die Umsetzung (Aktionsplan).
2Netzbetreiber haben den Aktionsplan
der Regulierungsbehörde unverzüglich vorzulegen und auf ihren Internetseiten zu veröffentlichen.
(3) 1Absatz 1 findet keine Anwendung, soweit berechtigte Interessen des Netzbetreibers entgegenstehen.
2Berechtigte Interessen liegen insbesondere dann vor, wenn durch die Angaben Rückschlüsse auf das individuelle Verhalten von Netzzugangskunden oder Gruppen von Netzzugangskunden ermöglicht werden.
§§§
(1) 1Netzbetreiber sind verpflichtet,
regelmäßig aktualisiert auf ihren Internetseiten in deutscher Sprache alle Informationen zu veröffentlichen, die Transportkunden für eine Netznutzung benötigen.
2Betreiber von regionalen Verteilernetzen und Fernleitungsnetzen stellen diese Informationen zusätzlich in englischer Sprache zur Verfügung.
(2) Informationen nach Absatz 1 sind insbesondere:
die Regeln für den Anschluss anderer Netze an das vom Netzbetreiber betriebene Netz;
geplanter Bau von Leitungen und im Bau befindliche Leitungen und Verdichterstationen;
§§§
(1) 1Die Netzbetreiber sind verpflichtet, im Internet eine gemeinsame Gasnetzkarte in
elektronischer Form für Deutschland zu veröffentlichen.
2Diese enthält die gesamte Gasnetzinfrastruktur in Deutschland einschließlich der Speicher, vorgelagerte Rohrleitungsnetze im Sinne von § 27 des Energiewirtschaftsgesetzes und Anlagen für Hilfsdienste farblich unterschieden nach den jeweiligen Eigentumsverhältnissen sowie die Teilnetze, Netzkopplungspunkte, Hauptflussrichtungen, eine Trennung nach L- und H-Gasnetzen sowie die Druckverhältnisse.
(2) Betreiber von Fernleitungsnetzen und Betreiber von regionalen Verteilernetzen haben bis zum 1.Februar 2006 auf ihren Internetseiten die Möglichkeit zu schaffen, dass Transportkunden untereinander kommunizieren können (Bulletin Board).
(3) 1aNetzbetreiber haben täglich ein Protokoll der tatsächlichen zusammengefassten Lastflüsse zu führen, soweit sie über eigene Messeinrichtungen verfügen;
1bdiese Protokolle sind drei Monate lang aufzubewahren.
2aNetzbetreiber haben auch Aufzeichnungen über alle Informationen, die für die Berechnung und die Bereitstellung des Zugangs zu verfügbaren Kapazitäten von Bedeutung sind, sowie über eingetretene Gasflussunterbrechungen zu führen;
2bdiese Aufzeichnungen sind ein
Jahr lang aufzubewahren.
3Die Aufzeichnungen nach den Sätzen 1 und 2 sind der Regulierungsbehörde für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben auf Anfrage offen zu legen.
4Die Regulierungsbehörde legt
den Beginn der Pflicht zur Führung der Protokolle nach Satz 1 durch Allgemeinverfügung, die im Amtsblatt der Regulierungsbehörde und auf ihrer Internetseite bekannt zu machen ist, fest.
§§§
T-6 | Nutzung mehrerer Netze | 23-25 |
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1Die Netzbetreiber sind verpflichtet, bis zum 1.Februar 2006 einheitliche Regeln und standardisierte Verfahren zu entwickeln, die den Datenaustausch, die Überwachung und die Steuerung einschließen.
2Auf Antrag eines Netzbetreibers kann die Frist nach Satz 1 durch die Regulierungsbehörde um bis zu höchstens sechs Monate verlängert werden.
3Der Antrag bedarf der Schriftform und ist
schlüssig zu begründen.
4Er ist spätestens einen Monat vor Ablauf der Frist bei der Regulierungsbehörde zu stellen.
§§§
Die Vertragsgestaltung nach § 20 Abs.1b Satz 5 des Energiewirtschaftsgesetzes umfasst die Vorbereitung von Einspeise- oder Ausspeiseverträgen bis zur Unterschriftsreife.
§§§
(1) 1Netzbetreiber sind verpflichtet, mit Betreibern von Netzen, mit denen sie über einen Netzkopplungspunkt
verbunden sind, Netzkopplungsverträge abzuschließen.
2Die Regelungen sind so zu gestalten, dass die Vertraulichkeit wirtschaftlich sensibler Daten oder Informationen
gewahrt ist.
(2) 1Netzkopplungsverträge sollen mit dem Ziel der Vereinfachung und Beschleunigung des Netzzugangs die Bedingungen der Übergabe oder der Übernahme von Gas aus einem Netz in
ein anderes Netz so regeln, dass für Kapazitätsanfragen, die diesen Bedingungen entsprechen, keine erneute Prüfung der geregelten Sachverhalte erfolgt und ein Vertragsschluss ohne weitere
Verhandlungen möglich ist.
2Netzkopplungsverträge müssen mindestens
Angaben zu den folgenden Gegenständen enthalten:
notwendige Informationspflichten zur Abwicklung von Transporten;
transparente und objektive Allokationsregeln für den Netzkopplungspunkt;
Bedingungen für die Einstellung oder Reduzierung der Gasbereitstellung oder Gasübernahme;
(3) 1Die nach Absatz 2 Satz 2 Nr.2 vereinbarten Allokationsregeln sollen die Ziele der Vereinfachung und Beschleunigung der Netznutzung berücksichtigen und eine einheitliche
und diskriminierungsfreie Anwendung auf alle am Netzkopplungspunkt übernommenen Gasmengen gewährleisten.
2Für Transportkunden muss erkennbar
sein, welches Allokationsverfahren für bestimmte Transportverträge
zur Anwendung kommen soll.
(4) Für die unter Absatz 2 Satz 2 Nr.7 genannten technischen Kriterien gelten diejenigen Vereinbarungen, die für den jeweiligen Ein- und Ausspeisepunkt in einem Netzkopplungsvertrag, Netzanschlussvertrag oder in sonstigen Verträgen zum Stichtag 1.Januar 2004 wirksam waren.
(5) 1Ferner haben die
Netzbetreiber untereinander an ihren Netzkopplungspunkten Bilanzkonten einzurichten, die gewährleisten, dass für Stationsstillstandszeiten bei Gasflussrichtungswechsel, minimalem Gasfluss oder Messungenauigkeiten die Transportverträge unterbrechungsfrei erfüllt werden.
2Ein Bilanzkonto umfasst bis zu
drei Stundenmengen der Stationskapazität.
(6) Netzbetreiber haben die zeitgleiche Buchung von Ausspeisekapazität im Gas abgebenden Netz mit einer identischen Einspeisekapazität im Gas übernehmenden Netz zu ermöglichen.
§§§
T-7 | Bilanzausgleich | 26-33 |
---|
(1) Transportkunden haben Ein- und Ausspeisungen durch geeignete Maßnahmen möglichst zeitgleich aufeinander anzupassen.
(2) 1Netzbetreiber haben in einem Bilanzkreissystem Transportkunden einen Ausgleich für Abweichungen von deren Ein- und Ausspeisungen innerhalb der in § 30 beschriebenen Toleranzgrenzen ohne gesondertes Entgelt anzubieten (Basisbilanzausgleich).
2Sie haben ferner diskriminierungsfrei einen Ausgleich von Abweichungen, die über die Toleranzgrenzen hinausgehen, gegen gesondertes Entgelt anzubieten.
§§§
(1) Der Transportkunde hat bis 14.00 Uhr die am Folgetag beabsichtigte Inanspruchnahme von Ein- und Ausspeisekapazitäten nach Stundenmengen in Kilowatt pro Stunde gegenüber den Netzbetreibern, deren Netz berührt wird, anzumelden (Nominierung).
(2) Netzbetreiber sind verpflichtet, die netzübergreifenden Nominierungen, soweit technisch erforderlich, untereinander abzugleichen.
(3) Die Mengen, die jeweils in demselben Netz oder Teilnetz und in demselben Zeitraum transportiert oder ausgespeist werden sollen und unterschiedliche Kapazitätsbuchungen betreffen, können vom Transportkunden für dieselben Ein- und Ausspeisepunkte zusammengefasst nominiert werden.
(4) 1Transportkunden können einen Bilanzkreisverantwortlichen mit der Nominierung beauftragen.
2Dieser nominiert im Namen der ihn beauftragenden Transportkunden gegenüber dem Netzbetreiber.
3Die vertraglichen Verpflichtungen zwischen Transportkunde und Netzbetreiber bleiben hiervon
unberührt.
(5) 1Nachträgliche Änderungen von Nominierungen (Renominierungen) am Erfüllungstag sind zulässig.
2Einzelheiten regeln die „Geschäftsbedingungen für den Gastransport“.
(6) Der Gastag beginnt um 6.00 Uhr und endet um 6.00 Uhr des folgenden Tages.
(7) Der für die Netzsteuerung verantwortliche Netzbetreiber kann in die Ausübung von Kapazitätsrechten eingreifen, wenn dies auf Grund kurzfristig auftretender technischer Probleme zur Gewährleistung der Sicherheit des Netzbetriebs erforderlich ist.
§§§
1Netzbetreiber haben Transportkunden für die Mengenanmeldung neben dem Standardnominierungsverfahren im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten ein Nominierungsersatzverfahren
anzubieten.
2Dies kann darin bestehen, dass den Transportkunden die Möglichkeit eröffnet wird, bei der Belieferung von Letztverbrauchern, für die kein Lastprofilverfahren zur Anwendung kommt, eine Nominierung mit Zeitversatz vorzunehmen.
3Das Angebot hat den Anforderungen des
§ 21 Abs.1 des Energiewirtschaftsgesetzes zu entsprechen.
4Ist dem Netzbetreiber ein solches Angebot nicht möglich oder unzumutbar, hat er dies schlüssig zu begründen.
§§§
(1) Netzbetreiber haben für die Abwicklung der Gaslieferungen an Letztverbraucher bis zu einer maximalen stündlichen Ausspeiseleistung von 500 Kilowatt und bis zu einer maximalen jährlichen Entnahme von 1,5 Millionen Kilowattstunden vereinfachte Methoden (Standardlastprofile) anzuwenden.
(2) 1Die Netzbetreiber können Lastprofile auch für Letztverbraucher mit höheren maximalen Ausspeiseleistungen oder höheren jährlichen Ausspeisungen als die in Absatz 1 genannten Grenzwerte festlegen.
2Darüber hinaus können die Netzbetreiber abweichend von Absatz 1 auch niedrigere Grenzwerte festlegen, wenn bei Berücksichtigung der in Absatz 1 genannten Grenzwerte ein funktionierender
Netzbetrieb technisch nicht zu gewährleisten ist oder bestimmte Transportkunden eine wirtschaftlich unangemessene Benachteiligung gegenüber anderen Transportkunden erfahren könnten.
3Legt ein Netzbetreiber niedrigere Grenzwerte fest, so hat er die Gründe dafür der Regulierungsbehörde auf Anforderung darzulegen.
4Höhere oder niedrigere Grenzwerte kann der Netzbetreiber auch lediglich für einzelne Gruppen von Letztverbrauchern im Sinne des Absatzes 3 festlegen.
5Innerhalb einer solchen Lastprofilgruppe sind die Grenzwerte jedoch einheitlich
auf alle Letztverbraucher anzuwenden.
(3) Standardlastprofile müssen sich am typischen Abnahmeprofil verschiedener Gruppen von Letztverbrauchern, insbesondere
orientieren.
(4) 1Die Nominierung des Transportkunden zur Belieferung von Lastprofilkunden hat dem Lastprofil unter Berücksichtigung der Temperaturprognose des Vortages zu
entsprechen.
2Maßgeblich ist die Temperaturprognose
von 12.00 Uhr der Wetterstation, die der Netzbetreiber in seinen „Geschäftsbedingungen für den Gastransport“ benannt hat.
(5) 1Die Ein- und Ausspeisedifferenzen, die durch den Einsatz des nominierten Lastprofils und der tatsächlichen Ausspeisung beim Letztverbraucher zwangsläufig entstehen, hat der Netzbetreiber auszugleichen und monatlich zunächst vorläufig
abzurechnen.
2Der Netzbetreiber kann für die Abrechnung entweder ein analytisches oder ein synthetisches Lastprofilverfahren anwenden.
3Hierzu hat der Netzbetreiber in dem entsprechenden Monat durch ein rechnerisches Verfahren die jeweiligen Ein- und Ausspeisedifferenzen zu ermitteln, die auf die Gesamtheit
der Lastprofilkunden in seinem Netz entfallen.
4Diese Differenzen gelten als vom Netzbetreiber geliefert oder entnommen und werden von diesem auf die Transportkunden, die Letztverbraucher mit Lastprofilen beliefern,
aufgeteilt.
5Die Aufteilung erfolgt unter Zuhilfenahme der über die Lastprofile sich ergebenden Ausspeisungen für jeden Letztverbraucher getrennt.
(6) 1Nimmt der Netzbetreiber innerhalb des betreffenden Abrechnungsmonats Differenzmengen entgegen, so hat er hierfür den Transportkunden entsprechend der Aufteilung einen Arbeitspreis zu vergüten.
2Differenzmengen, die vom Netzbetreiber geliefert werden, hat der Netzbetreiber den Transportkunden mit einem Arbeitspreis und einem Leistungspreis in Rechnung zu stellen.
(7) 1Die endgültige Abrechnung von Ein- oder Ausspeisedifferenzen nach Absatz 5 gegenüber einem Transportkunden für einen Lastprofilkunden hat jährlich oder am Ende des Vertragszeitraums auf der Basis der an der entsprechenden Entnahmestelle durch Messung ermittelten tatsächlichen Ausspeisemengen zu erfolgen.
2Bei der Ermittlung der Ein- oder Ausspeisedifferenzen sind die vom Transportkunden im Abrechnungszeitraum gemäß Lastprofil bereitgestellten Mengen sowie die vorläufig
abgerechneten Mengen zu berücksichtigen.
(8) 1Der Netzbetreiber hat für den Ausgleich der Ein- oder Ausspeisedifferenzen über eine Ausschreibung von Kapazitäten einen Bezugs- und Einspeisevertrag abzuschließen.
2Sollte sich hierzu kein Händler bereit erklären, hat der jeweilige Grundversorger einen Bezugs- und Einspeisevertrag mit dem Netzbetreiber abzuschließen.
§§§
(1) 1Betreiber von Fernleitungsnetzen und regionalen Verteilernetzen haben im Rahmen der ihnen und dem Transportkunden auf Grund dessen Buchung zur Verfügung stehenden Kapazitäten mindestens einen Basisbilanzausgleich innerhalb einer stündlichen Toleranzgrenze von 10 Prozent und einer kumulierten Toleranzgrenze von mindestens einer Stundenmenge jeweils bezogen auf den niedrigeren Wert von gebuchter Ein- oder Ausspeiseleistung anzubieten.
2Betreiber von örtlichen Verteilernetzen trifft die Pflicht zum Angebot von Basisbilanzausgleich nur im Rahmen der technischen Möglichkeiten ihres Netzes und soweit sie auch den
erweiterten Bilanzausgleich nach § 26 Abs.2 anbieten.
(2) 1Transportkunden können einen an der Transportkette beteiligten Netzbetreiber mit dem Bilanzausgleich beauftragen.
2Dieser Netzbetreiber hat, sofern
dies der Transportkunde wünscht, den Bilanzausgleich auch für Ein- und Ausspeisungen der Abnehmer des Transportkunden in den seinem Netz nachgelagerten Netzen durchzuführen.
3Dem Netzbetreiber, der im Auftrag des
Transportkunden den Bilanzausgleich nach Absatz 1 durchführt, sind die Messdaten des letzten Ausspeisepunktes in der Transportkette von dem jeweiligen Netzbetreiber im Wege des automatisierten Abrufs über das
Internet zur Verfügung zu stellen.
4Alle an einer Transportkette beteiligten Netzbetreiber haben an Netzkopplungspunkten
zusammenzuarbeiten, um die Weitergabe der
notwendigen Daten zu gewährleisten.
5Abweichungen, die sich am Ende des Vertragszeitraums und innerhalb der Toleranzgrenzen als Mehr- und Mindermengen ergeben, werden vom Netzbetreiber mit dem gleichen Preis
vergütet oder in Rechnung gestellt.
6Für Differenzmengen, die sich außerhalb der Toleranzgrenzen ergeben, können auf den Arbeitspreis angemessene Auf- und Abschläge erhoben werden.
§§§
(1) 1Der Ausgleich von Abweichungen zwischen Einspeise- und Ausspeisemengen eines oder mehrerer Transportkunden wird in einem Bilanzkreis durchgeführt.
2Netzbetreiber sind verpflichtet, Bilanzzonen festzulegen, in denen Bilanzkreise angemeldet werden
können.
3Eine Bilanzzone umfasst mindestens ein Teilnetz.
4Die Netzbetreiber sind im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten verpflichtet, die Anzahl der Bilanzzonen so gering wie möglich zu halten.
(2) 1Netzbetreiber haben für jeden angemeldeten Bilanzkreis ein Bilanzkonto einzurichten.
2Die Zuordnung eines Bilanzkreises als Unterbilanzkreis zu einem anderen Bilanzkreis ist mit Zustimmung des jeweils anderen Bilanzkreisverantwortlichen zulässig.
3Die Netzbetreiber haben der Abrechnung eines Bilanzkreises den Saldo des Bilanzkontos zu Grunde zu legen, der sich aus den in einem Abrechnungszeitraum registrierten Abweichungen der Ein- und Ausspeisungen aller dem jeweiligen Bilanzkreis zugeordneten Transportkunden ergibt.
4Dieser Saldo wird von dem jeweiligen Netzbetreiber an den Bilanzkreisverantwortlichen gemeldet.
(3) 1Für jeden Bilanzkreis ist ein Bilanzkreisverantwortlicher gegenüber dem Netzbetreiber zu benennen.
2Der Bilanzkreisverantwortliche ist ein bei dem Netzbetreiber angemeldeter Transportkunde, mit dem ein Bilanzkreisvertrag abgeschlossen ist.
3Der Bilanzkreisverantwortliche
trägt neben den Transportkunden des Bilanzkreises gegenüber dem Netzbetreiber die wirtschaftliche Verantwortung für Abweichungen zwischen Ein- und Ausspeisungen eines Bilanzkreises.
§§§
(1) Bilanzkreisverantwortliche schließen mit Netzbetreibern einen Vertrag über den Ausgleich und die Abrechnung von Abweichungen zwischen ein- und ausgespeisten Gasmengen (Bilanzkreisvertrag).
(2) Transportkunden ordnen jeden von ihnen genutzten Einspeisepunkt und Ausspeisepunkt einem von ihnen angemeldeten Bilanzkreis oder einem anderen Bilanzkreis mit Zustimmung des Bilanzkreisverantwortlichen zu.
§§§
(1) 1Netzbetreiber haben ihrem aktuellen Informationsstand entsprechende Informationen über den Ausgleichsstatus der Transportkunden diesen unverzüglich
bereitzustellen.
2Die Informationen sollen in einer
Form zur Verfügung gestellt werden, die es den Transportkunden
oder einem von ihnen beauftragten Dritten ermöglicht,
rechtzeitig Ausgleichsmaßnahmen zu ergreifen.
(2) 1Für Letztverbraucher mit einer
jährlichen Entnahme von mindestens 1,5 Millionen Kilowattstunden richten Netzbetreiber, an deren Netze die Letztverbraucher angeschlossen sind, soweit für den Netzzugang erforderlich, Datenübertragungssysteme ein, die die Ausspeisewerte stündlich in maschinenlesbarer Form an Transportkunden
und die an der Erbringung von Ausgleichsleistungen beteiligten Netzbetreiber übermitteln.
2Diese Leistung kann in entsprechender Anwendung des § 21b des Energiewirtschaftsgesetzes auch von einem Dritten erbracht werden.
3Die Letztverbraucher haben den Einbau zu dulden.
4Bei unverschuldetem Ausfall oder nicht rechtzeitiger Verfügbarkeit der Systeme wird nach einem Ersatzwertverfahren abgerechnet.
5Die Kosten des Einbaus werden auf die voraussichtliche Lebensdauer des Übertragungssystems bezogen und in monatlichen Nutzungsgebühren abgerechnet.
6Sie sind vom Transportkunden zu tragen.
§§§
T-8 | Gasbeschaffenheit | 34-35 |
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(1) 1Soweit für einen effizienten Netzzugang erforderlich, haben Netzbetreiber über den Basisbilanzausgleich
hinaus weitere Dienstleistungen anzubieten, die Transportkunden
die zeitgleiche Anpassung von Ein- und Ausspeisemengen
ermöglichen.
2Dies umfasst einen erweiterten Bilanzausgleich für Transportkunden von Biogas mit einem Bilanzierungszeitraum von zwölf Monaten, der diskriminierungsfrei anzubieten ist.
3Dazu können Verfahren gehören, bei denen der Transportkunde dem Netzbetreiber eine flexible Aufkommensquelle zur Online-Steuerung zur Verfügung stellt.
4Das Angebot hat den Anforderungen
nach § 21 Abs.1 des Energiewirtschaftsgesetzes zu entsprechen.
5Ist dem Netzbetreiber ein solches Angebot nicht möglich oder unzumutbar, muss er dies schlüssig begründen.
(2) Bietet ein Netzbetreiber Dienstleistungen im Sinne von Absatz 1 an, die sowohl die Speicherung als auch den Transport und die dafür notwendigen Kapazitäten sowie eine mit der Ausspeicherung zeitgleiche Bereitstellung von Gas beim Kunden einschließen (Systemspeicher), so kann der Transportkunde im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten ohne Einschränkung durch Minimalflussanforderungen oder Einspeicherungs- und Ausspeicherungsperioden das Gas an jedem beliebigen Ein- und Ausspeisepunkt im Gasversorgungsnetz des jeweiligen Netzbetreibers ein- und ausspeisen.
§§§
(1) 1Der Transportkunde hat sicherzustellen, dass das zur Einspeisung anstehende Gas den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht und kompatibel im Sinne des Absatzes 2 ist.
2Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik wird vermutet, wenn die technischen Regeln der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfachs eV eingehalten worden sind.
(2) Die Kompatibilität des zur Einspeisung anstehenden Gases des Transportkunden ist gegeben, wenn der Transportkunde das Gas an dem Einspeisepunkt mit einer Spezifikation entsprechend den Anforderungen des Netzbetreibers zur Übergabe anstellt, die für die Übernahme des Gases in den relevanten Netzteilen keine Maßnahmen des Netzbetreibers zum Druckausgleich oder zur Umwandlung des Gases zur Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten und Verhältnisse auch aus Gründen der Anwendungstechnik in den relevanten Netzbereichen erfordert.
(3) 1Ist die Kompatibilität des zur Einspeisung anstehenden Gases nicht gegeben, hat der Netzbetreiber, soweit technisch möglich und zumutbar, dem Transportkunden ein Angebot zur Herstellung der Kompatibilität zu Bedingungen zu unterbreiten, die den Anforderungen nach § 21 Abs.1 des Energiewirtschaftsgesetzes
entsprechen.
2Ist ihm ein solches Angebot nicht möglich oder unzumutbar, muss der Netzbetreiber dies begründen.
§§§
T-9 | Verweigerung des Netzzugangs | 36 |
---|
(1) 1Gasversorgungsunternehmen haben den Antrag nach § 25 Satz 2 des Energiewirtschaftsgesetzes bei der Regulierungsbehörde spätestens bis zum Juni eines Jahres
zu stellen.
2Eine spätere Antragstellung ist nur zulässig, wenn der Netzzugangsverweigerungsgrund nach dem in Satz 1 genannten Zeitpunkt entstanden ist.
3Dem Antrag sind alle für die Prüfung erforderlichen Angaben über die Art und den Umfang der Unzumutbarkeit und die von dem Gasversorgungsunternehmen zu deren Abwendung
unternommenen Anstrengungen beizufügen.
(2) 1Soweit nach Artikel 27 Abs.2
der Richtlinie 2003/55/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
26.Juni 2003 über gemeinsame Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt und zur Aufhebung der Richtlinie 98/30/EG (ABl.EU Nr.L 176 S.57) die Beteiligung der Kommission der Europäischen Gemeinschaften (EG-Beteiligungsverfahren) vorgesehen ist, leitet die
Regulierungsbehörde dieses Verfahren ein.
2aDie Regulierungsbehörde hat
eine Entscheidung über einen Antrag nach Absatz 1 Satz 1 nach Maßgabe einer endgültigen Entscheidung der Kommission nach Artikel 27 Abs.2 in Verbindung mit Artikel 30 Abs.2 der Richtlinie 2003/55/EG zu ändern oder
aufzuheben;
2bdie §§ 48 und 49 des Verwaltungsverfahrensgesetzes bleiben unberührt.
§§§
T-10 | Wechsel | 37 |
---|
(1) 1Die Netzbetreiber sind verpflichtet, zur Vereinfachung des Lieferantenwechsels bis zum
1.Februar 2006 einheitliche Verfahren zu entwickeln.
2Bis zum 1.August 2006 ist der elektronische Datenaustausch im Verhältnis zu den Transportkunden in einem einheitlichen Format zu ermöglichen.
3Auf Antrag eines Netzbetreibers können die Fristen nach den Sätzen 1 und 2 durch die Regulierungsbehörde
um bis zu sechs Monate verlängert werden.
4Der Antrag bedarf der Schriftform und ist schlüssig zu begründen.
5Er ist spätestens einen Monat vor Ablauf der Frist bei der Regulierungsbehörde einzureichen.
(2) Die Netzbetreiber haben auf eine größtmögliche Automatisierung der Bearbeitung von Kundendaten hinzuwirken.
(3) An der Festlegung der Prozesse und des Formats des Datenaustauschs sind die Transportkunden in geeigneter Form zu beteiligen.
(4) 1Der Wechsel von Entnahmestellen von Lastprofilkunden zu anderen Lieferanten ist zum Ende eines Kalendermonats durch An- und Abmeldung möglich.
2Der neue Lieferant meldet dem Netzbetreiber spätestens einen Monat vor dem beabsichtigten Beginn der Lieferung alle Entnahmestellen seiner neuen Kunden, die an das Verteilernetz des Netzbetreibers angeschlossen sind, und den beabsichtigten Beginn der Netznutzung.
3Die Entnahmestelle ist anhand von nicht mehr als zwei mitgeteilten Daten zu identifizieren.
4Es soll eine der folgenden Datenkombinationen mitgeteilt werden:
5Der Netzbetreiber darf die Meldung zurückweisen, wenn die Entnahmestelle nicht eindeutig identifizierbar
ist.
6In diesem Fall ist die Meldung für diese Entnahmestelle unwirksam.
7Änderungen sonstiger wesentlicher Kundendaten sollen wechselseitig unverzüglich mitgeteilt
werden.
(5) 1Netzbetreiber dürfen den Lieferantenwechsel nicht von anderen Bedingungen als den in den Absätzen 1 bis 4 und den in § 18 Abs.4 genannten abhängig machen.
2§ 42 Abs.7 Nr.4 bleibt unberührt.
§§§
T-11 | Messung | 38-41 |
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(1) Der Messstellenbetreiber nimmt die Messung von Gasmengen vor.
(2) Die Messung erfolgt durch eine kontinuierliche Erfassung der entnommenen Gasmenge sowie gegebenenfalls durch stündliche registrierende Leistungsmessung, sofern es sich nicht um Kunden handelt, für die Lastprofile gelten.
(3) 1Im Fall einer Vereinbarung
nach § 21b Abs.2 oder 3 des Energiewirtschaftsgesetzes ist der Messstellenbetreiber verpflichtet, dem Netzbetreiber die Zählwerte zu bestimmten Stichtagen elektronisch zu übermitteln.
2Der Netzbetreiber kann Kontrollablesungen durchführen.
§§§
(1) 1Der Messstellenbetreiber hat dafür Sorge zu tragen, dass eine einwandfreie Messung des Gasflusses sowie die Datenübertragung gewährleistet sind.
2aDer Messstellenbetreiber bestimmt
Art, Zahl und Größe von Mess- und Steuereinrichtungen;
2bdie Bestimmung muss unter Berücksichtigung netzwirtschaftlicher Belange zur Höhe des Verbrauchs in einem angemessenen Verhältnis stehen.
(2) 1Der Kunde haftet für das Abhandenkommen und die Beschädigung von Mess- und Steuereinrichtungen, soweit ihn daran ein Verschulden trifft.
2Er hat den Verlust, Beschädigungen und Störungen dieser Einrichtungen dem Messstellenbetreiber unverzüglich mitzuteilen.
§§§
(1) 1Der Transportkunde kann jederzeit die Nachprüfung der Messeinrichtungen durch eine Eichbehörde oder eine staatlich anerkannte Prüfstelle im Sinne des § 2 Abs.4 des Eichgesetzes verlangen.
2Stellt der Transportkunde den Antrag auf Nachprüfung nicht bei dem Messstellenbetreiber, so hat er diesen zugleich mit der Antragstellung zu benachrichtigen.
(2) Die Kosten der Nachprüfung fallen dem Messstellenbetreiber zur Last, falls die Abweichung die eichrechtlichen Verkehrsfehlergrenzen überschreitet, sonst dem Transportkunden.
§§§
Ergibt eine Prüfung der Messeinrichtungen eine Überschreitung der gesetzlichen Verkehrsfehlergrenzen und ist die Größe des Fehlers nicht einwandfrei festzustellen oder zeigt eine Messeinrichtung nicht an (Messfehler), so hat der Netzbetreiber die Daten für die Zeit seit der letzten fehlerfreien Ablesung aus dem Durchschnittsverbrauch des ihr vorhergehenden und des der Beseitigung des Fehlers nachfolgenden Ablesezeitraums oder auf Grund des Vorjahreswertes durch Schätzung zu ermitteln.
§§§
T-12 | Befugnisse | 42-43 |
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(1) Zur Verwirklichung eines effizienten Netzzugangs und der in § 1 Abs.1 des Energiewirtschaftsgesetzes genannten Zwecke kann die Regulierungsbehörde unter Beachtung der Anforderungen eines sicheren Netzbetriebs Entscheidungen durch Festlegungen nach § 29 Abs.1 des Energiewirtschaftsgesetzes treffen
(2) Die Regulierungsbehörde kann auch Festlegungen treffen über Regeln zur Vereinheitlichung von Versteigerungsverfahren bei vertraglichen Kapazitätsengpässen nach § 10 Abs.4, die objektiv, nachvollziehbar und diskriminierungsfrei sein und die Belange aller Transportkunden berücksichtigen müssen.
(3) Festlegungen können auch die Netzbetreiber verpflichten, über die zu veröffentlichenden netzbezogenen Daten nach § 20 Abs.1, die netznutzungsrelevanten Informationen nach § 21 und die Aufzeichnungspflichten und Veröffentlichungspflichten nach § 22 Abs.1 und 2 hinaus weitere Informationen zu veröffentlichen, die für den Wettbewerb im Gashandel oder bei der Belieferung von Kunden erforderlich sind.
(4) 1Die Regulierungsbehörde kann bei Standardlastprofilen nach § 29 nach Anhörung der Verbände der Netzbetreiber und der Verbände der Transportkunden für einzelne Verbrauchsgruppen auch
sonstige Abwicklungsregelungen für das synthetische Verfahren,
ein einheitliches Anwendungssystem für das analytische Verfahren
festlegen.
2Sie kann für die Erarbeitung von Lastprofilen für bestimmte Verbrauchsgruppen terminliche Vorgaben
machen.
3Dabei sind die Erfahrungen der Marktteilnehmer angemessen zu berücksichtigen.
(5) 1Die Regulierungsbehörde kann durch Festlegung auch Kriterien für eine Anpassung der Grenzen durch die Netzbetreiber nach § 29 Abs.2 vorgeben.
2Sie hat zuvor die Verbände der Netzbetreiber und die Verbände der Transportkunden anzuhören.
(6) 1Die Regulierungsbehörde kann einen von § 30 Abs.1 abweichenden Prozentsatz der Toleranzgrenze festlegen, wenn dies auf Grund der Marktsituation erforderlich ist.
2Sie hat zuvor die Verbände der Netzbetreiber und die Verbände der Transportkunden anzuhören.
(7) Die Regulierungsbehörde kann in einem Verfahren entsprechend § 43 weitere Festlegungen treffen
(8) Die Regulierungsbehörde kann durch Festlegung auch die Kriterien nach § 6 Abs.4 Satz 2 ausgestalten.
(9) Die Regulierungsbehörde kann Festlegungsentscheidungen in ihrem Amtsblatt öffentlich bekannt machen.
§§§
(1) 1Zur Verwirklichung eines effizienten Netzzugangs und der in § 1 Abs.1 des Energiewirtschaftsgesetzes
genannten Zwecke kann die Regulierungsbehörde weitere Festlegungen gegenüber Netzbetreibern zur Vereinheitlichung der Vertragspflichten
der in § 3 Abs.2 und in § 25 genannten Verträge treffen.
2Die Regulierungsbehörde kann Netzbetreiber auffordern, ihr innerhalb einer bestimmten, angemessenen Frist ein Standardangebot für Verträge nach § 3 Abs.2 und nach § 25 vorzulegen.
3Sie kann in dieser Aufforderung Vorgaben für die Ausgestaltung einzelner Bedingungen machen, insbesondere
in Bezug auf Diskriminierungsfreiheit, Angemessenheit und Rechtzeitigkeit des Netzzugangs.
4Das Standardangebot muss so umfassend sein, dass es von den einzelnen Nachfragern ohne weitere Verhandlungen angenommen werden kann.
(2) 1Für Bilanzkreisverträge kann sie insbesondere
regeln.
2Sie hat dabei zu beachten, dass ein Bilanzausgleichssystem neben dem Ziel, einen effektiven Netzzugang zu ermöglichen, soweit erforderlich, auch Anreize gegen eine missbräuchliche Nutzung der Bilanzausgleichsdienstleistungen enthalten soll.
(3) 1Die Regulierungsbehörde prüft die vorgelegten Standardangebote und gibt tatsächlichen oder potentiellen Nachfragern sowie Netzbetreibern in geeigneter Form Gelegenheit zur
Stellungnahme.
2Sie kann unter Berücksichtigung der Stellungnahmen Änderungen der Standardangebote vornehmen, insbesondere soweit Vorgaben für einzelne Bedingungen nicht umgesetzt worden sind.
3Sie kann Standardangebote mit einer Mindestlaufzeit versehen.
(4) 1Die Regulierungsbehörde macht die Festlegungsentscheidungen in ihrem Amtsblatt öffentlich bekannt und veröffentlicht sie im Internet.
2Im Übrigen gelten die Verfahrensbestimmungen des Energiewirtschaftsgesetzes.
(5) Für Änderungen des Standardangebotes nach § 29 Abs.2 des Energiewirtschaftsgesetzes gelten die Absätze 1 und 4 entsprechend.
§§§
T-13 | Sonstige Bestimmungen | 44-45 |
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(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 95 Abs.1 Nr.5 Buchstabe a des Energiewirtschaftsgesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
entgegen § 20 Abs.1 Nr.8, § 21 Abs.2 und § 22 Abs.1 Daten nicht veröffentlicht;
entgegen § 20 Abs.2 den vorgesehenen Aktionsplan nicht vorlegt.
(2) Ordnungswidrig im Sinne des § 95 Abs.1 Nr.5 Buchstabe b des Energiewirtschaftsgesetzes handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
einer Festlegung der Regulierungsbehörde nach § 42 oder § 43 zuwiderhandelt;
entgegen § 43 der Regulierungsbehörde in der vorgegebenen Frist kein Standardangebot vorlegt.
§§§
Die Verordnung tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft.
§§§
GasNEV | [ ] |
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